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Ruhrpott Rodeo 2015 Tag 1: Refused, Egotronic, Alarmsignal, Feine Sahne Fischfilet, Total Chaos, Abstürzende Brieftauben, Schmeisig, Freeway Cash, Agnostic Front, Subhumans, Blockflöte des Todes, Bloodsucking Zombies From Outer Space, Sonny Vincent, 22.05.2015 in Hünxe, Flugplatz Schwarze Heide - Bericht von der Redaktion

Ruhrpott Rodeo 2015 Tag 1, 22.05.2015 in Hünxe

Frau Aal: Alle Jahre wieder. Seit 2008 zieht es mich im Mai nach Hünxe, um auf einem Acker zu sitzen, Bier zu trinken und mir ab und zu mal Musik anzuschauen (Ich bin ein sehr fauler Festivalgänger). Dann kam dieses Jahr das Line-up und alle so: Meeeh. Irgendwie fehlt da ein richtiger Knaller, dafür ist vieles vertreten was sonst auch regelmäßig auf dem Rodeo spielt. In Folge dessen springt mein tapferer Mitstreiter Gerdistan ab und bleibt damit das erste Mal seit Gründung des Rodeos demselbigen fern. Also schnappe ich mir meinen Bruder und seinen Kumpel Peter, beide noch nie auf dem Rodeo gewesen und einer interessiert sich nicht für Punkrock, und mache mich trotzdem auf gen Hünxe.
Fö: Ähnliche Probleme bei mir. Viele Leute aus dem persönlichen Umfeld verzichten in diesem Jahr auf das Ruhrpott Rodeo. Aber wat solls, man trifft ja eh Hinz und Kunz, und genug Leute um nicht alleine zelten zu müssen, finden sich auch.
bunny: Juchuuu Rodeo! Das jährliche Klassentreffen! Für mich dieses Jahr das erste mal seit Jahren privat und nicht arbeitend, völlig neue Erfahrung, aber nicht weniger schön. Große Erwartungen hab ich gar nicht, ich kenn mich ja, dass ich immer von Band zu Band hüpfe und immer nur ein bisschen gucke. Ich hab mein Pflichtprogramm komplett mit viel Luft für Überraschungen über die drei Tage verteilt. Die üblichen Verdächtigen lassen sich dieses Jahr natürlich nicht Lumpen und somit ist Köln Backstage zahlenmäßig gut vertreten.
Sackabreisser: Es ist wieder soweit. Es geht mal wieder nach Hünxe. Die Hälfte der Truppe ist schon am Donnerstag gestartet und wartet durstig auf dem Zeltplatz auf die Nachhut. Leider ist die mächtige Ruhrbrigade auch nur mit einer kümmerlichen Zahl Leute anwesend, den einen wars zu teuer, den anderen fehlten die Highlights im Line-Up, wieder andere schrien Kommerz und Ausverkauf! Spalter! Die Anwesenden sind dafür höchst motiviert und uns bereits einige Promille im Voraus!
Fisher: Endlich wieder mit den Kohlen um sich schmeißen, triffts wohl eher. Das Line-Up könnte besser sein und teurer wirds von Jahr zu Jahr auch. Trotzdem kann ich mich einer gewissen Vorfreude nicht verwehren. Es treten ja durchaus gute Livebands auf. Meine Motivation zum Rodeo zu fahren, liegt in der gemeinschaflichen Aktionsform. Livemucke fern des Rattenlochs mit super Leuten im Basislager.
Roland der Voland: Ich bin eigtl immer hier, nur letztes Jahr war ich verhindert. Daher ist meine Vorfreude groß!
bunny: Huch, das sieht ja entspannt aus! Sonst saß ich ja immer in den Häuschen und habe auf Menschenmassen geschaut.
Sackabreisser: Auch als wir gegen Mittag eintreffen ist am Ticketstand nicht viel los und der große Ansturm lässt weiter auf sich warten.
Fisher: Als ich dort am Donnerstagabend angekommen bin, waren zwei Kassen geöffnet, an denen sich Schlangen bildeten. Netter Weise hat Herr S*****s extra für mich eine dritte Kasse öffnen lassen, sodass ich direkt mein die Karte in ein Bändchen tauschen konnte.
Frau Aal: Das Wetter es ist gut und am Anreisetag ist erstaunlich wenig los. Sehr verdächtig! Letztes Jahr war es am ersten Abend schon ein Krampf einen  zusammenhängenden Platz für mehrere Zelte zu finden, diesmal gibt es bis in den nächsten Tag rein große, leere Flächen zwischen den Zelten.
Fö: So auch der Eindruck bei unserer Reisetruppe. Echt deutlich weniger los als im letzten Jahr. Obwohl "erst" Freitag angereist, finden wir dann auch ohne Probleme ein größeres Stück Fläche unweit des Camping-Eingangs für unser prolliges Drei-Mann-Drei-Zelte-Camp, das im Laufe des Tages durch die Nachzügler erweitert wird, denen man ohne Probleme noch Platz freihalten kann. Sehr entspannt, das alles.
Sackabreisser: So sieht es auch bei uns aus. Der erwartete Kampf um drei m² Platz, um bei den Freunden zu campen, bleibt aus.
Fisher: Dort angekommen, war ca. 1/3 des Zeltplatzes besiedelt. Deshalb zogen wir es vor unser Basislager, frei vom ganzen Eingangstrubel, weiter hinten zu errichten.
Fö: Aus der Reihe "Was Menschen, die sich fernab jeglicher Personen aus meinem Freundeskreis befinden, so machen": Noch bevor die erste Band gespielt hat, mit Festival-Merchandise eindecken. Am besten doppelt und dreifach. Danach kann man ja eigentlich heim fahren.
Sackabreisser: Vielleicht werden im nächsten Jahr noch Rodeo-Socken und Rodeo-Sonnenhüte verkauft  um das Bild abzurunden!
Fisher: Rock am Ring, Wacken und Co. lassen grüßen. Warum soll es auf
"Punk"-Festivals keine Jubelperser geben.
Frau Aal: Ich glaube die Menschen auf dem Foto waren auf dem Ruhrpott Rodeo 2015. Ich bin mir aber natürlich nicht ganz sicher.
Fö: Erste Band, die wir uns geben, ist natürlich direkt der Opener des Festivals: SCHMEISIG! Ich mag die Band ja und schaue sie mir immer wieder gerne an, aber heute, naja, irgendwie macht sich doch bemerkbar, dass man sich sowas nicht zu oft anschauen sollte, es nutzt sich irgendwie ab. Die "Schmeisig-Neulinge" unserer Truppe sind aber selbstverständlich begeistert über das schmeisig'sche Konzept, Klassiker von Wizo bis Münchner Freiheit im Akustik-Setting zu präsentieren.
bunny: Ich sollte ja eigentlich Schmeisig-Kamerakind machen, kam aber zu spät wegen Stau. Die letzten paar Songs waren aber gut, auf jeden Fall freut sich das Publikum.
Roland der Voland: Wir waren auch erst recht spät vor Ort, so blieb nicht so viel Zeit zum frühschoppen vor dem Schmeisig-Frühschoppen, der mir wie immer viel Spaß gemacht hat. Kleine Veränderungen gibt es schließlich doch immer zu entdecken.
Frau Aal: Jau, da passte halt alles. Zu nem Bierchen in der Sonne schön n paar Akustik-Cover hören. Macht Laune!
Sackabreisser: Funktioniert sogar auch vom nahegelegenden Zeltplatz. Obwohl einige Lieder extrem zahnlos daher kommen. Ich frage mich zwischenzeitlich, ob man beim WIZO-Cover mit Blumen um sich wirft.
Fisher: Ich habe es auch vorgezogen, SCHMEISIG vom Zeltplatz zu hören. Mich haben sie noch nie auf einer großen Bühne überzeugt. Trotzdem schmeckt das Bier gut, zu deren Interpretationen von Wizo, Cypress Hill usw. 
bunny: Großer Stolz macht sich breit, nach zehn Jahren endlich das erste Backstagezelt!
Fö: Ich will mehr Gossip hören, Frau Backstagereporterin! Was ging da ab zwischen Schmeisig und Egotronic? Wurde zart gekuschelt oder sich um die letzten Cocktails geprügelt?
bunny: Selbstverständlich wurde sofort das Mobiliar des Zeltes zerlegt, ein eigens rangekarrter Fernseher zerschlagen und die Egotronic-Boys gefesselt, geknebelt und mit Cocktails übergossen. Diese haben sofort angefangen zu weinen und versprochen ein fast unelektronisches Set zu spielen, ist doch klar.
Fö: ABSTÜRZENDE BRIEFTAUBEN. Nanu, so eine "Legende" schon als zweite Band? Nunja, mir solls recht sein. Meine Jugend beinhaltete, im Gegensatz zu sämtlichen anderen Anwesenden, ja keine Brieftauben-Phase, weswegen ich nicht so wirklich vertraut bin mit dem Werke der Ein-Mann-plus-Drummer-Reunion.
bunny: Ich hatte auch keine Brieftauben-Phase und bleibe im Hallo-sagen, Hände schütteln, ersten Sekt-trinken hängen.
Fö: Drummer Olli stört aber nicht, eher im Gegenteil, scheint ein lustiges Kerlchen zu sein und macht so gar nicht den Eindruck, erst verspätet zur Band gestoßen zu sein. Auch sonst, und ohne (bis auf 2-3 Ausnahmen) die Lieder zu kennen, kann ich nur attestieren: Unterhaltsamer Auftritt, geht mir deutlich besser rein als damals beim Punk im Pott.
Fö: BLOODSUCKING ZOMBIES FROM OUTER SPACE sind mir vom Namen her nun auch schon ne ganze Weile ein Begriff, live gesehen bisher noch nicht. Was auch daran liegt, dass meine Horrorpunk-Phase ungefähr so lange dauerte wie die ne durchschnittliche Misfits-Platte. Diese ganzen Epigonen, ob sie nun mehr Punk, mehr Horror, mehr Psycho oder mehr Billy machen, klingen ja nun doch alle ziemlich gleich.
Roland der Voland: Ja, einzige Band mit Kontrabass und Steh-Schlagzeug an diesem Wochenende. Ist auch schon ne Weile her, dass ich die das letzte Mal gesehen habe, gefällt mir wieder gut. Am Ende für meinen Geschmack ein bisschen zuviel gecovert. Wobei mir Auswahl und Darbietung gefielen, von daher eigtl doch alles gut :-)
Fö: Die Untoten kommen insgesamt ganz gut an - für das, was sie machen, sind die Songs durchaus eingängig, und auch der singende Drummer ist mal was anderes. Einziges Problem: Wenn man kein Lied kennt, können 45 Minuten Spielzeit ganz schön lang werden.
Sackabreisser: Ich find ja Horrorpunkbands sollten, wenn sie denn schon auf einem Festival spielen müssen, nur Nachts spielen. Das kommt doch so gar nicht rüber.
Fisher: Echt mal!!!
Fö: Unsere muntere Truppe. Mit Bier!
Fisher: Boahhh ist das voll vor der Bühne!!!
Fö: Die große Bühne kennt man ja noch vom letzten Jahr. Und heute wirkt sie noch größer, weil die Menschenmassen fehlen. War übrigens das häufigste Gesprächsthema an diesem Wochenende: "letztes Jahr war's voller, oder?"
bunny: Das Gras ist faszinierend grün.
Sackabreisser: letztes Jahr war`s voller, oder?
Fisher: Voller Dekomüll?
Frau Aal: Und wo ist eigentlich der RilRec-Stand? Habe ich schmerzlich vermisst, ich habe dort immer sehr gerne betrunken an der Tombola teilgenommen
Fö: Erstmals füllt sich der Platz vor der Bühne dann etwas, als ALARMSIGNAL loslegen. Schon das dritte Mal, dass ich die Band dieses Jahr live sehe - was gut ist, so sitzen wenigstens die Lieder. Von Platte hör ich das nämlich nie. Reicht dann immerhin, um heute fleißig "Heimat halt's Maul" brüllen zu können.
Sackabreisser: Auch wir haben den Weg zur Bühne gefunden. Nach dem furiosen Rattenloch-Konzert im Januar, bin ich gespannt ob das Ganze auch auf der großen Bühne gut kommt.
Fisher: Mir geht's ähnlich und finde mich voller Vorfreude vor der Bühne ein.
Fö: Hier sieht man: "Fahr den Mittelfinger aus". Seit gefühlten Ewigkeiten das Mitmach-Highlight in jedem Alarmsignal-Set! Der Auftritt ansonsten souverän und gut gelaunt, aber kleinere Bühnen stehen der Band einfach deutlich besser.
Sackabreisser: Ich find das ging auch auf der großen Bühne ganz gut.
Fisher: Ja Fö, da sind wir einer Meinung. Irgendwie konnten ARLARMSIGNAL nicht die Energie rüberbringen, wie beispielweise im Rattenloch. Der Auftritt macht Aufgrund des Mitgröhlfaktors Spaß.
Roland der Voland: Vor Ewigkeiten mal bei PiP gesehn, aber keine wirkliche Erinnerung mehr an den Auftritt damals. Können mich aber live überzeugen. Gut gemachter moderner Deutschpunk. Lustig fand ich die Ansage im hinteren Drittel der Spielzeit, dass sie jetzt auch richtig parolenhaft werden würden. WIE? Die waren vorher nicht parolenhaft???
Sackabreisser: Vor der Bühne fängt es sich langsam etwas an zu füllen und die Leute zeigen sich, ganz im Gegenteil zu mir, auch bei den neueren Liedern recht textsicher.
Fö: Ich finde ja schon so Pyro-Zeux scheiße. Sieht vielleicht nett aus, ist aber gefährlich, besonders in der unüberschaubaren Pogo-Zone, und es stinkt furchtbar. Diese Rauchdinger sind vielleicht nicht so gefährlich, aber dafür noch sinnloser: Sie stinken einfach nur, optisch kann ich da nichts Ästhetisches dran finden.
Fisher: Pyrotechnik ist kein Verbrechen! Ich bin erstmal näher zur Bühne gegangen um auch eine leckere Prise Rauch mit zu bekommen. Punktabzug gibt es für die Anwendung. Ein Rauchpott gehört auf dem Boden und da bleibt er auch.
Fö: SUBHUMANS. Ich muss zugeben, im Vorfeld nicht gewusst zu haben, ob beim Rodeo die kanadische oder die englische Band diesen Namens spielt. War mir aber auch egal, da ich beide Bands nicht kenne. Das hier sind wohl die Briten. Über die wird erzählt, dass sie live total klasse wären - mag angehen, in kleinen AZ's und dunklen Kellern, aber auf großer Tageslicht-Bühne gibt mir das irgendwie nix.
Fisher: Definitiv die Briten. Diese Herren machen Live immer Spaß. Egal ob Festival- oder Clubshow. Heute präsentieren sie sich sehr spielfreudig und rocken trotz einiger Ansagen durch ihr zeitlich limitiertes Set. Zu Ende spielen sie ihren Hit "Religion Wars". Ich bin zufrieden und kehre der Bühne fürs Erste den Rücken zu.
Fisher: Leider gibt es kein Bild vom Publikum. Platzangst war vor der Bühne angesagt.
Roland der Voland: Kannte ich vorher gar nicht, schaue auch nur von weiter Hinten an und wippe ein wenig mir dem Fuß.
Fö: Dann mal gucken, was die BLOCKFLÖTE DES TODES so kann...
Frau Aal: Ich habe mich vorher nicht informiert was das sein soll, aber ich hoffte auf ein Blockflöten-Ensemble, die irgendwie Punkrockklassiker zum besten geben. Ich wurde maßlos enttäuscht, denn stattdessen stand da ein Typ mit Gitarre, der Witze und Lieder Marke Radiocomedy rausgehauen hat. Fand ich unglaublich platt und scheiße, einfach...nein.
Fö: Jau, ganz meine Meinung. Ich wusste zwar ungefähr, was mich erwartet (Typ mit Akustikgitarre), aber hatte gehofft, dass das vielleicht ganz witzig ist. Die Witze beschränken sich auf Wortwitze über Intimbehaarung und Wortwitze über "heiße Milf mit Honig" und somit meilenweit unter meiner eh schon mehr als flachen Humorgrenze.
Fö: Herr Roischenbach trägt das schönste Shirt des Festivals. Sieht man hier aber nicht.
bunny: Herr Roischenbach ist ja auch der schönste Mann des Festivals!
bunny: Deutsch-Holländische Völkerverständigung. Das Rodeo ist irgendwie doch immer ein ganz wunderbares Klassentreffen.
Fö: EGOTRONIC! Seit einiger Zeit in Bandbesetzung unterwegs und neuerdings sogar mit langhaarigem Bassisten. Punkkompatibel waren sie schon vorher, aber nun stimmt auch das Bühnenbild.
Sackabreisser: Zu unserem Entsetzen legen Egotronic los, als wir quatschend auf dem Parkplatz stehen um Nachschub zu holen. Hätte mir das Ganze im Punkgewand gerne mal angetan und auch meine Liebste macht ein langes Gesicht.
Fisher: Fand ich schon immer grausam. Das wird auch nicht unter dem Einfluss von Gintonic und HaPi besser. Deshalb verweile ich weiter auf dem Zeltplatz.
bunny: Ich fand Egotronic bis vor kurzem ja noch so lala, nach dem letzten Konzert in Köln hab ich mich dann aber eines besseren besonnen und bin jetzt hin und weg. Funktioniert heute in Festivalumgebung ebenfalls hervorragend.
Fö: Ich fand sie ja auch "elektronisch" gut, mit Band aber noch ne Spur geiler. Aber heute perlt der Auftritt ein wenig an mir ab...
Frau Aal: Ich mag Egotronic nicht so. Musikalisch ganz ok, aber ich mag den Sänger und vor allem dessen Stimme überhaupt nicht. Ich kann auch gar nicht richtig beschreiben warum, aber da sträubt sich mir alles.
Roland der Voland: Doch, mir gefällt der neue punkige Style sehr gut. Mich hat der Auftritt davon überzeugt, dass ich mir doch mal die neue CD, auf der eine Auswahl bisheriger Lieder im neuem Gewand gespielt werden, besorgen muss.
Frau Aal: Ich finde den Rodeoauftritt auch generell zu unelektronisch. Klar, man will sich irgendwie beim Publikum anbiedern, aber wenn man so ne "Fuck You"- Attitüde fährt, hätte ich mir da eher so ein "jetzt erst recht!" gewünscht. Der Funke springt bei mir echt nicht über.
Fö: Ach, naja, anbiedern würde ich nicht sagen, ich kaufe der Band schon ab, dass sie Bock drauf haben. Genervt hat mich lediglich, dass Torsun in so ziemlich jeder Ansage betont hat, dass das doch Punkrock sei.
Frau Aal: Ja, das meine ich mit dem anbiedern. Ich weiß nicht wie die sonst live spielen, aber dieses "haha, ihr habt gedacht jetzt kommt was Elektronisches und auf einmal ist das Punk!" Gelaber...ich fands unsympathisch.
Fö: Eigentlich gibt's die Bandbesetzung schon seit 2013 und dem nicht unwesentlich mit dem Rodeo überschneidenden Publikum vom Punk im Pott müsste das auch seit anderthalb Jahren bekannt sein. Von daher stimme ich dir zu, ich vermute mal die meisten haben mit genau dem gerechnet was hier geboten wurde. Wobei ich jetzt nicht beurteilen kann, ob der Rodeo-Auftritt "noch mehr" Punk als sonst war.
Fö: Oh, ein Schlagzeugerfoto! Auf solch hohen und großen Bühnen ja keine Selbstverständlichkeit.
Fö: Schönster Moment des Tages: Alarmsignal-Steffs Tochter erweist sich bestens erzogen und mag antideutschen Elektropunk. Und die Vorreiterband des antideutschen Elektropunk mag Steffs Tochter. Sehr rührend.
bunny: Rockstars bei der Arbeit. Und ich dachte immer, für sowas hat man Angestellte.
bunny: Spotted!
Fö: Kurz zum Zeltplatz, was zum Überziehen holen. War es tagsüber noch angenehm warm, wird es nun nämlich minütlich kühler...Nebenan versuchen sich einige Besucher, mittels Blasmusik warm zu halten. Ganz witzig! Mit Posaune, Akustikgitarre und Trommeln wird so lange der Bläsersatz von "Weil wir von der Sondaschule sind" gespielt, bis alle kotzen.
Fö: Irgendwo da vorne: TOTAL CHAOS. Die kleine Bühne ist in diesem Jahr deutlich besser ausgestattet. Die Boxen geben einiges mehr her und man versteht sogar was, wenn die Hauptbühne Soundcheck macht. Das war ja einer der häufigsten Kritikpunkte im vergangenen Jahr - gut, dass da nachgeholfen wurde.
Fisher: Die Soudchecks auf der Hauptbühne bleiben auch diesmal nervig. Der Sound ist wesentlich besser und der Gesang ist auch zu hören. Somit ist auch die diesjährige Erhöhung des Eintrittspreises und der Bierpreise legitimiert.
Fö: Total Chaos liefern ein starkes und souveränes Pogopunk-Set ab, das nicht nur die Nietenkaiser vor Ort fleißig abfeiern. Nachdem sie das Punk im Pott letztens wegen Stau kurzfristig absagen mussten, ist es ja umso schöner, dass sie nun hier spielen.
Roland der Voland: Zuletzt glaube mal auf`m Back to Future gesehn und fand es auch sehr schade, dass es beim PiP nicht geklappt hatte. Fand ich auch durchweg überzeugend. Sound auf der kleinen Bühne fand ich übrigens gut und ausreichend. Letztes Jahr war das ja anscheinend anders...
Fö: Ein wenig erbost ist die Band über die kurze Spielzeit. So wird die bekannte Cut-Geste abgetan mit "We're not fucking done yet" und einfach weiter gezockt. Ich persönlich finde das super und die anwesenden Fans auch. Die Hauptbühne dürfte sich von der Nebenbühne eh nicht beeindrucken lassen, und hier vorne ist es tatsächlich laut genug, dass man von den just in diesem Moment startenden Agnostic Front nur wenig hört. War, glaube ich, die einzige unplanmäßige Überschneidung des Wochenendes, aber geschadet hat's keinem.
Fisher: Ich habs leider nicht pünklich geschaft und genieße die letzten drei Akkorde vom Bierstand aus.
Fö: Achja, AGNOSTIC FRONT. Mal kurz rüberschlendern. Ich kann mit diesem prolligen Hardcore-Kram einfach nix anfangen. Da kann der Gitarrist noch so oft mit freiem Oberkörper am Bühnenrand posieren, mich kriegt er damit nicht!
Sackabreisser: Letztens schon auf dem Groezrock gesehen und eigentlich sollte einmal pro Jahr reichen, aber wo ich hier grad so rumstehe, geb ich`s mir halt gleich nochmal.
Fisher: Das ist ja das Tolle. Endlich kann man betrunken rumposen und hat noch den entsprechenden Soundtrack dazu.
Sackabreisser: Ich finds ganz gut und stehe gut gelaunt in Reihe 300 und gucke mir das Geprolle mit dem Fuß wippend an und schlürfe einen köstlichen Gerstensaft.
Fisher: Den habe ich mir auch besorgt und den Sackabreißer dabei getroffen. Nur, so köstlich war der gar nicht und mit 2,80 € überteuert. Haupsache man brüstet sich in einem wohlbekannten Punkfanzine mit immer gleich bleibenden Bierpreisen.
Sackabreisser: Ein paar Hits werden gespielt und auch nen paar von der neuen LP. Den Abschluss macht natürlich "Gotta go" das von den anwesenden Fans ordentlich mitgegröhlt wird.
Fisher: Das Intro des Liedes war eine echte Frechheit und strozte nur so vor Banalität. Ewig widerkehrende Publikumsanimationsversuche halt, bis sich dann der Riesenmob vor der Bühne begnügt mit zu machen. Ich rufe "Oi!, Oi! Oi!.." und siehe da, der Song geht endlich richtig los.
Roland der Voland: Exklusiver Blick bei Bierschinken vom Bühnenrand aus.
bunny: SONNY VINCENT mit Alex am Schlagzeug. Kann ja nicht angehen, dass Herr Schwers auf seinem eigenen Festival nicht auftritt. Wobei ich ihn ja eher bei der ABBA-Coverband erwartet hätte.
Sackabreisser: Kommt sehr druckvoll und rockig daher, der Herr Vincent. Weiß mir zu gefallen.
Fisher: Die Mucke, die hier fabriziert, geht gut ins Ohr. Das ganze wird sehr straight runtergespielt. Ob eine S*****s-Allstarband um Herr Vincent eine Daseinsberechtigung hat, überlasse ich jedem selber. Um Oparock handelt es sich hier bei Weitem nicht. Der typische Geschmack, wie bei einer Reunionband, bleibt im Abgang hängen.
Fö: FEINE SAHNE FISCHFILET verfolge ich nur von weit hinten und kann zum Auftritt eigentlich gar nichts sagen, da ich mich dann doch mehr auf die Gesellschaft von Diddy und Zarah konzentriert haben. Das Engagement der Rostocker in allen Ehren, aber die Musik bleibt (in meinen Ohren) halt einfach belanglos und überbewertet.
Sackabreisser: Mimimi. Ich find es war die besten Band des Abends. Vor der Bühne ist einiges los, trotzdem kann man bequem mit seinem Bier bis in die ersten Reihen schlendern und sich von dort die Band und den Pogomob reinziehen.
Fisher: Ich hänge immernoch mit dem Sackabreißer vor der Bühne ab und schließe mich seinen Ausführungen. FSF sind einfach eine hammergeile Liveband.
Roland der Voland: Die Fischfilets sehe ich zum allerersten Mal, und trotz großer Bühne für mich super Auftritt!
Fö: Die volle Bühne ruft übrigens auch Taschendiebe auf den Plan, wie ich hörte. Liebe Rodeo-Besucher, achtet auf eure Geldbörsen. Und, liebe Veranstalter: Da diese Praxis mittlerweile standard zu sein scheint, warnt doch wenigstens eure Besucher davor...
Frau Aal: Diebe waren nicht nur vor der Bühne, unseren Nachbarn haben sie das Zelt ausgeräumt. Also egal wo man sein Geld aufbewahrt, irgendwie ist alles falsch. Menschen sind kacke.
Sackabreisser: Es wird einiges vom neuen Album gespielt aber auch die Hits der Vorgänger. Man ist komplett im Arsch und "hat sich noch nie so scheiße benommen".
Frau Aal: Feine Sahne Fischfilet ist für mich auch so ne Band, die ich musikalisch ganz ok finde, bei der mich aber die konsequente Abfeierei in meinem Freundeskreis ziemlich annervt. Die Attitüde der Band finde ich aber sehr löblich, auch dieses ganze "wir spielen Konzerte in kleinen Käffern im Osten um ne Alternative zu rechten Veranstaltungen zu bieten" Ding.
Fisher: Diese "Abfeierei" ist wirklich übertrieben und wird in Großstädten vor Allem in antifaaffinen Kreisen betrieben. Nur weil eine Band, löblicher Weise, klar Stellung zu den Missständen dieser Welt bezieht, ist es noch lang keine Überband.  
Frau Aal: Deshalb möchte ich auch noch zwei politische Ansagen löblich erwähnen: Erstens die Ansage, dass man sich lieber mal auf ne Gegendemo bewegen sollte als auf Konzerten mit Menschen gleicher Gesinnung Alerta, Alerta zu rufen,
zweitens dass man mal Verständnis für den GDL-Streik haben soll statt nur rum zu meckern dass man n paar Tage schlecht zur Arbeit kommt. Daumen hoch!
Sackabreisser: Jo! Daumen hoch und Prost!
Fisher: Geboten wird hier ein sehr auf den Punkt gespielter Auftritt, mit Mitgröhlrefrains und feinen Arrangements. Deshalb ist das auch eines meiner Festivalhighlights.
Fö: FREEWAY CASH auf der kleinen Bühne. Nur so kurz nebenbei mitbekommen. Sie spielen beide Musikstile: Country UND Western. Fisch und seine Mannen machen das durchaus amtlich und tanzbar, aber wirklich viel mitbekommen habe ich nicht. Nee, doch: "Ich bin so voll wie die A40 montag morgens um halb 8" wurde gespielt, ein Lied, dass ich bisher lediglich live 1-2 Mal gehört, aber irgendwie ständig im Ohr habe. Hit!
Sackabreisser: Hätte von mir aus aber auch gerne Nachmittags oder gar nicht spielen dürfen. Nach 10min trete ich gelangweilt den Weg zum Zelt an.
Fisher: Beim ersten Song, den ich wahrgenommen haben, handelt es sich um ein Cashcover. Kommt durchaus gut rüber. Doch ab dann wurde nur noch deutscher Country vom Niveau von Truckstop oder eines Gunter Gabriels dargeboten. Naja, was soll man von Anhängern diese unsäglichen Herner Vorortvereins erwarten.
Fö: Frühzeitig rüber zu REFUSED! Die haben mich ja erst kürzlich beim Groezrock total von den Latschen gehauen. Und heute, tja, um das mal vorweg zu nehmen: auch. Und um noch was vorweg zu nehmen: Das ging so ziemlich allen so, die den Auftritt gesehen haben. Zweithäufigstes Gesprächsthema des Wochenendes: Wie gut doch Refused waren!
Sackabreisser: Zu Refused schlepp ich meinen betrunkenen Körper zurück zur Bühne und bin eigentlich ganz angetan, was mir da geboten wird.
Fö: Ich muss natürlich zugeben, beim Groezrock fand ich das noch ne Spur mitreißender, was einfach daran lag, dass da der immense Überraschungseffekt dazu kam. Dafür kann ich heute mehr genießen. Wie kann man bloß so professionell sein, so auf dem Punkt spielen, so komplexe Songs spielen, und trotzdem so unglaublich sympathisch, vereinnahmend und tanzbar bleiben? Großartig!
Sackabreisser: Geiler Sound und guter Mix aus Hardcore und Punk mit wenigen elekronischen Schnipseln zudem hüpft der Sänger gut gelaunt über die Bühne.
Fö: 1-2 neue Lieder vom bald erscheinenden neuen Album "Freedom", zum Beispiel der Opener "Elektra". Geiler Song. Der Rest des Sets: Auch nur geile Songs. Obwohl ich nach wie vor mit dem Material der Schweden nicht wirklich vertraut bin, mir aber natürlich vorgenommen habe, das zu ändern.
Sackabreisser: Mir gehts genauso, trotzdem läuft es gut rein.
Fisher: Diese Kapelle ist musikalisch auf einem nicht zu toppenden Niveau. Leider habe ich nie den Zugang dazu gefunden und frage mich ernsthaft, warum diese in letzter Zeit ständig als Headliner gebucht werden.
Sackabreisser: Ich mach mich mit Fisher auf den Weg um uns beim Merchstand mit Vinyl einzudecken, dabei muss ich feststellen, dass ich immer noch eine Packung "Würstchen im Speckmantel" in meiner Jacke mit mir rumtrage. Ja sach mal, wie schlampig kontrollieren denn hier die Securitys? Diese hatte ich einige Stunden zuvor auf dem Parkplatz gefunden und für noch gut befunden. Mir kommt die glorreiche Idee, die Würstchen in meine Preisverhandlungen einzubauen,was bei den Verkäufern aber auf keine große Begeisterung stößt.
Roland der Voland: Wie von Fö erwähnt, waren die auf`m Groez schon klasse, konnte die da aber aufgrund meiner körperlichen Verfassung nur zur Hälfte sehen. Hier bin ich von dem Dargebotenen tief beeindruckt.
Fö: Dennis Lyxzén hat so eine Aura, wie man sie weltweit wohl höchstens im religiösen Kontext findet - ich hoffe das klang jetzt nicht zu Fanboy-mäßig, es war eigentlich blasphemisch gemeint. Dennis gibt uns jedenfalls auf den Weg, was das Wichtigste im Leben ist: Musik. Und irgendwie hat er recht.
Sackabreisser: Skandal! Niemand will meine Wurst! Nichtmal gratis!
bunny: Ich fands mega, ich mag rumspringende Schweden.
Sackabreisser: Verzweifelt begebe ich mich auf einen letzten Versuch zu einem der Oi!-Stände und erhoffe mir bei den anwesenden Verkäufern, eine gewisse Wurstaffinität. Fehlanzeige! Ich schlage vor die ganze Packung Wurst gegen eine Oi!-CD seiner Wahl zu tauschen, egal wie schlecht sie auch sein mag. Aber sie wollen nix rausrücken. Banausen, da ist doch Speck drum!  Ich werde auf Ronja vom Plastic Bomb verwiesen, leider ist die angeblich zu dieser späten Stunde nicht anzutreffen und schon gar nicht telefonisch erreichbar. Zu dumm. Also ziehe ich enttäuscht von dannen.
Fisher: Lustig wars, Vinyl gekauft und ab zum Zeltplatz.
Fö: Zurück am Zeltplatz, Abendtoilette verrichten. Die Kacke ist ganz schön am Dampfen.
Sackabreisser: Nicht nur die! So langsam lässt der Alkohol meine Gehirnzellen verdampfen. Noch schnell ne Wurst im Speckmantel und ab ins Bett.
Fisher: Ich halte während dessen Nachtwache und bewundere die vorzüglichen Pläne mancher Leute (siehe Bild). Nur dieser kurzhaarige Eimer, dessen Namen ich vergessen habe, geht mir tierisch auf die Eier.
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(Hünxe, 24.05.)
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Roland der Voland
(Roland der Voland)
01.06.2015 16:12
Ach, was ich noch schreiben wollte, das unnötig in die Länge gezogen Intro bei Gotta Go bei Agnostic Front lag daran, dass der Drummer die Snare durchgekloppt hatte, und es so lange dauerte, bis eine neue herbei geschafft war...

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