Summer Breeze 2012, Teil 4: Shining, Sepultura, Nifelheim, Incantation, Naglfar, Bembers, 18.08.2012 in Dinkelsbühl, Flugplatz - Bericht von Kabl
Summer Breeze Open Air 2012, Teil 4 (18.08.2012)
Ich wache auf. Aargh, AHAB verpasst. Der letzte Festivaltag beginnt.
Dann schauen wir uns Comedy an. BEMBERS. Kennt man vielleicht von den You-Tube-Videos. Ein Herr, der besonders aufgrund seiner derben Wortwahl und Sprache ankommt. Er erzählt von großen Pimmeln, vom Scheißen, von Nazis-kloppen und von Angela Merkel.
Das ist echt ganz unterhaltsam finde ich. Nur Pointen hat der Mann keine - heißt, die Lacher kommen immer dann, wenn ein besonders derber Ausdruck gebrüllt wird. Sympathisch kommt er dennoch rüber. War ganz nett!
Heute ist es unfassbar heiß! Die Leute werden im Akkord von den Sanitätern abgeholt. Auf der Bühne knüppeln währenddessen NAGLFAR eine ordentliche Schlachtplatte in die Meute.
Es ist tatsächlich unerträglich heiß. Mit Schläuchen wird die Menge befeuchtet und SEPULTURA spielen. Auch eine Band die man mal gesehen haben sollte. Ich suche mir einen schattigen Platz und geb mir das größtenteils im Sitzen.
Jo, die Hits kommen gut, aber mir läuft so die Suppe runter dass ich das nicht völlig frei genießen kann.
Im Zelt ist es dagegen angenehm kühler. INCANTATION. Eine Band, gegen die "Cannibale Corpse" im Härtegrad klar den Kürzeren ziehen würden: Death-Metal, wie er brutaler nicht sein kann.
Viele Leute sind nicht in der Halle - nach mehr als drei Tagen Dauerbeschallung (der Metal-Gott möge mich steinigen) aber zumindest ansatzweise nachvollziehbar.
Dr Grischi, dr Bruader vom Grischi und Auspuff-Klausi. Sie feiern alles ab, haben sich klonen lassen, dass sie auf allen Bühnen parallel stehen können und währenddessen noch beim Oli am Plattenstand sich selber feiern können.
Ja, wie ihr bestimmt merkt fällt es mir im Verlaufe des Berichts zunehmend schwer, zu jeder Band etwas besonderes zu schreiben - zu viel gesehen, zu frisch sind die Eindrücke und fast alles für gut befunden. Daher Endspurt jetzt:
Die letzte Band die wir uns im Knüppelzelt anschauen ist THE SHINING - zugegebenermaßen halb aus musikalischem Interesse und halb aus Schaulustigkeit, weil der Sänger so verrückt ist.
Er ist tatsächlich sehr verrückt: Säuft penetrant Schnaps, spielt in seiner Hose rum, spotzt seine Mitmusiker an, drückt sich eine Kippe am Ranzen aus und imitiert (oder ist das echt!?) den absoluten vollkranken Psychopathen. Krank.
Aber zur Musik: Die ist sehr atmosphärisch, depressiv und düster, kann mich aber sehr überzeugen: Langsame und schnelle Passagen wechseln sich ab und über allem schwebt das kranke Gekrächze des Sängers.