Bouncin B.C.:
Circus Of Life
Bouncin B.C. ist eine Band aus der Hallertau, dem größten Hopfenanbaugebiet der Welt. Im Promozettel heißt es schon, die Band würde sich "deutlich auf ihre Heimat" beziehen und würde "ihrer niederbayrischen Herkunft gerecht werden". Das klingt für mich nicht, als würden sie damit meinen, dass sie gerne Bier trinken, was die einzig tragbare Interpretation dieser Zeilen wäre.
Wofür B.C. steht, konnte ich auf die Schnelle nicht rausfinden, dafür hat das Album "Circus of Life" ein mit viel Liebe gestaltetes Cover und Booklet im Zirkusdesign, macht was her, schön.
Musikalisch wird hier nicht das Rad neu erfunden, es ist einfach Punkrock. Hier und da mal ein paar andere Einflüsse reingelassen, dass es mal etwas nach 80er-Krach und mal nach Irish Folk klingt, aber im Großen und Ganzen Punkrock.
Könnte ich jetzt wohlwollend irgendwas Positives drüber schreiben, aber die Texte hindern mich leider daran. Entweder sind sie plakativ und mit Stereotypen überladen (z.B. "Nations": "Germany and Jägermeister, Russians are the Vodka Guys" oder der bereits angesprochene Irish Folk-Song mit dem innovativen Titel "Beer and Whiskey"), alternativ so verschwurbelt, dass man da jede Menge reininterpretieren kann, was zum Teil auch der englischen Sprache, die nicht ganz muttersprachlich beherrscht wird (weder von mir, noch von der Band), geschuldet ist.
Abgeschossen wird der Vogel dann allerdings von dem Lied "Holy Father" - wer jetzt bei dem Titel schon denkt "mir schwant Böses", liegt vollkommen richtig. Der Herrgott im Himmel wird gefragt, warum die Welt so schlecht ist, das ganze schließt dann mit einem wörtlichen Bibelzitat (Matthäus 5,22). Nein danke.
Vor diesem Hintergrund wird der Text des Songs "United" dann noch schwerer verständlich, denn obwohl es da heißt "All your religions, useless and frantic" kann man das, nachdem man sich das vorher angesprochene Lied zu Gemüte geführt hat, auch als Angriff auf alle anderen Weltreligionen außer der eigenen (hier: Christentum) verstehen.
Wie auch immer, Heimatstolz und Bibelverse haben meiner Meinung nach auf nem Punkrockalbum nichts verloren.
Null von Zehn, Tschau mit Vau.
Meinungen anderer Eierköppe zum Album:
"Also der Text ist ja echt mal richtig furchtbar"
T. Fisch