Oma Hans, Les Trucs, 20.02.2014 in Köln, Gebäude 9 - Bericht von tenpints
Oma Hans, 20.02.2014 in Köln
Meine neue Kompaktkamera ist gut geeignet für Konzertfotos. Deshalb sehen die meisten aus wie verwackelte Aquarelle, na ja, ist eben Avantgarde, nicht wahr?! Dieses Bild sieht nicht so aus, es sieht super aus und zeigt die Instrumente des Duos LES TRUCS, das Oma Hans in Köln supportet, vor dem Auftritt.
Was Les Trucs wollen, bleibt mir verborgen, befindet sich im Dunkeln, ist mir ein verschattetes Rätsel.
Zum Beispiel springt dieser Teil des Duos, bewaffnet mit einer Schreibtischlampe und einem Mikrofon, gelegentlich wie von der Tarantel gestochen das Publikum an, macht sich groß und singt wild grimassierend irgendeine Operettenmelodie. Aber warum?
Leider sind die Melodien immer nur von kurzer Dauer, werden von mehr oder weniger sinnlosen Dialogen und belanglosem Gefiepe unterbrochen und flashen mich nicht wirklich, so dass ich die meiste Zeit ratlos daneben stehe und diverse Fremdschamattacken erlebe.
Dann endlich OMA HANS, gesegnet mit großer Spielfreude und einem feierwütigen Publikum. Nur bei mir will der Funke nicht überspringen; mir geht's nicht so gut, und zu gerne erinnere ich mich noch an das vorletzte Konzert von Oma Hans in Duisburg im Jahre 2006. Da war nur ein Bruchteil der heutigen Besucher anwesend (vermutlich die ganzen älteren Herren mit verhärmtem Gesicht, die am Einlass an uns vorbeigeschlichen sind; feier ich ab!), und das Ganze war noch ein Teil meiner kleinen Nische.
Und wenn die bekannt wird, dann hau ich ab, singen Oma Hans. Also, die Nische, nicht Peta Devlin, die wir da auf dem Foto sehen, wie sie "D7" von den Wipers singt.
"Dann hau ich ab", Jensen, nicht "dann hau ich ab und komme irgendwann wieder"! Na ja, die ganzen Kompromisse halt, ne? Trotzdem, klar, kann man schonmal den Kopf im Arm vergraben. Aber nicht traurig sein, mit "im Juni kommt das neue Album 'Auf dem Dachboden spinnt's' und "im nächsten Jahr dann wieder hier, mit Dackelblut" verabschiedet er sich grinsend und versöhnt mich mit der bis dato reichlich unnötigen Reunion.
Tja, das war wohl nichts mit Köln, auf geht's zu 20 Minuten Spaziergang durch strömenden Regen und 90 Minuten Zugfahrt nach Hause! Im Bild ist übrigens der Name einer Messe zu sehen, die aktuell in Köln stattfindet. Der Name ist anonymisiert. Zwei Tage später stehe ich plötzlich in Berlin vor einer Bühne, und es findet schon wieder ein Punkkonzert statt, nämlich dieses.