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Punk im Pott Tag 2: Sham 69, Eisenpimmel, Toxoplasma, Sondaschule, Knochenfabrik, Casanovas Schwule Seite, Lokalmatadore, Montreal, Wilde Zeiten, Das Pack, 29.12.2012 in Oberhausen, Turbinenhalle - Bericht von Fö

Punk im Pott Tag 2, 29.12.2012 in Oberhausen

Punk im Pott 2012, der zweite Tag! Was bisher geschah, also am ersten Tag, habt ihr ja hoffentlich schon hier verfolgt. Gegen 5 im Bett gewesen, heute gehen wir den Tag etwas ruhiger an - Zwakkelmann und Operation Semtex als erste Bands schenken wir uns...ich zumindest hab ja ne Ausrede, nämlich sie dafür an Silvester sehen zu wollen - dass ich da stattdessen mit erhöhter Körpertemperatur das Bett hüten würde, wusste ich ja zu dem Zeitpunkt noch nicht. Eine Nachricht lässt uns beim Frühstück dann noch frohlocken: Knochenfabrik ersetzen Blut + Eisen! Also, nichts gegen Blut+Eisen (wäre eine der wenigen Bands an diesem Wochenende gewesen, die ich noch nicht live gesehen hatte), aber ey, Knochenfabrik, uiuiui. Mani fährt uns souverän zurück nach Oberhausen.
Als wir reinkommen, spielen gerade DAS PACK. Die haben bereits im letzten Jahr hier gespielt. Waren mir damals von den vielen Spaßkapellen am Sondaschule-Tag noch am Positivsten in Erinnerung geblieben, aber heute macht das irgendwie gar keinen Bock. Verkrampfte doofe Witze, hibbeliger Frontmann, und was bitteschön fand ich damals an den Texten gut?
Zwei-Mann-Kombo (okay, drei Mann, wenn man den Kameraträger dazu zählt), Metal-Anleihen mit Klamauk-Show, ach komm, muss ich jetzt nicht haben. Aber wie man sieht: Das sehen andere nicht so.
Als Entschädigung für den verpassten Auftritt von Operation Semtex hier ein Bild von Schlagzeuger Schoko - in Zivil und auf Droge.
So, nu aber! Wie erwähnt, Ersatz für Blut und Eisen: KNOCHENFABRIK! Lustigerweise haben sie direkt den Slot vor Casanovas Schwule Seite erwischt. Und sie müssen heute mit Behelfsschlagzeuger Caddy vorlieb nehmen, da Achim seinen Geburtstag wohl etwas zu doll gefeiert hat. Heißt: Eigentlich haben wir hier gerade 3/4 Casanovas Schwule Seite, die Knochenfabrik covern. Cool.
Auch geil: Claus und Hasan heute im Partnerlook. Optisch habense also schonmal gewonnen. Kann ja eigentlich auch nix falsch laufen. Knochenfabrik sind Knochenfabrik und jedes Lied wird gnadenlos abgefeiert. Auch wenn anscheinend nicht jeder vom spontanen Ersatz erfahren hat und der Platz vor der Bühne noch so einige Lücken aufweist.
Ah, ein Bild von Schlagzeuger Caddy. Er macht heute auch Ansagen, singt Background und spielt die Songs so gut, dass Claus ständig aus dem Takt kommt, Texte und Akkorde vergisst und sich mehr darauf zu konzentrieren scheint, seinen Pegel zu halten.
Mit anderen Worten: Echt großer Unterhaltungs-Spaß! Claus meint noch, sie könnten ja auch was von Blut+Eisen covern, das würden sie genauso wenig hinkriegen wie eigene Sachen. Und fragt, ob nicht zufällig eine Knochenfabrik-Coverband anwesend ist. Und wir da vorne im Publikum schwanken zwischen abfeiern und weglachen. Yeah!
Letzter Song, wie sollte es anders sein: Filmriss! Veranstalter Alex Schwers lässt es sich nicht nehmen und übernimmt dafür den Posten am Schlagzeug, während Claus ein paar Töne auf der Gitarre ausprobiert und schließlich feststellt: "Scheiße, ich hab tatsächlich die Anfangsmelodie von Filmriss vergessen!". Ey, wenn DAS mal nicht großes Tennis ist!
Kurzer Wechsel von 3/4 CSS über 2/4 CSS zu 4/4 CSS! Selbstverständlich muss auch dafür die volle Umbaupause genutzt werden, aber dann steht schließlich das nächste Highlight auf der Bühne. CASANOVAS SCHWULE SEITE! Auch hier wieder ein Hitgewitter sondergleichen, aber ebenfalls auch wieder ein paar Textaussetzer und Strophenverdreher.
Lief auch schonmal besser (z.B. letzten Monat in Wiesbaden), aber wenn Claus unwiderstehlich feststellt, dass er schon ziemlich betrunken ist und außerdem dringen AA muss, kann ihm das ja wohl keiner übel nehmen. Und wie traditionell jedes Jahr beim Punk im Pott erzählt er mal wieder von seiner Steuererklärung.
Grandioses Set mit Liedern des besten Albums aller Zeiten. Neue Stücke gibt's diesmal nicht zu hören, dafür umso mehr Feierei bei den Älteren. Achja, und wer es noch nicht mitbekommen hat: Die neue EP wird am 8.2. im Kölner Sonic Ballroom der Weltöffentlichkeit vorgestellt, mit Nonstop Stereo im Vorprogramm - und einen Tag vorher spielen Knochenfabrik und Robinson Krause, ebenfalls im Ballroom. Wenn das mal nicht zwei heiße Tage werden!
Publikum erstaunlicherweise zurückhaltend, zumindest zahlenmäßig. Führe ich mal darauf zurück, dass heute einfach zu viele Spaßkapellen spielen - am gestrigen Tag hätte das besser gepasst. Aber nunja, als Besucher beider Tage ist mir das natürlich deutlich lieber so, andernfalls hätte ich heute vor Langeweile bestimmt das Kotzen gekriegt.
Burn und Kremer sorgen noch für extravagante Pyro-Show, wie sich das für ne anständige Stadionrockband gehört. Toller Auftritt, der sein großes Highlight bis zum bitteren Ende aufhebt: Als Claus mitten im Song abbricht mit den Worten "Spiller hat gesagt wir müssen Schluss machen" - sprach's, Band hört auf, mitten im Song, mitten im Hit. Wir kommen aus dem Lachen nicht mehr raus!
Noch mehr Droge. Vor, während und nach Knochenfabrik und Casanovas Schwule Seite lechzte mein Körper doch mal nach 1-2 Bier, der Tröger schüttete noch 2 Mexikaner nach - entsprechend bin ich gerade so betrunken wie seit über 2 Jahren nicht mehr! Halleluja! Der Worbs kriecht auch noch hier rum, hat sich auch schon ordentlich rund gemacht und meint, das fotografisch festhalten zu müssen. Oi.
Nächste Band: MONTREAL! Krieg ich nicht wirklich viel von mit, das was ich sehe ist auch irgendwie so "naja, Montreal halt". Wobei ich ja zugeben muss, das aktuelle Album "Malen nach Zahlen" mittlerweile gar nicht mehr so scheiße zu finden. Paar Ohrwürmer drauf. Sowas wie "Das falsche Pferd", "Neues aus der Hobbythek" oder "Mieter/Feind" - die heute auch gespielt werden, meine ich mich erinnern zu können.
Naja, und ansonsten. Lustig-freche Sprüche, tralala, alles ganz nett, aber irgendwie nicht ganz meins. Und, was eh so ziemlich in jedem Bericht über Montreal auf dieser Seite steht: "Solang die Fahne weht" ist halt einfach nach wie vor der einzige große Hit. Wird auch standesgemäß am Schluss gespielt und von allen mitgegrölt.
Kleine Mädchen freuen sich.
Danach: Die 5-Sterne-Punks von WILDE ZEITEN. Noch so ne Band, mit der ich nie warm geworden bin. Punk für Tote-Hosen-Fans. Nicht nur von der Musik her, auch Stimme und Gebärden von Frontmann Michel erinnert ziemlich an die Düsseldorfer. Muss man mögen, ich tu's nicht.
Und ne Band, bei der ein Lied nicht fehlen darf: "Punk und Polizei" stammt zwar von Michels alter Band "Untergangskommando", ist aber bis heute ein Klassiker. Dementsprechend kommt das dann auch am Schluss und alle singen sie glückselig mit.
So, nach diesen ganzen Spaßkapellen wird's dann aber auch mal Zeit für ne ernsthafte Band. Oder, mit anderen Worten: Jetz mal wat mit Titten! EISENPIMMEL! Definitiv eins der Highlights am heutigen Tag. Die Powerproleten ausm Pott betreten mit Dose Bier und Zarathustra-Intro die Bühne und werden abgefeiert wie nix Gutes.
Anschließend: Verbeugen und von der Bühne gehen. Bester Auftritt des Tages! Es hagelt Zugabe-Rufe und tatsächlich sind Eisenpimmel wohl die einzige Band des Wochenendes, die ne Zugabe spielen darf. Der Stagemanager ist da knallhart (oder, mit Lars' Worten: "Wer hier Zugabe schreit, kennt wohl den Spilla nicht")
Kurz: Hier stimmt wieder alles. Grandiose Performance und ein Klassiker nach dem nächsten. Staat hau ab, Ich Arsch hab mir Fleisch gekauft, Pommes in den Straßen, Man muss dat Saufen nämlich nehmen wat dat Saufen nämlich is nämlich Saufen, Duisburg is Spitze und so weiter und so fort. Dargeboten mit viel Show und Unterhaltung. Große Klasse!
Ein Gaststar darf auch noch auf die Bühne: Zu "Füße hoch, Fernsehn an, Arschlecken" springt Semtex-Tassi auf die Bühne und präsentiert seinen Astralkörper. Publikum wie auch Band schmachten ihn an.
Die größten Schunkel-Hits gen Ende, und alle sind glücklich: Bei "Malle Mallorca" und "Huka-Tschaka Töff Töff" hagelt es Polonaisen. Geiler Scheiß und großer Spaß, diese Eisenpimmel!
So, weiter mit der nächsten Band: SHAM 69! Auch nicht unbedingt ne Spaßkapelle, und was noch dazu kommt: Keine Deutschpunkband! Fürs Punk im Pott ja nach wie vor ungewöhnlich, meiner Meinung nach aber der einzig richtige Schritt, um nicht ständig nur die gleichen Bands auf der Bühne zu haben. Nun also mit Sham 69 mal ne ziemliche Legende.
"Legende", das heißt für mich: eine von diesen Bands, die ich nie gehört habe, weil's einfach vor meiner Zeit war. Aber wat solls. Immerhin Original-Sänger Jimmy Pursey hab ich mal vor geraumer Zeit auf dem Sziget Festival gesehen, kann daher mit ziemlicher Sicherheit sagen, dass er hier das nicht ist.
Naja, wer auch immer von der Band noch original ist. Der Auftritt selbst: mich reißt das nicht mit, aber kenne ja auch kein Lied. Der Hengzt meint, sie würden all ihre Hits spielen - aber begeistert sieht beim Hengzt auch anders aus (zum Beispiel gestern bei Alarmsignal). Und auch sonst hab ich den Eindruck, als würde sich die Halle im Laufe des Auftrittes bloß weiter leeren...
Naja, so schlimm isses nicht, gibt doch einige Textsichere in den vorderen Reihen, am Ende stürmt Sänger Tim V sogar fast ins Publikum, um gemeinsam mit den Fans zu singen. Und, ja, natürlich weiß man welches Lied dargeboten wird: "If the kids are united". Haben sich eigentlich alle Bands am heutigen Tage abgesprochen, den großen Hit ganz am Schluss zu spielen?
Zurück zum deutschen Punk. Was das betrifft, sind TOXOPLASMA heute wohl der unbestrittene Hauptact heute. Eigentlich auch ne Band, die irgendwie vor meiner Zeit war und die ich nie groß gehört hab. Hat mich aber auf dem Ruhrpott Rodeo so begeistert, dass da heute kein Weg dran vorbei führt.
Und ja, tatsächlich, starker Auftritt. Schön rauer Deutschpunk mit viel Wut und Angepisstheit. Und auch das Publikum geht gut mit. Stücke wie "Gut und böse", "Schwarz rot braun" oder auch das neue Lied "Köter" werden gut abgefeiert (wann erscheint eigentlich endlich die neue Platte?)
Auch Toxoplasma-Sänger Wally lässt es sich nicht nehmen und springt irgendwann in den Graben, um den Zuschauern das Mikro in die Fresse zu halten. Wie war das noch? Der größte Hit am Schluss? Bei "Asozial" singt tatsächlich gefühlt die ganze Halle mit.
Damit ihr nicht wieder genervt aufschreit, ich würde ja nur Fotos von den Bands machen: Hier mal wat vom Vor-Raum. Dort stapeln sich Plattenstände, Merchandise und Schlafsäcke.
Zurück in die Halle. Der heutige Headliner spielt: SONDASCHULE. Bin ja nach wie vor kein großer Fan der Band, muss aber zugeben, dass das hier in der vollbepackten Turbinenhalle durchaus Qualitäten hat. Wow. Hier hat man echt den Eindruck, die Zuschauer wären ausschließlich wegen der Sondaschule hier. Bis in die letzte Reihe werden fleißig die Lieder mitgegrölt.
Die Band gibt auch gut Gas, vor allem Frontmann Costa Cannabis springt fleißig über die Bühne und animiert immer wieder das Publikum. Zwischendurch (zu "Tausche Alkoholsucht gegen Liebe") schnallt er sich sogar ne Akustikgitarre um. Wow. Ein paar Publikums-Interaktions-Nummern dazu, und ich bin selbst überrascht, wie viele Lieder der Sondaschule ich kenne.
So ungefähr sieht's im Zuschauerraum aus - alle feiern. Plötzlich setzen sich gar alle hin (ich find diese Hinsetz-Nummer zum Kotzen, aber hab ich was verpasst oder ging das nicht mal von der Band aus?). Also, nunja, gibt echt nix zu Meckern am Auftritt.
Gesa meckert. Sie sagt, seit ich nicht mehr trinke, mache ich viel zu viele Bandfotos.
Ja, äh, soviel dazu. Hier nochmal Sondaschule von weiter hinten (ist das da ein bengalisches Feuer da vorne? Buh!). Meine Highlights, wie eigentlich auf jedem Sondaschule-Konzert: "Lieber einen paffen" und "Pommesbude". Na, immerhin schön, dass sie die alten Lieder noch spielen.
Nächste Band: LOKALMATADORE! Noch so ne Band, die man eh ständig irgendwo sieht. Also schau ich sie mir heute auch nicht komplett an, nur son paar Lieder aus Höflichkeit. Was gibt's auch dazu groß zu sagen außer "wie immer"?
Also, eigentlich sogar ziemlich unterhaltsam. Proleten-Humor, aber doch irgendwie sympathisch. Titel wie "Happy Weekend" oder "Fußball Ficken Alkohol" grölt hier jeder quer durch alle Geschlechts- und Altersschichten mit.
Die Lokalen feiern ja gerade 30jähriges Jubiläum - schon ne krasse Leistung. Und der Erfolg gibt ihnen recht. Okay, zugegeben, nach der Sondaschule ist es tatsächlich etwas leerer in der Halle geworden, aber das tut der Stimmung keinen Abbruch. Äh, oder? Einige hier sehen dann doch etwas gelangweilt aus...
Auf Wunsch von Veranstaltergott Alex Schwers wird auch noch ein Liedchen ausgepackt, das live schon ewig nicht mehr dargeboten wurde: "Kalter Bauer"! - weitere besondere Vorkommnisse: keine Ahnung, nach ein paar Liedern verlasse ich die Halle.
Nach zwei Tagen Punk im Pott is ja auch mal gut, die nachfolgenden 4 Promille interessieren uns auch nicht wirklich, also nix wie weg. Kurzes Fazit: Der erste Tag überragend, der zweite hatte so seine Lücken. Und weil das ein kurzes Fazit ist, führe ich das jetzt nicht länger aus. Tschööö!


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