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Groezrock Festival 2016 Tag 1: Rancid, Frank Turner, Less Than Jake, Muncie Girls, Siberian Meat Grinder, We'rewolves, The Aggrolites, Youth of Today, Four Year Strong, The Dirty Nil, Double Veterans, Coma Commander, Off The Cross,..., 29.04.2016 in Meerhout (BE), Acker - Bericht von der Redaktion

Groezrock Festival 2016 Tag 1, 29.04.2016 in Meerhout (BE)

Fö: Dann also doch mal wieder aufs Groezrock Festival! Nachdem es letztes Jahr trotz aller Umstände doch echt lohnenswert war, lockt das Punkfestival diesmal mit seinem 25. Jubiläum - und dem (rein subjektiv) lahmsten Lineup der letzten Jahre. Aber hilft ja alles nix.
Kurze Anekdote am Rande: Ich versuchte auch diesmal wieder, die Seriosität und internationale Verbreitung unserer Seite zu nutzen, um mittels Pressetickets den Eintritt zu sparen. Außer für mich fragte ich auch noch nach ner Pressekarte für unsere neue Assistentin Linda. Was kriegen wir? Eine Pressekarte für die reizende Assistentin, eine Ablehnung für den Chefredakteur. Das Groezrock scheint mehr auf Frauenquote zu achten als uns bis dato bewusst war!
Sackabreisser: 25 Jahre Groezrock und als Headliner Rancid! Leider ist das restliche Line-Up, wie Fö schon erwähnt hat, nicht so richtig atemberaubend für ein 25-jähriges Jubiläum. Sum 41 sind der zweite Headliner. Die gibt's noch? Wer will die sehen?
Kurze Anekdote am Rande: Ich warte lange mit dem Ticketkauf, erst am Mittwoch Mittag geh ich auf die Groezrock Internetseite und möchte die Karten bestellen. Zwischen Spiegeleier braten und anziehen, gebe ich die Bestellung ein. Zweimal Camping und zwei Festival Combi Tickets. Nach dem ich wenige Minuten später aus der Dusche komme, muss ich dummerweise feststellen, dass ich die Bestellung noch nicht abgeschlossen hatte. Nun kostet das Combi-Ticket keine 98 Euro mehr sondern 115. Was ist da los? Ein schneller Blick in die News zeigt mir, ich hab das Ende des Pre-sales verpennt. Das war nämlich vor 15 Minuten. Schöne Scheisse! Zähneknirschend bestelle ich nun das teurere Ticket und denke dabei über den Sinn oder Unsinn eines Vor-Vorverkaufs nach!
Roland der Voland: Ich fahre eigentlich sowieso immer hin. Line-Up, wie schon gesagt wurde, jetzt (vergleichsweise mit den letzten Jahren) wirklich nicht so der Oberburner. Aber während ich sonst oft über 10 Bands pro Tag geschaut habe und teilweise noch mehr sehen wollte, aber aufgrund von Überschneidungen nicht konnte, bleibt mir dieses Jahr dann mal Zeit, ein paar Bands zu schauen, die ich nur vom Namen her kenne, oder mal auf Empfehlungen zu hören und neue Bands kennen zu lernen. Außerdem bleibt so auch genügend Zeit gemütlich was Schmieriges zu essen und Bierchen zu trinken.
Fö: Abfahrt schon am Donnerstag, trotz meiner vehementen Einwürfe, keinen Bock zu haben auf ewig lange Schlangen, Zeltaufbau im Dunkeln und Temperaturen nahe dem Gefrierpunkt - schließlich hat es gestern noch gehagelt und vorgestern noch geschneit. Tatsache! Aber Assistentin und Fahrerin Linda hat das Befehlsmonopol. Das Karma schlägt zurück in Form dieser im Bild zu sehen Tablettchen.
Sackabreisser: Wir fahren erst Freitagmorgen los. In den letzten Tagen hat es durchgehend geregnet, gehagelt oder sogar geschneit und es war arschkalt. Deshalb haben wir alle keinen Bock auf eine Nacht mehr im Zelt.
Fö: Vermutlich weil die vorgesehenen Parkplatz-Wiesen nur noch aus Schlamm bestehen, lotsen uns die Parkplatzeinweiser zu einer Waldstraße, wo wir uns am Rand aufsäumen dürfen. Immerhin fester Boden - dafür eine enorme Laufstrecke.
Sackabreisser: So sieht's aus! Wir bekommen noch kurz vor der Abfahrt mit dass die Parkplätze wegen den starken Regenfällen verlegt wurden. Wir parken noch ein Stück hinter der Waldstraße auf einer Wiese und dürfen 30 Minuten mit Sack und Pack durch den Regen laufen. Richtig geil! Zum Glück hab ich mir auf der Hinfahrt schon Kraft angetrunken! 
Fö: Aber dass alles länger dauert, war ja abzusehen. Am Einlass dann die nächste Schlange - oder, sagen wir, Traube. Vollbeladen mit Gepäck heißt es warten, warten, warten. Die Kontrolle selbst dann eher harmlos - mangelt anscheinend lediglich an Schleusen und an Personal. Wie damals vor zwei Jahren. Lernt hier denn keiner dazu?
Roland der Voland: Also bei mir (ca. 22h) ging das eigentlich alles recht zügig, vom ersten Anstellen bis zum Auf-dem-Zeltplatz-sein ca 15 Minuten. Finde ich für Gepäckkontrolle und Bändchen eintauschen eigentlich annehmbar.
Sackabreisser: Am Freitag Mittag gibt es keine Schlange mehr und wir können nach dem langen Fußweg direkt durch auf den Campingplatz.
Fö: Angeber.
Fö: Der Zeltplatz wird wieder zentimeterweise freigegeben, bis unsere Truppe (mittlerweile angewachsen auf ca. 6 Zelte und ein Pavillon) genug Platz ergattern kann. Zelt aufbauen mit Frostfingern im Dunkeln, wie erwartet.
Sackabreisser: Dieses Zeltplatz freigeben hat mich bei meinem ersten Groezrock sehr genervt. Damals hatten wir noch kein Wurfzelt und waren somit klar im Nachteil was das schnelle Abstecken von Camping und Zeltplatz angeht. Diesmal ist mir die Prozedur schon bekannt und wir können mit der Frau von den Security aushandeln dass wir uns ganz ans Ende quetschen und wirklich ganz platzsparend aufbauen.
Fö: Durch das Warten-auf-noch-mehr-Warten verpassen wir nicht nur die Jugendzentrums-Show mit Less Than Jake im Nachbarort, sondern auch das Acousting Punk Meeting auf dem Zeltplatz - zumindest größtenteils. Als ich nen Blick riskiere, covert da grad ein Barde Songs von Social Distortion vor einer Horde von etwa 6 Betrunkenen, die ihn mit ihrem Rumgelalle eh übertönen.
Fö: Was gibt's noch? Das Partyzelt! Hier läuft schlechte bis okaye Musik, aber immerhin ist es warm.
Roland der Voland: Das war wirklich hervorragend zum Aufwärmen geeignet.
Fö: Zum Glück hat es keine Feuerbälle geregnet, wie Stevo auf der Hinfahrt noch prophezeite.
Fö: Und wie war die Nacht? Naja, wie man halt auf gefrorenem Boden so pennt. Als meine Nase irgendwann abfiel und die Füße zu taub waren, um überhaupt irgendwas zu spüren, bin ich eingepennt. Aber der Kaffee am nächsten Morgen wirkt Wunder!
Fö: Ansonsten, wenn man sich aufwärmen will und keinen transportablen Ofen dabei hat, hilft nur der Gang ins Frühstückszelt (alias Partyzelt in den Nachtstunden). Hier die erste Konfrontation mit den diesjährigen Preisen: Der Bon ist 50 Cent teurer geworden, was in Preisen von 5 Euro für ne Pommes oder hier 7,50 für Rührei mit Speck resultiert. Für ein Festival wahrscheinlich noch "okay", aber für ein Punkfestival?
Fö: Aber so langsam bessert sich meine Anti-Haltung, denn wenigstens ist es im Zelt warm. Ein paar Leute üben sich im Flunkyballspielen. Scheinen Profis zu sein, sie haben sogar ne eigene Hymne. Ich versteh das trotzdem nicht. Wenn man ein Spiel braucht, um Bier zu trinken, warum trinkt man dann überhaupt?
Fö: Punk 2016: Haarausfall, Winterjacke, gebügelte Hose.
Fö: ähm, ja. Lecker!
Sackabreisser: In der BBQ Area kann man sich Grillgut zubereiten lassen, denn das Mitbringen von Grills ist verboten. Leider kostet dies nun anders als in den Vorjahren auch Geld. Buh!
Fö: Ich seh da kein Preisschild.
Fö: Wir rätseln, was diese Pfadfinderzelte sind, und stellen fest, dass sie tatsächlich aus Pappe sind. Sachen gibt's! Weicht zwar durch, ist aber immerhin recyclebar. Ich weiß trotzdem nicht, ob ich in sowas schlafen will. Oder ob das auf Dauer wirklich gut für die Umwelt ist.
Fö: Ist halt Gießkannenwetter. Da muss man auch aufpassen, wo man hinlatscht.
Sackabreisser: Später nicht mehr, da ist alles komplett schlammig!
Fö: Zeit, umzuswitchen auf das, wofür wir eigentlich hier sind: Musik! Die fängt in diesem Jahr später an als sonst - ging es im letzten Jahr Freitags um 12 los, muss man diesmal bis 15:45 warten - warum auch immer. Dafür lohnt sich aber der Gang zum Gelände: Mit THE AGGROLITES macht ein musikalischer Hochkaräter den Opener.
Fö: Die Kalifornier machen laut Eigenbeschreibung "Dirty Reggae" und haben damit direkt einen Namen für ihr Genre definiert. Skinhead-Reggae, Roots-Reggae, was auch immer. Jedenfalls mit ordentlich Dampf auf dem Kessel, dass so einigen Möchtegernskapunkbands die Flötentöne beigebracht werden. Charakteristisch: Die Orgel.
Fö: Ziemlich schade, die Band direkt zu Beginn so zu verheizen, aber passen nun mal nicht so ganz in den typischen Groezrock-Musik-Kosmos. Kann mir jedenfalls keinen besseren Anheizer vorstellen für den heutigen Headliner Rancid - aber das dauert noch knapp 8 Stunden.
Sackabreisser: Ich ärgere mich, da wir pünktlich zum Ende bei den Aggrolites an der Bühne ankommen, da alle nochmal Pippi mussten.
Fö: Nach den Tanzklängen der Aggrolites sind die Beine gut genug aufgewärmt, um mal den Gang zur "Watch Out Stage" zu wagen - der einzigen Bühne beim Groezrock, die sich nicht in einem Zelt versteckt. Und gleichzeitig auch die kleinste Bühne. Hier spielen nun COMA COMMANDER.
Fö: Schon letztens beim Crossbonefest verpasst, also hier die nächste Chance. Die Belgier bilden auch die perfekte Mischung aus Crossbone- und Groezrock-Sound: Midtempo-Singalong-Punkrock. Sehr ordentliche Geschichte, das! Allzu unbekannt scheinen sie auch nicht zu sein, zumindest kristallisieren sich ein paar Hits raus, die von der Meute gut gefeiert werden.
Fö: Werbung für ein ausverkauftes Festival zu machen ist schon irgendwie dekadent, oder?
Sackabreisser: Haben wir uns auch gedacht, dann aber laut gelacht da wir schon Karten haben.
Fö: Wie immer bei so Festivals nehme ich mir vor, möglichst viele Bands zu sehen, die ich vorher noch nie gesehen hab. Nur blöd, dass die zuvor ausgewählten Bands oft parallel spielen. Also spar ich mir das halbe Set von Coma Commander und besuche stattdessen THE DIRTY NIL auf der Back to Basics Stage.
Fö: Aus Kanada kommt das Trio und serviert eine ziemlich packende Liveshow. Viel Bewegung auf der Bühne, die mir allerdings teilweise einfach zu einstudiert vorkommt. Und einen sehr konsequent Kaugummi kauenden Sänger hat man auch nicht oft
Fö: Musik: Son bisschen Punk, bisschen Garage, bisschen Rock'n'Roll und ein wenig Grunge. Ganz solide und zeitlose Mischung.
Fö: Anschließend gibt's erstmal keinen Pflichttermin, also kann ich ja mal bei FOUR YEAR STRONG vorbei schauen. Die Band wurde mir im Vorfeld als so Metalcore-Poppunk beschrieben - eine Mischung, bei der ich das Kotzen kriege. Aber FOUR YEAR STRONG sind gar nicht mal sooo scheiße.
Fö: Der Poppunk-Anteil ist sogar ziemlich annehmbar und der Gesang bringt die nötige Portion hymnischer Räudigkeit mit rein. Aber immer dann, wenn die Metalcore-Einflüsse überhand nehmen, bekomme ich Sodbrennen.
Sackabreisser: Wir verirren uns auch zu FOUR YEAR STRONG, noch nie von dieser Band gehört. Zuerst finde ich den Poppunk ganz annehmbar aber auch nicht weltbewegend. Aber jedes mal, wenn die Doublebase ertönt und es in Richtung Metalcore geht rollt es mir die Fingernägel hoch. Irgend  wie eine scheiß Mischung, Metalcore und Poppunk. Deshalb hauen wir schon nach wenigen Liedern wieder in den Sack.
Fö: Es gibt auch eine Art fünfte Bühne, versteckt im Stand einer Sockenmarke. Socken als Marke zu etablieren finde ich ja schon witzig, das Ganze im Punkbereich sowieso, insbesondere weil der Name ja irgendwie doch etwas nationalistisch ist. Aber mit sowas hat man wohl in Amerika eh weniger Berührungsängste. Nunja, auf dieser Bühne spielt nun laut Zeitplan TOM THACKER von GOB.
Fö: Die "Bühne" ist irgendwo in der hintersten Ecke des Pavillons und kommt ohne fette Boxen aus, anscheinend will man den Genuss, den Künstler optisch und akustisch wahrnehmen zu können, nur einem erlesenen Kreise von Zuschauern zukommen lassen. Ich stehe jedenfalls ca. 4 Meter entfernt und höre so gut wie nichts. Akustikbühne schön und gut, aber man kann's mit der gemütlichen Atmosphäre auch übertreiben...
Sackabreisser: Ich brauche fast 1,5 Tage um die Bühne zu finden und kann es dann gar nicht glauben. Das ist doch ein schlechter Witz! Wo ist das Zirkuszelt aus den Vorjahren geblieben?
Fö: Wieder zur Back to Basics Bühne! Dort spielen nun, wie auf dieser sympathischen Ankündigung zu sehen, die MUNCIE GIRLS!
Fö: Auftritt eigentlich sehr souverän und sympathisch, aber: Der Sound ist einfach grottig. Würde ich die Lieder nicht kennen, könnte ich da nichtmal Melodien raus filtern. So tanze ich mehr zu den Klängen aus meinem Gedächtnis als zu dem Schrott, der da aus den Boxen kommt.
Fö: Macht soweit aber doch Spaß und der Großteil des Publikums scheint bessere Ohren zu haben als ich. Und, naja, es sind ja nunmal doch tolle Songs, die da gespielt werden.
Roland der Voland: Die Muncie Girls war z.B. so ne Band, zu der ich aufgrund von Empfehlungen hingegangen bin. Außerdem musste ich mal so langsam vom Zeltplatz los. Das sitzen und saufen hat mich aus irgendeinen Grund schon ziemlich tüddelig werden lassen.
Anfangs finde ich die noch gar nicht sooo überzeugend. Eher solide. Für meinen Geschmack nen Tacken zu poppig.
Roland der Voland:  Im Laufe des Konzerts weiß mir das aber immer besser zu gefallen. Und am Ende kaufe ich sogar die Platte. Die ich übrigens vollkommen unbeschadet bis nach Hause bekommen habe. Hätte ich gar nicht gedacht, kaufe eigentlich auf Festivals gar nicht so gerne LP`s.
Fö: Linda hängt mir übrigens die komplette Rückfahrt über in den Ohren, wie süß der Gitarrist ist.
Fö: Alter Trick: Wenn der Sound vorne scheiße ist, einfach weiter hinten und möglichst mittig positionieren. Hilft aber auch nicht viel. Sehr schade..
Fö: Muncie Girls beenden ihr Set sogar noch 10 Minuten vor dem Zeitplan, sehr bescheiden - also kann ich aufm Weg zur Hauptbühne noch kurz bei der Watchout-Stage vorbeilinsen. OFF THE CROSS spielen hier und machen Hardcore mit theatralischen Anleihen. Schon irgendwie spannend, aber um mir darüber ein Bild zu machen, bin ich zu kurz vor Ort.
Fö: Kurz etwas Schlaf nachholen...
Roland der Voland: Im Anschluss an die Muncie Girls dann ohne Umschweife rüber zu LESS THAN JAKE. Tja, war ganz gut Party direkt vor der Bühne, hat mir soweit auch gefallen. Die habe schon noch ordentlich Spaß in den Backen und Sprungfedern in den Beinen. Hat mich aber trotzdem überrascht, dass die so viele Leute gezogen haben. Ich dachte ehrlich gesagt heutzutage interessiert sich niemand mehr für die ...
Fö: So wirklich an Popularität eingebüßt habense wirklich nicht, trotz zuletzt eher mäßig guter Alben. Die Setlist ist dann aber ganz gut gemischt mit einigen älteren Stücken.
Fö: Der Auftritt geht soweit klar, solide und routiniert, aber so wirklich vom Hocker hauen kann mich das nicht mehr. Immerhin ein paar Songs dabei, die mich in Feierlaune bringen: The Ghosts of Me And You, Johnny Quest Thinks We're Sellouts, Look What Happened - Hits haben sie ja!
Sackabreisser: Ich wundere mich auch, wie viele Lieder ich doch von ihnen kenne, begeistern können sie mich trotzdem nicht mehr wirklich. Weckt aber hier und da noch Erinnerungen an einen heißen Sommer vor vielen Jahren, in dem ich LESS THEN JAKE gut fand.
Fö: Gelobt wird noch das belgische Bier (das hier hat Buddy wohl bei der gestrigen Show bekommen) und die belgischen Charts, die vor 11 Jahren sogar mal kurz Less Than Jake beherbergen durften.
Fö: Besucher vom letztjährigen Punk Rock Holiday kennen das Gesicht vielleicht noch: Der lustige Rollstuhlfahrer ist wieder da! Die Band kann sich auch noch an ihn erinnern und holt ihn auf die Bühne. Zum Glück nur ihn, so dass es unterm Strich ein echt angenehmeres Konzert wird als damals in Tolmin...
Fö: Trotz des, wie erwähnt, eher unspektakulären Lineups gibt es eigentlich immer was zu gucken - wenn auch oft Bands die ich eh schon oft gesehen habe. SIBERIAN MEAT GRINDER immerhin schon dreimal und nichts wird jemals den Auftritt beim Wilwarin toppen - aber die Back To Basics Stage beim Groezrock ist ja auch nicht grad für zimperliches Publikum bekannt...
Fö: Und, klar, es wird mal wieder ein totaler Abriss. SIBERIAN MEAT GRINDER sind einfach ein Garant für totale Mosh-Eskapaden und die Musik kickt auch herrlich. Einfach mal alles was sich an aggressiver Musik finden lässt in einen Topf geworfen, echt ein Wunder dass das Resultat so wunderbar ins Ohr geht. Und in die Fäuste natürlich.
Roland der Voland: Nach Less Than Jake vollführe ich eine musikalische Kehrtwende und schaue mir WALLS OF JERICHO an. Gucke ich eigentlich immer gerne und gefällt mir auch heute. Gibt ja nicht soo viel (Bollo)Hardcore Bands mit Aussage und Attitüde. Die Band ist auch immer sehr lebhaft auf der Bühne. Nur vor der Bühne war kaum Bewegung auszumachen, was war denn da los? Kenne ich sonst anders bei der Band.
Fö: Die beschissenste Musik (neben der Metalcore-Bühne, höhö) hat mit Abstand der DJ von diesem Schnaps-Stand. Aber irgendwie müssen die Ballermann-Touristen ja auch beschäftigt werden.
Fö: Den Hype um FRANK TURNER & THE SLEEPING SOULS habe ich nie so recht verstanden, bin aber gewillt dies heute zu ändern. Also mal wieder zur großen Bühne latschen. Und, ja, tatsächlich, das ist ja wirklich gut!
Fö: Ich kenne ja kein einziges Lied von dem Guten und dachte immer, dass das entweder so lahmes Rumgeheule oder so aufgesetztes Holzfäller-Gehabe sei, aber Herr Turner hat tatsächlich eine gute und eigenständige Gesangsstimme und die Songs sind alles andere als langweilig.
Fö: Ist ja auch immerhin mit Band und auch die Akustikgitarre wird nicht bei jedem Lied ausgepackt. Die Band agiert auch wunderbar und Frank Turner selbst erweist sich als prächtiger und charismatischer Entertainer fernab von Stadionrock-Plattitüden. Ja doch, irgendwie sehr überzeugend, das alles!
Fö: Nicht so ganz verstanden habe ich die Aktion, als er ihn hier (Ricky war, glaube ich, sein Name) zu sich holt und beauftragt, zu Stagediven und sich dabei um die Säulen herum tragen zu lassen. Nach erfüllter Mission darf er dann eine signierte Setlist verschenken. Aber ich glaube, er selbst hat das auch nicht so ganz verstanden - und muss sich alles nochmal vom Keyboarder erklären lassen.
Fö: Beim letzten Song stellt Frank Turner die Gitarre weg und stürmt selbst ins Publikum. Ein Mann vom Volke, wie man so schön sagt. Oder er lässt sich einfach gerne abfeiern. Oder er turnt (no pun intended) einfach gerne auf Leuten rum.
Fö: Wieder zur Watch Out Stage. WE'REWOLVES spielen hier! Waren mir vorher kein Begriff, aber man muss ja schließlich auch mal was Neues ausprobieren! Und was soll ich sagen, es hat sich gelohnt!
Geboten wird leicht thrashiger Rock'n'Roll-Hardcore irgendwo zwischen Zeke und The Bronx, schöne Dampframme! Das Publikum braucht zwar etwas zum Warmwerden, aber am Ende geht hier ne ziemliche Party.
Fö: Bei Temperaturen kurz vorm Gefrierpunkt kann man ja auch mal kurze Hose tragen...
Fö: Die Band kommt übrigens aus Belgien, wie heute alle Bands auf dieser Bühne. Löblich, dass das Groezrock sich auch mal um die lokale Szene kümmert. Könnte aber auch ein Anzeichen dafür sein, dass in diesem Jahr einfach das Budget etwas knapper war. Weitere Anzeichen: Weniger Programm, kleinere Bühnen, weniger Security, teurere Wertmarken.
Fö: Jeanskutten sind unter belgischen Musikern anscheinend gerade angesagt. Geht aber auch ohne.
Fö: Zu den weiteren Möglichkeiten, sich beim Groezrock die Zeit zu vertreiben, zählt dieses Autogrammstundenzelt. Wer's braucht...
Fö: Direkt nebenan: Der schon erwähnte Sockenstand mit seinen Akustik-Sessions. Schauen wir doch mal, was für nen Andrang MAD CADDIES so hervor zaubern können - tja, wie erwartet zu viel. Also schenken wir uns das.
Fö: Ach komm, nur einen kleinen Blick auf die Bühne erhaschen! Geht aber nur über Umwege...
Fö: Die nächste für mich interessante Band: YOUTH OF TODAY. Okay, offen gestanden eher semi-interessant, da ich mir eigentlich lieber aktuelle Bands anschaue. Aber wenn mal so ne Hardcore-Legende auftritt, kann man sich das ja dann doch mal geben.
Fö: Kommt ganz gut! Sänger Ray Cappo läuft artig seine Runden über die Bühne, die Band knallt uns dazu kurze schnelle Songs vor den Latz und das Publikum rastet brav aus, so dass man irgendwann die Band vor lauter Stagedivern nur noch erahnen kann.
Fö: Komplett gebe ich mir Youth of Today nicht, schließlich wollen auch mal unbekannte Bands ausgecheckt werden. Dies wären nun zu später Stunde: DOUBLE VETERANS!
Fö: Auch sehr geil! Geboten wird eher Groezrock-untypischer Sound. Ne Mischung aus Garage, Punk, Fuzz und Britpop, würde ich mal sagen. Teils mit echt exzessiven Gitarren-Intermezzi, aber irgendwie auch mitreißend. Und echt Könner an den Instrumenten!
Fö: Schönes Dängel-Geschrammel, der Lofi-Charakter wird noch verstärkt durch einfache Combo-Boxen und den fehlenden Bass. Im Gesamtpaket aber ne echt geile Kiste und ein Beweis mehr dafür, dass die Watch Out Stage ihren Namen nicht zu Unrecht führt.
Fö: Dafür schenke ich mir dann NO FUN AT ALL...
Sackabreisser: Ich höre kurz rein, finde aber keinen Zugang zu ihnen. Ging mir schon vor 15 Jahren so, wird wahrscheinlich auf ewig so sein.
Roland der Voland: Was ich in den zwei Stunden zwischen Walls of Jericho und No Fun At All gemacht habe, kann ich jetzt gar nicht mehr so genau rekonstruieren...Ich glaube ich war Pommes holen (im wörtlichem Sinne). Aber zum Glück habe ich es zu dem Konzert geschafft, denn das war richtig spitze! Ein absolutes Hit-Feuerwerk wird abgefeuert und vor und auf der Bühne gefeiert. Sehr schön war das!
Fö: Kommen wir zum Highlight des Abends: RANCID! Klar, ist nicht gut für den Underground-Status dieser Seite wenn ausgerechnet der Headliner das Highlight darstellt, aber hey, man muss eben auch mal über seinen Schatten springen. Ich freu mich jedenfalls, Rancid mal ohne fragwürdige Supportbands zu sehen
Sackabreisser: Zu Rancid finden wir uns auch wieder an der Bühne ein. Boah was hab ich mich gefreut. Leider verliere ich im Getümmel meine Leute und renne zwischen den Liedern hin und her und versuche sie wieder zu finden. Gar nicht so einfach bei meinem Pegel und den vielen Leuten im Zelt.
Fö: Tim Armstrong hat schon wieder an seinem Look gefeilt. Die Glatze kennen wir ja mittlerweile, aber Bart und Körperfülle haben mittlerweile ziemliche Ausmaße erreicht. Kaum wieder zu erkennen! Aber dafür kommt mir der Gute zurechnungsfähiger vor als bei den Auftritten, die ich bisher so gesehen
Sackabreisser: Ich hab ja böse Zungen auf dem Zeltplatz munkeln gehört, dass Tim Armstrong mit Mütze und Spitzhacke anstatt Gitarre bei den 7 Zwergen gut aufgehoben wäre. Schämt euch!
Fö: Gespielt wird heute das komplette "...and out come the wolves"-Album. Also das unbestritten beste und einflussreichste Album der Band. Geil! Ein Kracher jagt den nächsten, Feierlaune pur. Nicht zuletzt deswegen ganz klar das beste Rancid-Konzert, das ich bisher gesehen habe - von insgesamt immerhin drei. Nuja. Dafür erkenne ich eine Steigerung, werden die live tatsächlich immer besser, oder ist das nur meine Wahrnehmung?
Sackabreisser: Ich fand den Auftritt vor ein paar Jahren auf dem Groezrock etwas besser, vielleicht aber auch weil es der erste war den ich gesehen hab und damals total Feuer und Flamme war. Diesmal ist es aber auch wieder stark.
Fö: Die Ansagen übernimmt meist Lars Frederiksen. Auf das ein oder andere Oi-Geschwafel hätte ich aber echt verzichten können.
Sackabreisser: Ich kann mich an gar nicht so viele Ansagen erinnern. Wurde nicht ziemlich straight durch gespielt? Irgendwann kommt eine Ansage gegen Rassismus und Homophobie! Immer gut! 
Roland der Voland: An die Ansage meine ich mich auch noch erinnern zu können
Fö: Gespielt werden natürlich auch die skalastigen Klassiker, meist mit Keyboard versetzt. Den Keyboarder sieht man aber nur, wenn ein auf Lars oder Tim geworfener Scheinwerferspot ihn zufällig streift. Das dürfte Kevin Bivona von den Interrupters sein - zumindest nicht Vic Ruggiero. Wen es interessiert.
Sackabreisser: Richtig geiles Konzert. So hab ich  mir das vorgestellt. Konnte nur eine gute Show werden, wenn man mich fragt. Das ...and out come the Wolves Album ist voll mit Hits und ich hab es vermutlich schon hunderte mal gehört und gehe somit komplett steil! Alles tanzt!
Fö: Dito! Alle Strapazen wie weggeblasen!
Sackabreisser: Dadurch das man das Album so gut kennt wird die Setlist aber auch sehr berechenbar und es fehlt das kurze Kribbeln welcher Song als Nächstes kommen mag.
Roland der Voland: So schauts aus, aber mir gefällt das Konzert echt gut, macht einfach Laune.
Fö: Ganze 19 Stücke enthält das dargebotene Album, das im letzten Drittel ja eigentlich ziemlich abflacht - macht sich auch beim Konzert bemerkbar, eine etwas andere Verteilung der Songs hätte ich besser gefunden. Naja, dann drehen die Leute halt wieder auf zur Zugabe - mit Stücken wie "Fall Back Down", "I Wanna Riot" oder "Radio" - geil!
Sackabreisser: Ich finde das Album hält sich bis zum Schluss und ich warte fast schon auf die letzten Tracks wie z.B "as wicked" und "Avenues und alleyways". Ich freue mich auch, dass es nach den 19 Liedern nicht sofort vorbei ist und schwinge nochmal ordentlich das Tanzbein zu den Zugaben.
Sackabreisser:Hätte auch gerne noch einige Zeit so weiter gehen können. Von mir aus hätten sie noch die ersten beiden Alben das 2000 s /t , die life wont wait und die indestructible durch spielen können und vielleicht noch die besten Sachen von den letzten beiden Alben oder was von ihren solo-Sachen oder.... Wo sie doch grade da sind. Tun sie aber leider nicht!
Roland der Voland: Ich fand den Zugabenteil schon gelungen, so viel Zeit war ja einfach nicht mehr, noch viel mehr zu spielen
Fö: Nach dem Konzert zu beobachten: Viele Leute suchen ihre Geldbörsen, andere finden sie - nur ohne Geld. Die Festival-Klau-Bande ist also unterwegs! Irgendwie schade, dass da nirgends öffentlich drauf hingewiesen wird. Nicht mal ein kleiner handschriftlicher A4-Zettel "Wer sein Geld in der Arschtasche trägt ist selbst schuld".
Sackabreisser:Wir schlendern noch etwas herum und essen eine Schale Pommes für schlappe 5 Euro. Ketchup ist gratis. Unverschämtheit! Ich flipp aus! So gut sind eure Pommes nun auch wieder nicht! Auch sehr beliebt sind diese Würste die keine sind. Frikandel. Gibt's in 5 Variationen: in der Schale, im Brot auf Faust, geschnitten und sogar vorgekaut glaub ich! Bah. Ich hole mir trotzdem eine.
Sackabreisser: Es gibt noch zahlreiche andere Essenstände. Die Palette reicht von Burger, Pizza und Pfannkuchen über vegetarische Wok-Gerichte und Veganes. Zum Teil muss man dafür aber auch bis zu 8 Euro berappen. Ich finde es happig, aber es scheint die wenigsten zu stören denn es wird gefressen was das Zeug hält. Das Partyzelt kann mich nicht mehr wirklich locken und ich begebe mich zurück durch den Matsch zum Zelt
Roland der Voland: Nach Rancid gehen wir ins Party Zelt. Aber da läuft noch keine Musik, weil das ganze Equipment erst noch aufgebaut wird. Wie dumm ist das denn? Also ich würde ja die Musik am laufen haben, wenn die ganze Meute vom letzten Konzert am Party Zelt vorbei kommt. Als endlich Musik läuft, läuft Scheiß Musik, also geht`s ab in`s eigene Zelt für den wohlverdienten Schlaf.
Fö: Auf dem Zeltplatz gibt's ja auch Party, zum Beispiel bei diesem Discomobil...
Sackabreisser: Noch schnell ein paar Bier am Zelt und dann ab in die zwei Schlafsäcke und auf die Luftmatraze. Die Nacht wird sehr kalt und kurz. Erst schlafe ich zugedröhnt ein paar Stunden, werde dann aber immer wieder wach weil mir abwechselnd kalt oder übel ist. Scheiss Frikandel, scheiss Kälte. Irgendwann wird aus dem Schlafen ein Lauern. Dann fangen Freunde und Fremde an, vor dem Zelt in aller Herrgottsfrühe Scheisse in unvorstellbarem Ausmaße von sich zu geben und an Schlaf ist nicht mehr zu denken.
Fö: Ich konnte deutlich besser schlafen als letzte Nacht, war auch nicht ganz so kalt. Oder ich war nach dem Rancid-Konzert einfach gut genug aufgewärmt...nunja, mal schauen wie das Wetter (und die Musik) morgen so wird.


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