10 Jahre Bierschinken Festival: Pascow, Nihao?, Heiligen 3 Könige, Spandau und Frau Mansmann, 16.04.2010 in Berlin, Tommyhaus - Bericht von Kiki
Bierschinken-Festival 1. Tag, 16.04.2010 in Berlin
So sieht dann Frühsport von übermüdeten Redakteuren aus. Chillen im Park. Fö der alte Sportmuffel hat wieder nicht mitgemacht...Anschließend ab ins Tommyhaus. Es muss ja noch jede Menge vorbereitet werden.
Zum Beispiel muss darauf hingewiesen werden, dass hier professionell gearbeitet wird. Schließlich soll es ja bald auch eine DVD des heutigen und morgigen Events geben.
Den Abend beginnen dürfen heute Spandau aus Hamburg. Ihr poppiger Indiesound ist ja schon vielen Leuten ein Begriff. Nicht vergessen darf man, dass alle Mitglieder durchaus einen Punkrockhintergrund besitzen.
Ihre neue Platte soll Ende Mai erscheinen. Der Sound erinnert mich stark an neue Schrottgrenze-Sachen. Musik wie man sie spielt, wenn man aus Hamburg kommt. Unbeschwerte Lyrik, in der Sehnsucht wie Hoffnung mitschwingt.
Den Job als Opener meistern Spandau ohne Probleme, der Raum füllt sich immer mehr und selbst wer Spandau bisher lediglich für nen Berliner Vorort hielt, kann sich heute von der Band überzeugen lassen. Guter Auftritt!
Definitiv eine kleine Sensation ist der Auftritt der längst aufgelösten "Heiligen 3 Könige". Extra für unser kleines Jubiläum konnte die Band zu einer (kurzfristigen) Reunion überredet werden. Gerüchtweise haben sie sogar geprobt.
Das hätte man sich auch sparen können bei dem Jägermeister-Konsum vor ihrem Auftritt. Slash Vicious vergaß ein bis zweimal klitzekleine Textpassagen. Aber tat dem Spaß auf und vor der Bühne keinen Abbruch.
Unterstützt werden die Heiligen 3 Könige heute durch Benno an der zweiten Gitarre, der für ne Schachtel Kippen als Gage eingekauft wurde
Links könnt ihr Herrn Mansmann erkennen, der den Bass bei "Das heilige Land" übernommen hat. Außerdem war das Tommyhaus jetzt schon mehr als gut gefüllt. Ist ja auch kein Wunder bei so einer Ansammlung an Knallerbands auf der Bühne..
Zum Abschluss darf Samy auch mal für einen Song ("du gefällst mir nicht" müsste das gewesen sein) ans Schlagzeug. Und zu guter Letzt kann ja nur eins folgen: Der Jägermeister-Song. Glaubt mir, die Jungs wissen wovon sie hier singen. Ein super-lustiger Auftritt. Dank euch nochmal, dass ihr den Spass mitgemacht habt!!
Jetzt schon ist das Tommyhaus brechend voll. Wir müssen zugeben, dass wir etwas Schiss hatten, ob genügend Menschen mit uns feiern wollen, aber ein ausverkaufter Freitag und ein mehr als gut besuchter Samstag sprechen eine deutliche Sprache. Das wäre natürlich alles nicht möglich gewesen ohne die perfekte Organisation von Bönxomat und allen anderen fleißigen Helfern. Vielen lieben Dank noch einmal an alle Beteiligten.
Wieder zur Musik. Weiter gehts mit den Berlinern Lokalhelden von Nihao?. Auf dem Weihnachtskonzert schon über den grünen Klee gelobt.
Ja, ja. Es war verdammt eng vor der Bühne. Nihao? konnten die ohnehin schon tolle Stimmung weiter anheizen. Ihr poppiger Punkrock mit Sänger und Frauenschwarm Schwecke reißt nicht nur die kleinen Mädels von den nicht vorhanden Sitzen.
Gelungener Auftritt von Nihao?, leider nicht komplett gesehen. Aber die vielen Fans werden auf ihre Kosten gekommen sein.
Und dann? Dann ging die Sonne noch ein Stückchen weiter auf. Unsere Freunde Pascow aus dem ach so beschaulichen Saarland hatten weder Kosten noch Mühe gescheut, um mit uns zu feiern.
Ich lehne mich nicht zu weit aus dem Fenster, wenn ich behaupte die momentan beste Live-Band Deutschlands auf der Bühne zu sehen. Was Sänger Alex und seine Jungs bei wirklich jedem scheiß Konzert auf die Beine stellen, spottet jeder Beschreibung.
Egal wie viele (oder wenige) Zuschauer da sind, Pascow rockt alles nieder. Diese Band hat nur Hits, es gibt nicht einen einzigen schlechten Song auf ihren Platten und das ganze wird live noch einmal durch Geschwindigkeit und Spielfreude getoppt. Noch dazu sind die Jungs einfach unglaublich sympathisch. Einen besseren Headliner konnte man nicht bekommen...
Dachte sich das Publikum auch. Ein Tollhaus im Tommyhaus. Menschen fliegen von links nach rechts durch Bild, Punkrockzeigefinger überall und alles absolut glücklich und begeistert. Die Luft konnte in Scheiben geschnitten werden. Nicht eine Sekunde Pause wurde uns gegönnt.
Die Setliste sollte einfach von der ersten EP bis zu den 3 neuen Songs gehen...es würde niemals langweilig werden.
Genug der Schwärmerei, sonst könnte man meinen ich wäre Fan oder so...Eins der allerbesten Konzerte dem ich je beiwohnen durfte geht zu Ende...natürlich mit Hamburg (gespielt in Berlin).
Nach so vielen Superlativen kommen wir doch auch schnell zu den Relativen. Hatte ich vorher noch Azi beleidigt, indem ich meinte, Frau Mansmann seien fast so schlecht wie Betrunken im Klappstuhl, wollte mich die Band doch wirklich eines Besseren belehren...
Das ist leider voll und ganz in die Hose gegangen. Der prollige Asi-Sound wird heute ergänzt durch etliche Verspieler und einen viel zu nüchternen Bönx am Mikro.
Allerdings schaffen sie es nicht ganz so schnell, die Halle leerzuspielen wie es BIK meistens gelingt. Lag wohl am (wegen Pascow) immer noch in Trance befindlichen Publikum und dem nicht zu unterschätzenden Heimspiel. Aber egal...heute ist Feiern angesagt und das tun wir auch mit, nennen wir es mal durchschnittlicher, Unterhaltung.
Ach, ihr spielt immer noch? Ja, wie gesagt. Pascow haben mir ein klein wenig mehr zugesagt...Obwohl...Holles Ausführungen über seinen Stuhlgang kamen wohl beim verbliebenen Publikum ganz gut an.
Zwischenzeitlich ging auch direkt mal die Pausenmusik an, dabei wollte man doch eigentlich noch die neue Schlagzeugerin Emmi vorstellen - hat dann aber doch noch geklappt
Anschließend wird erst im Clash und dann in der Milchbar weitergefeiert. Was für ein genialer Festivalfreitag. Und morgen geht es nahtlos weiter...Gute Nacht!! Und sorry für alle Details, die ich vergessen habe. Heute war einfach das Motto: Dabeisein war alles, Erinnerung war gestern..
Mal schauen, was das Morgen gibt. Vom letzten Tag des Festivals wird euch Fö berichten...