Xtreme Fest Tag 1: Mad Caddies, A Wilhelm Scream, Nova Twins, Old Time Spooks, Imparfait, Sorcerer, Toxic Frogs, 26.07.2024 in Le Garric (FR), Cap Decouverte - Bericht von Dr_Lü-Ken_moderiert
Xtreme Fest Tag 1, 26.07.2024 in Le Garric (FR)
Inzwischen angekommen in Avignon. Das ganze Rad schon völlig beladen mit verschiedenen Broten aus aller Menschen Dörfer.
Auch vor Piraten mache ich keinen Halt. Furchtlos plündere ich auch hier. Alles auf der Suche nach Chefs perfektem Baguette.
Schließlich finde ich eine Bäckerei (Mensch von Welt nennt sie Boulangerie). Ich kaufe ein köstliches Baguette, als plötzlich aus einer alten Mehltüte ein Geist von oben bis unten bemehlt emporsteigt. "Lüken, du Aal", spricht die alte weiße Bäckergeistin zu mir. "In einer alten Mine, auf dem Boden eines künstlichen Sees in Le Garric findest du das Goldene Baguette." "Halt!", rufe ich. "Woher kennst du meinen Namen?" Doch schon ist die Mehlgeistin wieder in ihrer Tüte verschwunden. Ich denke über ihre Botschaft nach. Quasi das Excalibur der Baguette aus dem französischen Abraum ziehen?! Ist das die Mission?. Meine Mission, und danach ist es sicherlich endlich vorbei? Dieses Mal aber wirklich! Und so mache ich mich auf nach Le Garric, die einzige Mine in der Nähe.
Angekommen an bekannter Mine findet komischerweise wieder mal ein sogenanntes Rockfestival statt. Das gehört anscheinend zu meiner Probe dazu. Muss ich nicht gegen Drachen und Monster, sondern gegen alte Mehlgeisterinnen, Sonnenblumen und Tagebaubagger kämpfen???
Schaue ich mir die alte Mine erst einmal genauer an. Anscheinend muss ich meine langsam entstehende Höhenangst überwinden. Es geht weiter mit einer Seilbahn😱
Über 100 Höhenmeter gilt es zu bewältigen. Es bisschen schwitzen die Hände. Ich verpasse es selbstständig den Bügel hochzuklappen. Ich fahre wieder hoch.
Ich komme sicher wieder oben an. Diese Prüfung habe ich bestanden. Oben spielt plötzlich eine Band. Old Time Spook aus Spanien warten mit ihrem Set aus Banjo, Besenstiel und Wanne, Waschbrett und Gitarre auf. Es hört sich sehr gut an. Mein schlechtes Spanisch lässt mich verstehen, dass es morgen wohl weitergeht mit dem Set. Wird es eine Wiederholung geben?
Hm. Und irgendwie führe ich mich immer wieder zu Bands hingezogen. Dieses Mal Imparfait. Ich höre aber nur einen Song und kann eigentlich nichts über diese Band sagen.
War es Bier? Das gibt es für freundliche 6,40€. In Frankreich. In 🇧🇪 würde ich das wohl unverschämt finden. Hier verleitet es mich eher. Es sind schließlich eher 40 als 30 Grad.
Es gibt drei Bühnen. Links die große, vielleicht so 4000 Menschen hier, rechts gibt es den Käfig. Was wird das wohl? Dann gibt es auf dem Gelände der Seilbahn eine für alle Menschen frei zugängliche Bühne. Unten am Strand ebenso. Das ist ganz schön. So finden sich immer wieder Menschen ein zu Bands, zu denen sie sonst sicherlich nicht gehen würden.
Erste Band im Käfig. Sorcerer. Diese zaubern ein amtliches Brett an Hardcore in den kleinen Käfig. Unglaublicher Pogo und Mosh direkt nach dem ersten Anschlag der Saite. Brutal und gut. Leider zaubern sie auch eine große Palästina-Flagge auf die Bühne. Aber die Sicht in Frankreich auf die Lage scheint in vielerlei Hinsicht eine andere. Das muss ich wohl oder übel akzeptieren. .
Dann Mad Caddies. Zuletzt gesehen 2007 in Skaters Palace. Früher eine absolute Lieblingsband von mir. Etwas in Vergessenheit geraten, weil Ska mich nicht mehr so richtig lockt. Heute stellen sie sich als Dad Caddies vor. Manchmal fühle ich mich auch so. Nur ohne Kinder. Die Band vermag mich heute live aber richtig zu begeistern. Ich singe zahlreiche Hits mit, die ich sicherlich über 10 Jahre nicht gehört habe. Die Nostalgie kickt. Ach wie schön!
Ich drehe mich nur nach rechts um. Plötzlich spielen A Wilhelm Scream im Käfig. Wie gut ist das denn? Vor Aufregung vergesse ich sogar meinen Namen. Ich habe selten so einen Energie geladenen Auftritt gesehen wie hier. Hit an Hit, Brett für Brett. Leider verletzt sich ein Mensch im Pit. Aber nach etwas Zeit und Einsatz der Sanitäter*innen geht es weiter. Mensch geht es halbwegs okay.
Die Show geht im Dunkeln weiter. Unglaublich gut! Zwei letzte Songs holen alles aus der Band und den Menschen heraus.
Dann ist auch schon mein Programm für heute eigentlich beendet. Kurz noch mal bei Nova Twins reinhören. Sind schließlich Headliner aus London. Nie gehört bislang. Musikalisch kann ich nicht so viel mit ihnen anfangen. Es gibt eine ordentliche Mischung aus Rock, Punk, Metal, Trap und Grimerap zu hören. Live kann ich mir das immer gut geben. Sehr starke Energie der beiden Frauen. Ich schaue bis zum Schluss, obwohl ich doch nur zwei Songs sehen wollte.
Nach dem Ende mache ich mich auf in Richtung Zeltplatz oben am Rand der Mine. Kurz bei Toxic Frogs reingucken. Aber Geigen gehen für mich gerade nicht mehr.
GuNa, ihr kleinen Scheißer*innen. Bis morgen.