Donauinselfest, Tag 1: Bloodsucking Zombies From Outer Space, Sternenstaub, Vanilla Sky, Andy Borg, Die Happy, Turning Back, 7 Feet Blues Ramblers, 24.06.2011 in Wien (A), Donauinsel - Bericht von Flo Lenz
Donauinselfest, Tag 1, 24.06.2011 in Wien
Donauinselfest, was für ein Spaß! An die 400 Bands, und wenn ich mich nicht verzählt habe, darunter genau drei, die mich irgendwie interessieren. Prima Wert, dann mal los!
Die kommen aus Wien, spielen jetzt hier und ein paar Stunden später schon wieder im U4, so ein neues Album will halt ordentlich abgefeiert werden.
Nicht dass mich da jemand falsch versteht: Ich mag Psychobilly, ich finde es nur trotzdem immer wieder erstaunlich, dass man auf so einem Konzept nicht nur eine einzelne Band, sondern ein komplettes Genre aufbauen kann.
Aber schön. Könnte glatt sein, dass ich hier das Beste des ganzen Festivals gleich als allererstes sehe.
Zum guten Schluss wurden dann selbstverständlich noch das Alice-Cooper-Cover und der akustische "Monster-Blues" ausgepackt, dann war Ende, also mal zur Nachbarbühne gucken. Die hat sich großartige Sponsoren ausgesucht: das "Wiener Bezirksblatt" und "Bauer Schnaps"(!).
Die Künstlerwahl ist nicht ganz so großartig. Nachträgliche Recherchen ergeben, dass dies hier wohl "Sternenstaub" waren, die kurzfristig für "Seppli&Florian" eingesprungen sind. Aha...
Die neue Single, die sie grade präsentieren, heißt: "Du bist die Glut unter meiner Asche" oder so ähnlich. Braucht man sich jetzt nicht so unbedingt zu merken.
Die machen so Pop-Rock. Vor sechs Jahren hätte ich das sicher prima gefunden, aber inzwischen bin ich wohl doch etwas zu alt dafür.
Schade eigentlich, denn so rein objektiv können die durchaus was, es klingt halt alles etwas sehr ähnlich.
Die Musik ist zwar kaum besser als bei "Sternenstaub", also eigentlich sogar schlechter, weil sie komplett vom Band kommt...
...der Typ schafft es, zwischen zwei Liedern noch schnell zehn flache Witze über sich selbst, seine Musik und Wien rauszuhauen, die vergisst man sofort wieder und fühlt sich doch irgendwie unterhalten.
So, die zweite Band, die mich auf diesem Festival interessiert, steht parat: "Die Happy". Wie gesagt, vor sechs Jahren fand ich Pop-Rock großartig, und "Die Happy" erst recht. Wahrscheinlich standen auch damals schon Leute im Publikum, weil sie "Die Happy" vor sechs Jahren (also, von heute aus betrachtet dann zwölf) super fanden und nun hauptsächlich aus Nostalgie kommen. Wie ich jetzt. Äh ja.
Und die Band habe ich auch anders in Erinnerung, entweder sind die deutlich stärker gealtert als ihre Sängerin oder wurden zwischendurch mal ausgetauscht.
Was soll's, nach zwei Liedern erklingen wieder die üblichen "ausziehen, ausziehen"-Rufe, also die wirklich wichtigen Sachen ändern sich wohl nie.
Und um kurz nach 23 Uhr endet das Programm auf der Rockbühne. Passt mir ganz gut, freitags ist mit mir eh später am Abend nicht mehr viel los, blöde Arbeit, als Student war das alles was einfacher.
Für den Rückweg entscheide ich mich, nicht die nahgelegende Bahnstation zu nehmen, sondern längs über die Insel zur entfernteren zu tappern. Dabei komm' ich an 'ner Nebenbühne vorbei, wo er und drei weitere Papis (waren wahrscheinlich "Turning Back") gerade einen Rock-Klassiker covern, von dem mir partout der Name nicht mehr einfällt. Hör ich mir noch an.
Während ich dann weitergehe kommen die nochmal zurück, um "Sweet Home Alabama" zu spielen. DAS höre ich mir nicht mehr an.
Immer noch nicht zu Ende, noch eine Bühne weiter, nochmal vier Papis (die "7 Feet Blues Ramblers"?), sie spielen gerade ihre allerletzte Zugabe und covern auch, aber ein klein wenig origineller: "Addicted to Love" von "Robert Palmer". Schön, da bleib ich auch noch.
Er hier in der Mitte ist übrigens die modernste Sau auf dem Festival: Statt altmodischem Papier hat er seinen iPod aufem Notenständer liegen. Da bin ich schon was neidisch...
Jetzt ist es aber genug mit Coverbands! Die fünf beschallen den Westbahnhof mit Britney Spears in der a-cappella-Version. Gut, dass ich fast zu Hause bin.
Und sonst? Mitbewohner Johannes hat an der Hauptbühne "Sido" gehört. Er war begeistert. Kollegin Birgit hat davon noch die letzten zwei Lieder mitbekommen und fand's scheiße. Tja. Ich Glücklicher stand zu der Zeit ja bei "Sternenstaub"! Birgit fand auch die nachfolgenden "Train" scheiße, und zur letzten Band auf der Hauptbühne, "Söhne Mannheims", konnte sie berichten, dass die fast nur Lieder vom neuen Album gespielt haben, war also auch eher scheiße. Nun gut, morgen guck ich auch mal zur Hauptbühne, lohnt sich offensichtlich!