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NoFX, Itchy, Negative Approach, The Last Gang, Antillectual, 19.05.2024 in Eindhoven (NL), Ketelhuisplein - Bericht von der Redaktion

NoFX Final Tour Tag 2, 19.05.2024 in Eindhoven (NL)

Zwen: Da ich mich gestern früher als die anderen aus der Affäre gezogen habe, bin ich heute morgen erstaunlich fit. Außerdem habe ich von den Böhsen Onkelz geträumt, da möchte ich auch gar nicht mehr einschlafen. Apropos Onkelz, heute spielen als einzige aus dem deutschsprachigen Raum stammende Band des Festivals Itchy. Da müssen wir natürlich alle hin! Vorher geht es aber noch zur Fritur. Götz hat etwas Magen und ersetzt deswegen die Pommes Spezial durch eine Frikandel. #healthylifejourney
Götz: Typische Pfingst-Eskalation. Aus Rache dass wir anderen uns noch den Sünden Eindhovens gefrönt haben, versucht Holland am nächsten Morgen zuerst mich, dann später am Abend noch ein anderes Mitglied der Reisegruppe gesundheitlich lahmzulegen. Trotzdem halten wir standhaft dagegen. Schließlich gilt es noch ein paar mehr Bands zu verpassen!
Götz: Obwohl Zwen und ich auch pünktlich zu spät losgegangen sind, sehen wir tatsächlich noch zwei Songs von den local heroes ANTILLECTUAL, da sich die Einlass-Situation tatsächlich um einiges verbessert hat. Und der Regen hat jetzt sogar auch aufgehört!
Zwen: Frechheit! Der Plan war doch Antillectual zu verpassen und dafür von den Securitys ordentlich an den Arsch gepackt zu werden. Was gestern noch guter Ton war, scheint heute nicht mehr drin zu sein. Scheiß Cancel Culture!
Götz: Im letzten Song gibt es noch in die Luft gestreckte Fäuste und Sprechchöre für Solidarität in Europa. Was ich seltsamerweise zum ersten Mal sehe: Das Gruppenfoto nach Auftrittsende wird nicht von der Bühne oder vom Schlagzeugpodest aus, sondern von ganz hinten vom Technikzelt aus gemacht, damit der wichtigste Part (die Fans!!!) im Vordergrund stehen. Coole Idee, und hat den guten Nebeneffekt dass man, wenn man der Ansage nicht zugehört hat, sich wundert wieso sich auf einmal alle umdrehen. 
Zwen: Coole Bands, extrem coole Typen, egal ob auf, vor oder hinter der Bühne oder im Internet. Küsschen gehen raus!
Zwen: THE LAST GANG. Ich habe mich ja in den letzten Jahren wirklich in Brenna Reds grandios rotzigen Gesangsstil verliebt. Auch sonst macht die Mischung aus Melodic Punkrock gepaart mit ein bisschen Oi! und Streetpunk heute wieder richtig Laune. 100% sympathischer Auftritt. Natürlich etwas zu früh, aber immerhin nicht Opener. Ansonsten hätten die Herzchen von Antillectual aber auch sicherlich Slots getauscht. 
Götz: Der rotzige Gesang erinnert mich persönlich dann etwas zu sehr an andere Bands (so wie Skatepunk-Bands mit männlichem Gesang auch alle gleich klingen), aber die Songs gefallen mir sehr gut und die Leute haben viel Spaß auf der Bühne. Das schwappt auch trotz der frühen Uhrzeit gut zu mir rüber.
Zwen:  Dass Eindhoven nicht gerade die schönste Stadt der Niederlande ist, erwähnte ich glaube ich schon. Richtig bedenklich wird es in der Stadt aber in punkto Versiegelung bzw. (Hoch-)Wasserkonzepte. Nur weil wir hier noch relativ weit weg vom Meer sind, heißt das ja nicht, dass es hier auch mal regnen könnte, wie dieses Wochenende ja auch exemplarisch zeigt. Nicht nur dass sich dann auf dem Platz hier riesige Pfützen bilden die nicht abfließen wollen, auch unter dem Pflaster scheint es hier nochmal eine Betonschicht (oder Süßwasserreserven) zu geben, zumindest spritzen immer mal wieder kleine Fontänen in die Luft, wenn man auf die falschen Platten trifft. Ich fühle mich ein bisschen wie bei dem Musikbrunnen im Lego-Land. 
Götz: Eines großen Teil des Auftrittes war ich dann aber leider doch abgelenkt von Leuten, die sich diesen Wasserspeicher zu eigen machen und als Schwimmbecken oder Rennstrecke benutzen. Oder einfach dafür wie ein besoffener Jesus darüber zu gehen.
Götz: Ich bin in den Auftritt von ITCHY reingegangen mit der festen Erwartung, dass ich ihn hassen werde. Muss aber ganz ehrlich sagen, dass das musikalisch gar nicht mal so schlecht ist. Klingt für mich wie eine pop-punkige Mischung aus Donots und Billy Talent. Das einzige was ich halt schade finde sind die zwanghaften Versuche, eine Stadionrockband zu sein, mit Bühnenshow und Mitmachspielchen, so wie man es bei fast jeder größeren deutschen (Punk-)Rockband beobachten kann. Da bin ich einfach nicht mehr die Zielgruppe für.
Zwen: Ja, eigentlich schauen wir uns Itchy nur an um nachher zu lästern, aber hands down, die Songs sind eigentlich ganz geil und machen sogar ziemlich Tempo. Außerdem haben sie den mit Abstand schönsten Merch des ganzen Festivals. Wir überlegen kurz ein Shirt zu kaufen und einfach den Bandnamen abzukleben, damit man ungestört das Design bewundern kann. Ansonsten nervt eigentlich nur Sibbis überdrehte Art. Eigentlich komisch, dass der sehr stabile Bassist Panzer in alle den Jahren noch von keiner anderen Band adoptiert wurde. Die Circle Jerks würde er auf jeden Fall deutlich aufwerten.  
Götz: Den Leuten in den ersten Reihen scheint es aber sehr zu gefallen. So wie hier das "Arm-in-Arm-nehmen-und-zur-Seite-springen". Dafür gewinnen sie aber noch einen Extrapunkt für die besten Merch-Designs des heutigen Abends!
Götz: Direkt im Anschluss spielen dann NEGATIVE APPROACH 80er-Hardcore und nach Itchy ist das ein Kontrast, der krasser nicht sein könnte. Keine Show, keine Ansagen, einfach nur stumpfes Uffta-Uffta-Hardcore-Geballer mit drei Akkorden und mies gelaunt guckendem Sänger mit unkenntlichem Geschrei, und nach 25 Minuten ist dann auf einmal Schluss. Perfekt!!
Götz: Dann aber erstmal vor dem kommenden Regenschauer (und vor Keith Morris) verstecken. Im hippen Biergarten hinter der Bühne gibt es u.a. Cocktails und eine Flasche Pommes Frites (die älteren werden es noch kennen).
Zwen: Ich habe hier den Auftritt von Negative Approach in Ruhe versufft. Als Götz reinkommt, haben wir gerade durchgerechnet, dass es aus ökonomischen Gründen jetzt viel mehr Sinn macht von Bier auf Negroni umzusteigen. So wird dann der gerade erscheinende Götz auch direkt beauftragt eine Runde zu holen, die mich so richtig schön anschickert und eine Person aus unserer Gruppe direkt in den Krankenwagen befördert. 
Götz: Leider hat der Regen immer noch nicht nachgelassen, als NOFX starten. Dafür gibt es einen schönen dramatischen Sonnenuntergang.
Zwen: Passt ja gut zu den Szenen, die sich gerade vor dem Albert Heijn abgespielt haben und die ich hier gar nicht so breit treten möchte. An dieser Stelle ist vielleicht der Hinweis angebracht, dass ihr es am Glas oder an der Tüte vielleicht lieber etwas ruhiger angehen lassen solltet und falls nicht, wenigstens immer eure Freunde im Blick behalten sollte. 
Götz: Während andere sich in die Pfützen-Pits stürzen, genießen wir ganz feige das Set unter dem Fress-Zelt mit Pommes und Bier (übrigens 7€ für 0,5l), ohne Angst dass wir von selbigem abgetroffen werden. Heute mit den Hits, die gestern noch gefehlt haben, sowie Songs aus 'So long and thanks for all the shoes', 'Pump up the Valuum', sowie das Epos 'The Decline'.
Zwen: Jau, "The Decline"!! Es wird für mich das erste und auch letzte Mal sein. Ein gutes Gefühl.
Zwen: Ich möchte an dieser Stelle sagen, dass NoFX-Fans allesamt absolute Nerds sind, keine Computer-Nerds, eher so wie Lego-Sammler*in. Der Dicke macht einen Witz, alle lachen, die Band spielt ein erwartbares Set, alle rasten komplett aus. Es gibt langweilige Shirts, deren Preise völlig überzogen und zu 100% gewürfelt sind, na, her damit! Und von den extrem teuren Bro-Pässen, mit denen man in den Backstage darf, will ich gar nicht anfangen. Andererseits finde ich, dass das natürlich auch irgendwie seine Berechtigung hat und es ja auch schön ist, wenn sich Menschen für so etwas begeistern können, aber letztendlich ist es auch nur Briefmarken sammeln mit E-Gitarren. 
Götz:  Zuerst wollte ich einen Witz darüber schreiben, wie doppeldeutig das große "Gaslighting"-Neonschild ist. Dann habe ich recherchiert, dass das ein Kunstwerk ist und das so gewollt ist. Perfide.
Götz: Nach 'The Decline' wird das Publikum dann noch ein paar Minuten im Regen stehen gelassen mit der Frage ob es nicht doch noch weiter geht, aber dann ist wirklich Schluss. Ein wütender Internet-Kommentar wütet später darüber, dass eigentlich pro Abend 40 Songs angesetzt waren, anstatt wie heute 22. Ich verlasse aber trotzdem mit einem wohligen Gefühl den Ketelhuisplein. Außerdem war dafür an beiden Abenden eigentlich ganz nice, dass mittendrin eine Pause zum Pinkeln/Bier holen/Drogen nehmen angekündigt wurde, anstatt des üblichen Zugabe-Spielchens.
Götz: Auf den lizensierten NOFX-Burger hatten wir gerade keinen Appetit, dafür trinken wir uns in der letzten noch offenen Bar des Festivalumfelds noch ein letztes Mal durch die Cocktailkarte und testen dann später im Tiny House den Lieferdienst eines holländisches Restaurants, ich glaube es hieß 'Papa John's' oder so...
Zwen: Absolut lohnender Ausflug. Auch wenn hierfür tief in die Tasche gegriffen wurde. Aber das war nun wirklich zu erwarten und ich bereue keinen einzigen Cent, hätte es aber auf der anderen Seite sicherlich bereut auf dieser letzten Tour nicht dabei gewesen zu sein.

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