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CheckOut Festival (Tag 1): ESA, Schwindelbude, Nierenstein, Ugly Hurons, Problemklientel, Einhorn Krieger, Bad Ted, 02.09.2022 in Gahro, Gasthof Gahro - Bericht von verSemmelt

CheckOut Festival (Tag 1), 02.09.2022 in Gahro

Neues Jahr, neues Konzertjahr. Ein letzter Vorsatz war, noch die liegen gebliebenen Sachen fertigzustellen. Als erstes kommt ein Bericht, bei dem ich vielleicht 1/3 zeitnah getippt habe, dann nochmal irgendwann im November und jetzt krampfe ich das Ding mal fertig. Viel Glück beim Lesen. Die Taste "M" auf dem Keyboard hängt, sodass ich da ein vielfaches an Newton aufbringen muss. Da fehlen bestimmt welche. Egal, Los geht´s - evtl ist es sogar halbwegs schlüssig. Außerdem hatte ich O-Töne aufgeschrieben. Warum? Keine Ahnung. Aber die gibt´s ungefiltert.

Check Out wird 5 Jahre alt und ich bin nun auch schon zum 3ten Male da, obwohl mir das musikalisch wieder eher wenig geben wird. Der Anteil von Rumpel-Pumpel-Dosenbierpunk schien wieder sehr hoch. Andererseits hat man eigentlich immer eine gute Zeit und arm wird man hier auch nicht... Also Pilzkorb eingepackt, die selben 4 Leute vom letzten Jahr ins Auto gepresst und auf in die brandenburgische Pampa.
Die Inflation schlägt auch hier zu und der halbe Liter Uri schlägt mit 2€ zu buche. Absagen gibt´s derweil von Dummer Zufall, Tikes und Abbruch zu berichten. Erste Band PROBLEMKLIENTEL. Auf einmal kommt mir Gesehenes leicht bekannt vor. Die eröffneten schon letztes Jahr das Festival.
"Bulle" und "War" notier ich mir als etwas herausstechende Songs. Dazu wieder einiges an Coverversionen. "Fotogen" von ZSD hab ich bestimmt das letzte Mal im vergangenen Jahrtausend gehört. Das musste ich erstmal wieder zuordnen.
Die offensichtlichste Neuerung scheint zu sein, dass die alte Abmischbretterbude auseinandergebrochen ist und jetzt zentral vor der Bühne Sound gemacht wird. Ansonsten kann man Assisticker machen lassen, günstig Platten kaufen, Happi Happi ist gut und günstig.
BAD TED überzeugen mit dem O-Ton: "Wir haben 3 Songs gespielt und ihr seid immer noch da..."- Zugute halten muss ich, dass da gegenüber letztem Jahr ein gewisser Fortschritt zu hören ist. So ein Suffsong namens "10 Bier - Doppelkorn" geht. Echt jetzt. Am Ende darf ich noch lachen. Von der Bühne gibt´s die Frage, ob denn noch Zugaben gewollt sind. Hinter mir steht Steffen L (angeblich jetzt so was ähnliches wie Bürgermeister hier) und schreit: "Max - nein - lass sein". Er stand zu weit weg und wir dürfen ein zweites Mal Punkrockbaby ertragen. Hurra.
Das sah auf dem ersten Blick mutig aus...
Folgend sind EINHORNKRIEGER auf der Bühne. Der Sänger war laut verbaler Info mal bei Atemnot.
Also ich würde hier mal das neumodische Wort "cringe" benutzen. Diese lebensbejahenden Texte wirken auf mich (nun gut), keine Ahnung, Faden verloren. Ich notiere: "Sternenstaub - Wir sind Einhorn - Frei wie der Wind", "Ein Feuer brennt in mir" oder wie wäre es mit "Das Leben ist schön".
NIERENSTEIN aus Dresden brettern feinsten deutschen Knüppelpunk auf die Wiese. Wenn schon Deutschpunk dann soll's in der Regel auch stumpf scheppern (sagt meine Erziehung). 
Manu muss auch noch mitgrölen. Wer sich da ansonsten mal volllärmen lassen will, sei die "Human Error" ans Herz gelegt.
UGLY HURONS dann die Kapelle mit dem größten musikalischen Anspruch. Und zur Erinnerung: Die Thüringer Band sind tatsächlich auf dem legendären Sampler "Sicher es gibt bessere Zeiten, doch diese war die unsere" drauf. Die gab es von 1987 bis 1992 und sind seit 2010 wieder aktiv.
Und die gefielen mir unerwartet sehr gut. Da mal so leicht angefolkter Ostpunk wo "Michele Baresi" in den Raum geworfen wurde, dort mal sehr angenehmer Skapunk. Glaub man kaum, dass die Band bei dem hier Angebotenen ansonsten kaum Aufmerksamkeit bekommt. Schick.
Und wie jedes Jahr hier: die SCHWINDELBUDE. Diesmal weniger Konfetti und Pyro.
Im besseren Gedächtnis bliebt neben einigen Covern: "Hast du ein Problem, wähl die 78-10". Der stach für mich positiv heraus. O-Ton: "Die Band ist total beschissen" - Am folgenden Tag am Plattenstand meint noch ein Einheimischer, dass er die gleiche Schwindelbude-Platte schon 3 mal erworben hat und seinen Hof von 3 Seiten gleichzeitig beschallen kann. Sachen, die im Gedächtnis bleiben, wenn man es sich bildlich vorstellt.
Und damit wird schon auf den letzten Act gewartet...
ESA. Leider sehe ich die dieses Jahr schon zum dritten Male. Daher ist´s mir ziemlich wumpe.
Ich kann zumindest Sachen hören, die ich dieses Jahr schon vernommen hab.
Viel spannender hier ein adäquates Leergutfoto zu knipsen.
Aftershow war wild. Ich erinnere mich dunkel an Menschen, die sich mit Sofapolstern bewaffnet gegenseitig anspringen
Beste Schlafplätze wurden auch genutzt.
Tief in der Nacht wabere ich dann auch mal zum Pennplatz. Ich erinner mich noch, dass ich die wohl 3-stufige Treppe raus aus dem Saal etwas unterschätzte. Puh. Das war knapp.

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