Die Ausreden, COMING STRAIGHT TO THE KO - Tour 2023, Teil 4

Paula: Nach der den Erlebnissen der letzten Tage und dem Heimweg gestern, freue ich mich, heute endlich mal wieder länger schlafen zu können. Heute treffen wir uns vor Abfahrt alle zusammen bei Phils Lieblings-Pizzeria zur allgemeinen Stärkung.
Judie: Ja, endlich die Pizza, auf die wir gestern vergeblich gewartet hatten!!!

Paula: Das Auto ist schon vorm Proberaum geparkt und muss nur noch abgeholt werden. Auf dem Weg zum Proberaum dieses interessant gestaltete Studentenwohnheim. Am Parkplatz erwartet uns eine böse Überraschung...
Judie: Da hatte uns tatsächlich das kosovarische Equivalent zum Ordnungsamt eine Kralle verpasst, weil wir keine Parkgebühren gezahlt hatten. Zum Glück waren die Jungs noch da und nachdem wir ausdiskutiert hatten, dass wir auch gar kein Ticket hätten kaufen können, weil man dazu ein kosovarisches Handy braucht, haben sie sich überzeugen lassen, die Kralle abzumachen und haben uns €25 direkt zahlen lassen.
Paula: Eigentlich hätte man sich, um die 25€ zu bezahlen, noch in die Stadt begeben müssen. Aber nach etwas Überzeugungsarbeit telefonierte der Mensch vorort mit seinem Chef und knüpfte uns danach noch 1€ Bestechungsgeld ab. Nagut!

Paula: Aber alles noch mal gut gegangen. Wir nehmen hier einfach alles an Unwegsamkeiten mit, was Phil in seinen 5 Jahren hier nicht erlebt hat! Heute dann auf Nach Prizren!

Paula: Wunderschöner Blick bei Ankunft in Prizren. Aufgrund der leichten Verzögerungen bei Abfahrt in Pristina haben wir leider keine Zeit für einen Stadtrundgang. Die Altstadt Prizrens soll wunderschön sein. Naja, von mehr muss ich mich wohl beim nächsten Mal überzeugen.
Judie: Aber einer aus unserer Entourage ist mit Dudi zum Brunnen gegangen und hat das Wasser getrunken und wird jetzt wohl sicher eine Frau aus Prizren heiraten...
Paula: So der Volksmund?

Paula: Heute spielen wir im Foyer eines alten Kinos - diesmal direkt mit vier anderen befreundeten Bands aus Pristina. Ein kleines Mini-Festival!
Judie: Wir haben auch richtig Zeit zum Aufbauen. Nachdem alles aufgebaut ist, kommt Orges allerdings mit ziemlich langem Gesicht zu uns. Der Veranstalter hatte ihm gerade gesagt, dass wir alles wieder abbauen und auf der anderen Seite des Raumes wieder aufbauen müssen, weil der weg zur Bar sonst nicht frei ist. Zum Glück können wir ihn gemeinschaftlich überzeugen, mit ein paar Gaffamarkierungen auf dem Boden den Weg zur Bar zu kennzeichnen.
Paula: Und auf der anderen Seite zum Klo!

Paula: Der Eingang zum Kino Lumbhardi.

Paula: M.O.M
Logan: Mal wieder sind alle Anwesenden bessere Musiker als wir.
Paula: Bei M.O.M - Masters of Music - der Name ist Programm, spielt übrigens auch Zane mit, die wir an unserem ersten Abend nach Ankunft schon mit Suki bewundern durften. Heute auch mal zwischenzeitlich am Saxophon. Und gucke mal. Andi, der Zwade-Gitarrist.

Paula: Sandcastle
Logan: Machen so Surf. Ziemlich geil.
Paula: Und wieder Andi mit dabei! Einfach ein Ausnahmegitarrist!

Logan: Konzi ist super, geile Stadt, korrektes Venue. Ich kriege aber schlechte Laune, weil wir mitten im Set die Ansage bekommen, dass wir nur noch einen Song spielen und dann aufhören sollen. Wir spielen noch 2 und ich spreche nach der Umbaupause Suada an und bitte sie, uns doch bitte beim nächsten Mal vorher anzudeuten, dass wir weniger Zeit als sonst für unser Set haben, weil sonst unser ganzes Konzept fürn Arsch ist.
Paula: Das hat mich tatsächlich dann auch um einiges mehr rausgebracht, als widrige Technikbedingungen oder gesundheitliche Beeinträchtigungen (aka bissige Hunde). Puh. Danach muss ich erstmal durchatmen. Aber eigentlich wars auch trotzdem n guter Gig! Als ich mitbekomme, dass sich schon wieder alle lieb haben und das Bier schmeckt, freu ich mich schon auf die nächste Band mit Valon am Gesang!

Logan: Offenbar war ich dabei etwas aufbrausend, so dass kurz etwas Beef-Stimmung aufkommt. Nachdem wir alle (allen voran icke) mal durchgepustet haben, beruhigen wir uns, alle reichen sich die Hand und haben sich wieder lieb.
Höchstwahrscheinlich aus Rache des Karmas vergesse ich bei der Abfahrt backstage meine Lieblingswollmütze, die ich mir als 16-jähriger in der Oranienstraße in Kreuzberg kaufte. Schnief. Aber selber schuld.
Judie: Publikumsreaktion ist erstmal wieder so ne Mischung aus Neugier und Staunen, aber wir kriegen sie und ich muss nach dem Gig schon wieder vor Rührung fast weinen, weil mir ein langhaariger Junge erklärt, sowas Geiles hätte er noch nie gehört und er wäre ganz traurig, dass sein Handy kaputt ist und er seinen Bruder gar nicht erreichen konnte, um ihm zu dem Konzert einzuladen. Ich schenke ihm ne CD von uns und decke ihn mit Bandnamen meiner Lieblingsbands ein, falls er noch mehr Bock auf Punkrock hat.
Paula: Mission Punk wieder nach Kosovo bringen läuft!

Paula: Telikput
Logan: Die klangen so wie Queens of the Stone Age und wollten das glaube ich auch so.
Judie: Und Andi hat außer bei uns bei allen Bands mitgespielt. Echter Marathon!
Paula: Den Rekord musste auch erstmal knacken! Telikput heißt übrigens übersetzt sowas wie "gerissene Saite", wie mir Valon ein paar Tage später beim Bier erklärt.

Paula: Suada singt bei einem Telikput-Song mit.

Paula: After-Gig-Foto mit Lumi, Valon und Orges von Telikput. Lum - seines Zeichens auch Schlagzeuger von Zwada (als Phils Nachfolger) und Küken der Bands ist hier in Kosovo übrigens ein gefeierter Schauspieler.

Paula: Ich habe Spaß bei Zwada.
Logan: Ich grummle dagegen noch n bisschen rum und versaue mir selbst den Abend.

Logan: Man beachte: Digitale Bandbanner für alle.

Judie: Leider kein Foto davon, aber mitten bei Zwadas Gig springt Schlagzeuger Lumi plötzlich auf und rennt zum Klo, weil er wohl was Unrechtes gegessen hat und Phil springt kurzfristig für 2 Songs ein.
Paula: Und Phil, ganz ProDrummer, wie man ihn kennt, kann natürlich auch noch jeden Song, den man ihm zuwirft. Wie soll es anderes sein!

Paula: Die tanzende Meute! Dudi auch wieder am Start. Ich hab die mittlerweile alle schon fest in mein Herz geschlossen und fühle mich nach anderthalb Wochen hier, als ob ich seit 2 Jahren hier wohne.

Paula: Auf dem Heimweg kommen wir mal wieder an der Moschee mit der "Leuchtreklame" vorbei. Endlich schaffe ich ein Foto zu machen. Dieses verrückte Land. Langsam macht sich Vorfreude aber auch Traurigkeit breit: Morgen ist unser letztes Konzert - in Pristina!

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