Yotam Ben Horin, 19.04.2022 in Hamburg, Cruise Records - Bericht von Thruntilldeath
Yotam Ben Horin, 19.04.2022 in Hamburg
Gut, dass ich den Tag über noch in Kiel war, um das gute Wetter zu genießen, Kuchen zu spachteln, ca. 100 g Coffein zu mir zu nehmen, Leute zu treffen, noch mehr gutes Wetter zu genießen und spazieren zu gehen. Soll heißen: Den Tag entspannt verbringen und ein wenig den Festivalblues aus den Knochen latschen und fressen. Was auch ganz gut klappte, bis dann die Zeit doch viel zu schnell verging und es auf einmal zeitlich extrem knapp wurde. rechtzeitig nach Hamburg zu kommen. Gut, dass in Kiel aufgrund der vielen Baustellen der Verkehr extrem schleppend durch die Stadt mäandert, den Theodor-Heuss-Ring aka. B76 komplett verstopft, der Ostring in Gaarden dicht war und ich so langsam nervös wurde und allen, die ich heute Abend genervt habe, mitzukommen, 1000 Sprachnachrichten mit aktuellen Verkehrsupdates geschickt habe. Sorry an dieser Stelle, da war wohl zuviel Coffein im Spiel!
Irgendwann war ich dann doch aus Kiel aus, da erreichte mich die Nachricht vom Booze-Stefan, dass das Konzert nicht um 18:30, sondern entgegen der Uhrzeit bei Facebook um 19:00 anfangen würde. Geil! Also nochmal 1000 Nachricht mit Updates verschickt. Natürlich immer vom Rastplatz aus.
In Hamburg dann: DFB-Pokal, und damit Stau bis Stellingen und Volkspark. Scheiße. Also abgesehen vom HSV. Der ist nämlich richtig geil.
Irgendwann war ich dann doch aus Kiel aus, da erreichte mich die Nachricht vom Booze-Stefan, dass das Konzert nicht um 18:30, sondern entgegen der Uhrzeit bei Facebook um 19:00 anfangen würde. Geil! Also nochmal 1000 Nachricht mit Updates verschickt. Natürlich immer vom Rastplatz aus.
In Hamburg dann: DFB-Pokal, und damit Stau bis Stellingen und Volkspark. Scheiße. Also abgesehen vom HSV. Der ist nämlich richtig geil.
Tja, hätte ich mal vorher den tollen Aufsteller vorm Laden gelesen, da steht nämlich auch 19 Uhr drauf. Egal, hat alles geklappt, der Coffeinspiegel sank auch wieder etwas und aufm Hamburger Berg war um 18:30 tatsächlich noch ein Parkplatz frei. So löst sich das Verkehrschaos am Ende doch in Wohlbefinden auf, was gut zum Rest den Abends passte.
Viel los war im Laden nicht, was für Hamburg an einem gefühlten Montag auch nicht wirklich verwunderlich ist, aber ich hätte schon gedacht, dass der Name YOTAM BEN HORIN allein schon mehr Leute anzieht, so ist seine Hauptband Useless ID beileibe keine Unbekannte und alle Nase lang im Hafenklang zu bestaunen. Vielleicht ja auch deswegen, oder weil? Keine Ahnung, aber wenigstens ein paar bekannte Gesichter waren da, die aber alle noch etwas unsicher wirkten, wie denn Konzerte ohne Maske bei 2g+ und B3LYP/6-31G* so ablaufen würden. Ganz gut, aber so ganz will der Schnutenpulli noch nicht verschwinden. Krasser Kontrast zu Manchester.
Viel los war im Laden nicht, was für Hamburg an einem gefühlten Montag auch nicht wirklich verwunderlich ist, aber ich hätte schon gedacht, dass der Name YOTAM BEN HORIN allein schon mehr Leute anzieht, so ist seine Hauptband Useless ID beileibe keine Unbekannte und alle Nase lang im Hafenklang zu bestaunen. Vielleicht ja auch deswegen, oder weil? Keine Ahnung, aber wenigstens ein paar bekannte Gesichter waren da, die aber alle noch etwas unsicher wirkten, wie denn Konzerte ohne Maske bei 2g+ und B3LYP/6-31G* so ablaufen würden. Ganz gut, aber so ganz will der Schnutenpulli noch nicht verschwinden. Krasser Kontrast zu Manchester.
Relativ zügig und gegen Spendeneintritt ging's dann auch los mit dem knapp 40 minütigen Akustik-Set von Yotam, bei dem sich Anekdoten und Textanmerkungen abwechselten mit melancholischen, traurigen, witzigen und schmalzigen Songs, untermalt von der markanten Stimme Yotams. Diese hebt sich allein durch die Tonlage vom üblichen Klampfenheini mit Karohemd ab und sorgt so dafür, nicht belanglosem 08/15-Singersongwriter-Gejaule zu lauschen. Musikalisch abheben allein mit Akustikgitarre wird halt schwer.
Yotam hat aber auch den großen Vorteil, auf eine recht bewegte Jugend, ein ausschweifendes Leben als junger Erwachsener und interessante Stories als ergrauter Rockstar zurückgreifen zu können. Sei es, wie er bei Fat Mike im Flur geschlafen hat, um anschließend zu erkennen, wie wichtig work-life-balance ist, wie es ist, mit seiner Freundin in Santa Monica auf einem Riesenrad im Sonnenuntergang festzusitzen, herauszufinden, dass Jugendfreunde im Alter von 37 Jahren gestorben sind, als er gerade wieder den Kontakt aufnehmen wollte, und und und. Alles mit einem Zwinkern im Gesicht, sodass man sich zwangsläufig fragt, wie viel davon wirklich passiert ist. Aber das Leben ist nun mal schräger als Fiktion und so macht es mächtig Spaß, zuzuhören, mitzusummen und singen und mit dem Fuß verschämt im Hamburger Halbkreis zu wippen.
Am Ende gab's natürlich noch Zugaben in Form von Useless-ID-Songs, aber den Mann nur auf dieses Œuvre zu reduzieren wäre unfair. Trotzdem, es tat gut, diese vertrauten Klänge zu vernehmen und ein bisschen geschämt habe ich mich auch, Dying Love als Zugabewunsch zu äußern. Textlich ist das alles nicht weit weg vom Schlager und akustisch noch viel, viel schmalziger.
Yotam hat aber auch den großen Vorteil, auf eine recht bewegte Jugend, ein ausschweifendes Leben als junger Erwachsener und interessante Stories als ergrauter Rockstar zurückgreifen zu können. Sei es, wie er bei Fat Mike im Flur geschlafen hat, um anschließend zu erkennen, wie wichtig work-life-balance ist, wie es ist, mit seiner Freundin in Santa Monica auf einem Riesenrad im Sonnenuntergang festzusitzen, herauszufinden, dass Jugendfreunde im Alter von 37 Jahren gestorben sind, als er gerade wieder den Kontakt aufnehmen wollte, und und und. Alles mit einem Zwinkern im Gesicht, sodass man sich zwangsläufig fragt, wie viel davon wirklich passiert ist. Aber das Leben ist nun mal schräger als Fiktion und so macht es mächtig Spaß, zuzuhören, mitzusummen und singen und mit dem Fuß verschämt im Hamburger Halbkreis zu wippen.
Am Ende gab's natürlich noch Zugaben in Form von Useless-ID-Songs, aber den Mann nur auf dieses Œuvre zu reduzieren wäre unfair. Trotzdem, es tat gut, diese vertrauten Klänge zu vernehmen und ein bisschen geschämt habe ich mich auch, Dying Love als Zugabewunsch zu äußern. Textlich ist das alles nicht weit weg vom Schlager und akustisch noch viel, viel schmalziger.
Drauf geschissen, weniger drüber nachdenken und mehr genießen!
Dann war's vorbei, noch schnell Bier eingesackt (Nur für den Fall, dass...), Jens erklärt, wieso er eine Hannes-Baumann-Zahl von 2 hat (Bitte besser aufpassen, Jens!), von Yotam gefragt werden, welche Kevin-Bacon-Zahl ich hätte (Wer es weiß, gewinnt etwas!) und als es dann anstrengend wurde (Sorry) schnell auf den Weg nach Hause gemacht.
Schöner Abend, gute Leute, gute Musik, gerne nochmal in dem Rahmen, um langsam wieder reinzukommen ins Punkrockkonzerte-Game.
Dann war's vorbei, noch schnell Bier eingesackt (Nur für den Fall, dass...), Jens erklärt, wieso er eine Hannes-Baumann-Zahl von 2 hat (Bitte besser aufpassen, Jens!), von Yotam gefragt werden, welche Kevin-Bacon-Zahl ich hätte (Wer es weiß, gewinnt etwas!) und als es dann anstrengend wurde (Sorry) schnell auf den Weg nach Hause gemacht.
Schöner Abend, gute Leute, gute Musik, gerne nochmal in dem Rahmen, um langsam wieder reinzukommen ins Punkrockkonzerte-Game.