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Necrohammer, Livet I Mørke, Manipura, 07.01.2023 in Athen (GR), K94 - Bericht von der Redaktion

Necrohammer, 07.01.2023 in Athen (GR)

Fö: Okay, Griechenland. War ich letztens erst, aber da es davon keinen Bericht gab, weiß da niemand von. Ha! Also bin ich dann auch gerne dabei, als Zwen mit Hundeblick nach Begleitung sucht. Nur erwischt mich kurz vorher noch die Blitzgrippe, was den Abflug etwas wackelig macht - oder zumindest meine Beine. Aber mit am Abflugtag erreichter Normalkörpertemperatur und der Aussicht, mich in Thessaloniki auskurieren zu können statt in Kaltland, entscheide ich mich für den Flug.
Zwen: Zum Jahresende oder direkt zu Beginn des Jahres wegzufliegen ist eh die beste Entscheidung: Die Flüge werden schlagartig günstiger und während es im Ruhrgebiet einfach nur noch unangenehm ist, gibt es gar nicht so weit entfernt Länder, in denen das Klima einfach nur geil ist. Ich schreibe ja gerne auch mal Blödsinn hier in dieses Medium, aber tatsächlich sagt das RKI, dass nur etwa 39% der Erwachsenen ausreichend mit Vitamin D versorgt sind. Im Winter dürfte diese Zahl nochmal deutlich niedriger sein. Ein Mangel kann sich in Müdigkeit, Erschöpfung, Abgeschlagenheit und Stimmungsschwankungen ausdrücken. Dementsprechend kann es sein, dass eure Winterdepressionen auf einen Vitamin D-Mangel zurückzuführen sind. Dementsprechend empfehle ich im Winter dringend entweder mal eure Blutwerte checken zu lassen, Vitamin D in Tabletten-Form zu nehmen oder einfach mal einen Flug in mediterrane bis tropische Gefilde zu nehmen. Dieser Beitrag ist unverzüglich über die private Krankenversicherung abzurechnen. Vielen Dank!
Götz: Danke an Dr. Zwen, dass er mir so kurzfristig das Rezept für den Flug ausgestellt hat. Arbeitsteilung ist auch fair: Zwen und Fö planen alles und ich übernehme den DJ-Job während den Autofahrten. Dabei gehe ich auf sämtliche Hörerwünsche ein (sofern die Wünsche Songs von Truck Stop sind)
Zwen: Während Fö noch ein bisschen schwächelt und einen Homeoffice-Tag in unserer Unterkunft im Herzen Thessalonikis einlegt, schnappe ich mir Götz und wir fahren in die Berge direkt hinter der Stadt. Hierbei müssen wir ein Mal umsteigen, was wir total verkacken, obwohl es nicht schwerer ist als in Deutschland (wo ja auch gerne mal die Liniennummer fehlt). Zum Glück ist der ÖPNV hier exzellent, nicht mal eine halbe Stunde später fährt uns der Bus zum Dörfchen Chortiatis, was der Ausgangspunkt unserer heutigen Wanderung ist. Bekannt ist das Dorf aufgrund eines Massakers der Nazis an der Dorfbevölkerung. Hier im Bild seht ihr den Gedenkschrein.
Zwen: Die Wanderung selbst ist ganz cool, ziemlich waldig, was für Griechenland auch nicht allzu gewöhnlich ist. Außerdem laufen wir um zwei Berge herum, auf deren Gipfeln sich jeweils ein militärisches Sperrgebiet befindet. Wir werden jedoch nicht verhaftet, obwohl Götz den ein oder anderen Schmierfilm gedreht hat.
Götz: Anders als meine Filme ist mein Gewissen lupenrein.
Die Wanderung ist aber der perfekte Einstieg in den Trip (und Ausstieg aus dem Jahr): diverse Lost Places und schön klare Sicht auf die Bucht von Thessaloniki und die Berge auf der anderen Seite (die wir erst für Wolken halten)
Fö: Das Silvesterfeuerwerk erlebe ich aus den Häuserschluchten vom 5. Stock. Zwei Erkenntnisse: Erstens, in den Straßen selbst wird hier weniger geböllert (gut so), und zweitens, die Vögel und Fledermäuse die so an mir vorbeiflattern sind trotzdem nicht amused (buh!)
Götz: Ist es vertretbar eine Fledermaus als Haustier zu halten, wenn man trotzdem gerne böllern will?
Zwen: Wir verbringen das Feuerwerk direkt am Meer, auch hier steckt sich nicht jeder Besoffski einen D-Böller in die Faust und macht Gulasch. Dafür kommt ein kleines Schiff angefahren und zündet von Bord aus ein Feuerwerk. Vielleicht hat es aber auch einfach die Stadt angegriffen und im Trubel hat das niemand gecheckt.
Götz: In der lokalen Punk-Kneipe, in die wir noch einkehren, zumindest nicht. Da ist man mit Neujahrs-Moshpits beschäftigt
Fö: Anschließend verbringen wir 5 Tage auf der Halbinsel Peloponnes, wofür Zwen sogar extra nen Mietwagen besorgt hat. Ich bin als Zweitfahrer eingetragen und doch etwas irritiert über den Zustand der Karre. Aber Zwen meinte, dafür war die günstig!
Zwen: Ich erwähnte ja, dass der Mietwagen nur die Hälfte gekostet hättet, wenn wir ihn am Flughafen abgeholt hätten, aber dafür ist das hier einfach der coolere Parkplatz.
Fö: Wandern hier: Voll geil! In der Sonne kann man's sogar im T-Shirt aushalten! Wir durchqueren Schluchten und erklimmen Berge und Burgen. Mit dabei die enge und tiefe Rindomo-Schlucht oder (hier im Bild) die wirklich schönen Polylimnio-Wasserfälle. Alles voll geil.
Götz: Kann mich nur anschließen. Wer die Fahrt über die Serpentinen auf sich nimmt, findet viel weitläufige Landschaft und versteckte Natur-Features
Fö: Mit Stimmung und Gesundheit geht's natürlich auch bergauf.
Fö: Das hier ist der Italien-See. Zwen springt sogar kurz rein, ich warte noch auf Meerwasser.
Zwen: Nö, hier ist kälter und nicht salzig, also perfekt!
Fö: Auch ein nettes Fleckchen: Die Bucht von Navarino mit der Gialova-Lagune, der Ochsenbauchbucht, Nestors Grotte und das Paleo Kastro, eine zugewucherte Burg.
Fö: Zwen hat uns noch ne Unterkunft "mitten in den Bergen" gebucht. Wird schön, hat er gesagt.
Zwen: Wars doch auch, nur die Mönche(ngladbachfans) haben etwas genervt.
Götz: und die Straßeneinfahrt war etwas stückig
Zwen: Letzter Tag Peloponnes. Wir haben zwar noch lange, lange, lange nicht alles gesehen, aber leider können wir nicht ewig bleiben. Immerhin kann ich jetzt sagen, dass ich eine Pommes auf der Peloponnes gegessen habe. Was will man mehr? Vielleicht noch einen Abstecher auf den Profitis Illias (=Heiliger Berg), weil hier jeder dritte Berg so heißt. Gesagt getan. Der Ausblick ist kurz vor dem Gipfel top, der Gipfel selbst hängt in den Wolken. 
Fö: Wollten wir eigentlich nur kurz beim Vorbeifahren begutachten: Die Akrokorinth, die alte Festungsanlage von Korinth und doch weitläufiger als gedacht. Jetzt müssen wir uns aber sputen, müssen doch gleich den Mietwagen wieder abgeben!
Zwen: Du wolltest ja unbedingt, dass wir ihn nicht am Flughafen abgeben, sondern irgendwo im Gebüsch. Das musste ich halt erstmal wiederfinden.
Fö: Mittlerweile sind wir in Athen, um hier ein Business aufzuziehen. Götz und Zwen sind der Meinung, dass TukTuks die Zukunft sind. Ich wiederum glaube, dass sie das mit TikTok verwechseln.
Zwen: Jetzt kann ich es auch ja sagen: Ich habe heimlich ein TukTuk im Handgepäck mitgeschmuggelt. Ich werde es hegen und pflegen und dann damit mein Business aufziehen.
Fö: Apropos Akropolis. Sightseeing-Punkt abgehakt. Bin froh, dass wir in der totalen Nebensaison hier sind, da ist der Trubel noch irgendwie erträglich.
Zwen: Seh ich ganz genauso. In der Sommerhitze und bei 40 Grad + und mit nochmal deutlich mehr Menschen müsste ich echt nicht hier rauf stapfen. Vor allem, weil mir die Festung Akrokorinth auch besser gefallen hat.
Fö: Humor heißt auf griechisch übrigens χιούμορ (transkribiert chioúmor) und ist, ebenso wie im Deutschen, dem englischen "humour" entlehnt, wo es vom Lateinischen "umor" geborgt wurde. Und das wiederum bedeutete damals "Feuchtigkeit". Also hatten die antiken Griechen wohl keinen Humor und die Römer kannten nur schlüpfrige Witze.
Götz: Humor ist halt nicht so der Exportschlager wie Olivenöl
Fö: Hallo meine Lieben und wärmstens willkommen in Fös Cooking Corner! Was kochen wir denn heute?
Zwen: Bier, Wasser und Chips natürlich, etwas anderes haben wir ja nicht!
Fö: Beste Grundlage um ordentlich aufm Bett rumzuspringen!
Götz: Das Zuschauen verpflichtet zu einer 5-Sterne-Bewertung
Fö: Ich weiß nicht was das heißt, aber bestes Graffito des Jahres, ma sagen
Götz: Hier wird noch Position bezogen
Fö: Letzter Abend! Wir haben ein DIY-Konzert ausgespäht, irgendwo am Rande von Exarchia ne unscheinbare Kellertreppe hinter ner Stahltür.
Zwen: Über dem Konzert ist sowohl ein Friseur-Salon, wie auch eine Rümpelkammer/TukTuk-Friedhof. Der Abend kann also nur gut werden.
Fö: Gut wie der Mond.
Fö: Eintritt frei, Getränke gegen Spende und der Abend steht unter dem Motto Anti-NSBM. Richtig gut! Da kriegen wir ne ordentliche Portion DIY-Kultur ab. Keine Ahnung was welche Band war, aber das hier dürften MANIPURA gewesen sein.
Zwen: Ich habe ein bisschen recherchiert. Ich denke die von dir hier angegebene Reihenfolge ist soweit korrekt. Falls nicht, merkt das doch eh niemand, oder?
Götz: Sehr sympathisches Keller-Event! Als Zwen an der Bar erzählt, dass er aus Dortmund kommt wird er direkt auf den BVB angesprochen. Leider haben wir vergessen zu fragen, wie die Athener zum HSV stehen 
Fö: Okay, ich sach ma, hört doch einfach selbst rein. Getrümmer und Geschrei, in seiner Dichte schon ganz faszinierend, aber auch irgendwann ermüdend. Band spielt mit dem Rücken zum Publikum, außer der Schlagzeuger. Warum eigentlich nicht?
Zwen: Unhöflich! 
Götz: Aufgrund des Lichtsettings stehen nur Silhouetten auf der Bühne, hätte also eh keinen Unterschied gemacht wenn sie uns zugewandt gewesen wären
Zwen: Joa, die Musik ist ziemlich unhörbar und in jeder Hinsicht ein Statement gegen absolut alles. Eigentlich ist das auch gar keine Musik sondern einfach nur ein atonaler Klangteppich, was übrigens immer noch ein geiler Bandname ist. Ich sags ja nur...
Fö: Hier klar zu erkennen: Die Band LIVET I MØRKE. Ebenfalls aus Athen und ebenfalls Krach. Nur diesmal von 5 Leuten. Ich find's aber deutlich eingängiger, sofern man bei dieser Musik von "eingängig" sprechen kann. Es wird auch crustiger! Reinhören könnt ihr zum Beispiel hier.
Zwen: Finger weg du Schurke, hier kommt LIVET I MØRKE! Der Bandname bedeutet übrigens "Leben In Dunkelheit", also nichts mit irgendwelchen Möhren oder Gurken. Gefallen mir tatsächlich besser als die erste Band, weil es einfach ein wenig eingängiger ist. Also eingängig für Black Metal-Verhältnisse, nicht Pop-Punk eingängig.
Fö: Sind TukTuks eigentlich auch eingängig oder fahren die mit Schaltgetriebe?
Götz: Die Dunkelkammer ist mittlerweile übrigens prall gefüllt mit ca. 100 potentiellen TukTuk-Käufern
Fö: *innen
Fö: Anschließend NECROHAMMER aus Thessaloniki. Glauben wir zumindest. Das sind die mit Iros! Musik wieder geiles Schrei-Geschepper mit wütendem Tempo, von der Eingängigkeit irgendwo zwischen den ersten beiden Bands. Auch die erlauben Höreinblicke, hier.
Zwen: Die Iros habe ich gar nicht gesehen. Cool! Aber tatsächlich brauchte ich nach zwei Black Metal-Bands einfach mal eine Pause und mache stattdessen ein paar Duolingo-Lektionen. Black Metal ist ja leider nicht gerade geeignet irgendeine Sprache zu lernen, außer vielleicht Norwegisch.
Fö: Das Bild, wie Zwen aufm Smartphone rumtippt und die Bronze-Liga erobert, während zeitgleich auf der Bühne Dämonen beschwört werden, findet ihr im Paid-Bereich!
Götz: Die Band habe ich noch am ehesten als punkig/thrashig in Erinnerung, in den letzten 10 Sekunden kommt es sogar zum Moshpit. Aber auch so eine schön kathartische Aufführung
Fö: Bin mir nicht sicher, ob es hier im Keller eine No-Photo-Policy gibt, aber wir hoffen, dem Genüge getan zu haben.
Zwen: Wahrscheinlich werden die Cops in Exarchia nun einfach jede*n verhaften, die*der schwarz trägt. Das ist ärgerlich, aber naja...
Götz: Zum Glück haben wir als einzige kein Schwarz getragen
Götz: Auf dem Rückweg haben wir eine gute Verbindung erwischt

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Kallidromiou 94
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