Move Against G8 Festival Day 3 (So, 22.04.07): The Creetins, No Relax, Che Sudaka, Talco, Betagarri, Mad Caddies in Berlin, Club Maria
Move Against G8 Festival - Day 3 (So, 22.04.07) in Berlin, Club Maria
Erstmal ab zur Robert-Patrick-Chrü-WG, wo schon ein paar fleißige Leute am Thresen sitzen und fegen. Äußerst gescheit, da kommen wir ja genau richtig. Gemeinsam gehts dann weiter zum Ostbahnhof, paar Bierchen und rein da ins Maria, heute wirdn geiler Tag!
Fängt schon richtig super an mit den Creetins! Das letzte Album "(the) city screams my name" is einfach ein absoluter Burner und live sind die Jungs dafür bekannt, keine halben Sachen zu machen. Also volle Kanne Rock'n'Roll-Punk, direkt nach vorne! Yeah!
Ein Fläschchen Jägermeister, der sich urplötzlich in meinem Innenfutter wiederfand, verschwindet schnell in unseren Schlunden, während wir die mächtigen Creetins abfeiern. Genau so gehört sich das und nicht anders
Achja, heute bin ich mal mit einer deutlich größeren Speicherkarte gesegnet, drum beschließe ich, auch ein paar mehr Videos zu machen. Ne Rückmeldung wär mal schön, ob den die "Leserschaft" son Zeux mit Ton drinne überhaupt annimmt. Also, kleine Aufnahme von "Relapse Into Sin", schauts euch an!
Die Legende erzählt, den Entschluss, die Creetins zu gründen, fasste Sänger Frederick, als er als Jugendlicher die Musiker von AC/DC traf. Oha. Große Namen! Aber die australischen Hardrocker sind wohl nur ein Einfluss von vielen, The Creetins berufen sich mehr auf bodenständigen Punkrock mit heißen Rock'n'Roll-Riffs und hymnischen Refrains, genau das Richtige für Bier und abrocken!
Zur Ruhe kommt man beim Move Against G8 sowieso nicht, dafür spielen die Bands zeitlich viel zu dicht beieinander. Also spielen auf der Hauptbühne auch schon No Relax, als wir da ankommen. Zeitpläne können wir heute garnicht entdecken, entweder die Veranstalter habens aufgegeben weils eh nix bringt oder irgendwelche Besucher ham die abgerissen, um nich ständig zurück zum Einlass zu laufen wenn sie wissen wollen, welche Band grad spielt
Tja, No Relax, eine der Bands die mit dem Stempel "Ex-Ska-P" leben muss. Den find ich hier auch ziemlich unangebracht, nur weil da zufällig der Gitarrist mitspielt. Ansonsten Standard-Punkrockbesetzung mit Gitarre, Bass, Schlagzeug und Gesang.
Aber Frauengesang. Spanische und italienische Texte, dürfte für das Publikum heute genau das richtige sein. Drum wird wohl auch darauf verzichtet, Ansagen auf englisch zu machen. Mit Frauengesang is das ja sone Sache, gefällt nicht jedem, bei No Relax geht das aber klar, klingt nicht zu nervig
Bei diesem Zeitplan haben wir echt noch Glück, dass wir rechtzeitig auf der kleinen Bühne sind, um Che Sudaka zu sehen. Kleine Bühne? Warum? Kann ich nicht ganz nachvollziehen, schließlich geben die uns den geilsten Auftritt des ganzen Festivals! Meine Meinung. Aber wer vor der kleinen Bühne war, dürfte mir zustimmen
Prinzipiell auch nur eine von vielen Latin-Ska-Mestizo-Bands. Was besonderes ist auf jeden Fall die extrem energiegeladene Show, die sich einfach keine Unterbrechung erlaubt, kleine Einspieler (find ich normalerweise scheisse, hier genau richtig) sorgen für dichten und treibenden Sound, dazu dann noch die Musiker, die jeder für sich absolute Entertainer sind und jeden im Raum zum Schwitzen bringen können
Kleine Gehör- und Sichtprobe? Bitteschön, Video! Das Lied nennt sich "Bihotza", vom Hit-Album "Alerta Bihotza". Ebenso wie die Show ist auch das Album vollpackt mit ordentlichen Abgehsongs, da wird dem Hörer einfach keine Pause gegönnt!
Ein Lied geht quasi ins nächste über, man fühlt sich nicht umsonst an die großen Mano Negra oder die Live-DVD von Manu Chao erinnert. Oft gehörter Vergleich, aber hier passt er wirklich, und der große Manu Chao hat die Band auch schon oft unterstützt.
Der eine Sänger wirft sich auch kurzerhand mal ins Publikum - geiles Bild wa? Super Band, bin immernoch schwer begeistert, die könnten ruhig öfter mal hier auf Tour gehen. Absolutes Highlight des Festivals
Dafür verpass ich dann sogar den Großteil von Talco, die parallel auf der großen Bühne spielen. Echt scheiße geregelt, zwei Bands die dasselbe Publikum ziehen spielen parallel, wer denkt sich sowas aus? Dafür kommen wir grad in dem Moment rein, als Talco "Mala Vida" von Mano Negra spielen, damit hätten wir erstens die perfekte Überleitung und zweitens den Beweis für "dasselbe Publikum"
Talco sind auch schon ziemlich am Ende des Sets, schade. Naja, immerhin letztens erst in Dortmund gesehen, das tröstet ein wenig. Aber das was wir noch mitbekommen is ne wirklich geile Show der Italiener, beide Daumen hoch!
Ebenfalls letztens erst gesehen: Betagarri aus dem Baskenland, auch ne sehr geile Band, und wieder dieser allseits beliebte Latin-Ska-Stilmix, der sowieso schon das ganze Festival dominiert
Da dürfte der Großteil des Publikums wohl nichts gegen haben, finden sich doch ziemlich viele Leute vor der großen Bühne ein, um Betagarri zu lauschen.
Und damits nicht langweilig wird: Noch ein Video. Heute scheint ja echt mein Videotag zu sein...hier präsentieren uns Betagarri grade den Live-Knaller "Verde", viel Spaß beim gucken!
Derweil machen Bopp und ich lustige Späßchen auf unserem Podest. Und weil Bier so teuer is und ich sowieso morgen fahren muss, trinken wir Wasser, das da so rumsteht. Oder holen selber was ausser Leitung. Oder bespucken uns damit.
Auch von Betagarri mal wieder ne richtig coole Show, heute ist das Publikum auch nochmal deutlich geiler drauf als letztens in Bochum - hm, sind bestimmt auch viele Angereiste ausm Baskenland hier. Vermute ich mal.
Jau, super Show von Betagarri, am besten kam wohl der "Revolution Mix" am Schluss an, bei dem einfach verschiedene Freiheitslieder aneinandergehängt wurden - egal welche Sprache, also konnten auch bei jedem Lied große Teile des Publikums mitsingen...naja die wirklich Linken kennen wahrscheinlich eh alle relevanten Lieder
Danach dann die Hauptband des letzten Abends und somit eigentlich auch des Festivals: Die Mad Caddies! Die kalifornischen Jazz-Dixie-Ska-Reggae-Punker haben sich diesen Posten auch redlich verdient, zeigen mächtig Spielfreude und rocken uns in Grund und Boden.
Dieser Tage wird auch ein neues Album veröffentlicht, "Keep It Going" setzt den Weg fort, den "Just One More" bereits eingeschlagen hat, weg vom hektischen Skapunk der alten Tage und mehr schon Richtung Reggae schlagen die neuen Songs - tut der Stimmung keinen Abbruch
Hui, tolles Foto. Da springt der Bassist ja. Etwas unscharf, aber kamman nix machen. Meine neue Billigkamera macht mit Blitz so verrauschte Fotos, dass ich lieber auf den Blitz verzichte und ein paar unscharfe Bilder schieße, dafür sind die wenigstens farbenfroher
Die Stimmung im Publikum natürlich am Kochen, is ja schließlich letzte Band - und das wo doch morgen Montag is! Und wir stehen hier seitlich auf unserem Podest, da stören uns auch die ganzen Stagediver nicht...
Sänger Chuck Robertson groovt immer schön über die Tanzfläche, erzählt hier und da mal was und bedankt sich artig, dass sie hier spielen dürfen und dass wir alle da sind. Natürlich nur weil wir alle so politisch sind.
N Video gefällig? Okay. "State Of Mind" heißt das Stück, isn neues Stück und ist genau eins von zwei der neuen Lieder, die ich schon vorher kannte. Aber wirklich ein ziemlicher Hit. Dafür nimmt Chuck dann auch mal die zweite Gitarre in die Hand
Ja, neue Lieder gabs n paar, aber natürlich dürfen auch ältere Klassiker wie Monkeys und Silence nicht fehlen. Recht ausgewogenes Set, auch wenn ein paar Lieder noch gefehlt hätten...und das ABBA-Cover "SOS" geht mir schon auf Platte auf die Nerven
Nach "Drinkin for 11" kündigt Chuck den "Song for the day after drinking for 11" an, es folgt ein neues Stück, fängt ähnlich ruhig an und steigert sich dann zum nem schön fröhlichen Song. "Today" hieß das
Gen Schluss durfte dann der hyperaktive Posaunist durchs Publikum latschen und dort weiterspielen - geile Aktion! Macht er gerne mal, immer wieder geil! Mad Caddies, wirklich immer ein Erlebnis, tolle Band!
Tja, und damit wär das Move Against G8 Festival vorbei. Bönx muss morgen arbeiten und is mit Auto hier, bringt uns also heim. Paar Bierchen noch und irgendwann pennen gehn, müssen ja morgen früh irgendwann die Mitfahrer aufsammeln...
So, nächster Tag. Unser Mitfahropfer vom Hinweg rief zwar extra nochmal an dass er beim Rückweg wieder dabeisein will, ward dann aber nicht am Treffpunkt gesehen. Ob er Angst hatte in die richtige Bahn zu steigen oder davor, schon wieder mit den saufenden Chaoten mitzufahren, weiß ich nicht. Dafür ham wir ein neues Mitfahropfer. Eine sie und lässt sich durch nichts stören, pennt nämlich die ganze Zeit. Und schnarcht so laut, dass ich Angst kriege, mein Motor geht kaputt...