W:O:A 2010 aus Dinkelscherbener Sicht, Teil 2 (05.08.2010) mit Apocalyptica, Alice Cooper, Torfrock, Iron Maiden,... - Bericht von Kabl
Wacken Open Air 2010 aus Dinkelscherbener Sicht, Teil 2 (05.08.)
04.08.2010 (Kiki) - 05.08.2010 (Schlossi) - 06.08.2010 (Schlossi) - 07.08.2010 (Kiki)
Nachdem wir uns gestern schon mit Fiddlers Green, den Victims Of Madness, einer Foiershow und ein paar mächtigen Wrestling-Matches eingestimmt haben, geht es heute mit dem vollen Programm weiter. Die drei Headliner Alice Cooper, Mötley Crüe und Iron Maiden stehen auf dem Timetable. Doch der Tag geht ja schon früher los. Und womit beginnt man einen Tag am Besten? Genau!
Mit Wrestling! Wir geben es uns wirklich nochmal, weil wir es abnormal genial fanden! Naja, beim ersten Mal wars echt genial, jetzt weiß man schon immer wie es ausgeht. Hier ein Hulk Hogan Double und ein Viking-Metaller im Ring.
Hier ein Teil unserer Campingrunde: Langi, Laura, Kupfer, Claudi, Lisa, Jack - und da im Hintergrund, mit dem Strohhut, der Markus Scherer. Weltklasse. Sein Kumpel war mal beim Campen so besoffen dass er den Nachbarn vor ihrer Nase auf den Campingtisch geschissen hat. Nobel.
Das Match ist kurz vor dem Aus, dreimal anzählen, und dann ertönt wieder Viking-Metal aus den Boxen. Großes Lob an die Wrestling-Leute, das macht wirklich Spaß anzuschauen, mal was anderes.
Jetzt schauen wir mal rüber zum Secret Gig. Es wurde angekündigt, dass es eine Secret-Show auf dem Redbullbus geben wird. Gemunkelt wurde, dass tatsächlich Apocalyptica darauf spielen werden, da die auch auf den Festival-T-Shirts standen, aber nicht im Billing auftauchten.
Und tatsächlich! Die knüppeln tatsächlich auf diesem kleinen Ding ihr Set runter! Die waren ja schonmal Co-Headliner auf Rock im Park. Hätt ich nicht gedacht. Super Stimmung auf der Secret-Show, nur mit drei Cellis und einem Schlagzeug.
Vor allem die schnellen Lieder zünden richtig. Man merkt der Band an, dass sie Spaß hat: Grinsende Gesichter, wallendes, bangendes Haar und viele Ansagen. Einmannfrei!
Zum Schluss wird noch "Master Of Puppets" gecovert. Alle sind zutiefst zufrieden mit dem Secret-Gig und freuen sich wie Paprikaschnitzel. Jetzt folgen in diesem Bericht einige Impressionen vom Campingplatz und Festivalgelände.
Barbarenspieß vor dem Tanz hebt die Stimmung und den Pippimann. Für 3,50 Euro bekommste ein Stockbrot mit Fleischbatzen. Hat sogar einigermaßen satt gemacht. Geht in Ordnung.
Mittlerweile sind gottseidank auch schon ein paar Festivalbesucher fast nackt. Nun gut, wir haben ja auch erst den ersten offiziellen Tag. Da geht noch einiges.
Hauptsache die Brotzeit schmeckt. Mit dem Trike über den gut bevölkerten Platz fahren ist mehr als geschmeidig. Das ist alles so männlich hier.
Und dann haben wir uns doch vom Wacken-Kommerzprogramm anstecken lassen. Trinkhörner an den Mann! Und das, um auf jedem Dinkelscherbener Dorffest den edlen Hornkelch vom Faß füllen zu lassen. Nobel.
Bevor er eingeschlafen ist, hat er uns erzählt, dass es in dem Bad wo er arbeitet, einmal vorgekommen ist, dass jemand neben die Kloschüssel geschissen hat. Dann hat er als Entschädigung ein 2-Oiro Stück in die Schüssel gelegt, also nicht der Scherer, sondern der wo daneben geschissen hat.
Auch Luca hat ihren Schlafplatz gewechselt. Mal auf dem Stuhl, mal im Auto, bloß nie im Zelt. Aber eins ist auch anstrengend: Die Luca mal nicht zu verlieren. Aber sie zu verlieren ist auch anstrengend. Teufelskreis.
Unsere Zeltnachbaren sind Hessen aus Duisburg. Da dies nicht geht muss Langi Pippi. Nun aber wieder zu den Konzerten, jetzt gleich spielt jemand.
Alice Cooper gibt sich die Ehre! Steigt prompt mit "Schools' Out" ein und alle sind glücklich. Würden wir nur nicht so weit hinten stehen. Aber hier ist absolut kein Durchkommen.
Cooper an sich: Abormal gute Lieder, nur Hits, Poison wird oiphorisch abgefeiert. Doch auch der Rest weiß zu gefallen. Geiler Sound auch noch hier hinten. Zwar gibt's keine Ansagen und die Show wird einfach straight durchgezogen, aber bei so einem Stand kann man es sich leisten, find ich.
Auch bei Alice Cooper im Publikum gibt es Gaudi, der eine laust dem anderen sein Afterloch, und der dritte (ich) fotografiert das auch noch. Was ist schlimmer? Feed My Frankenstein! Jajajaja!
Leider müssen wir das letzte Drittel von Alice Cooper verpassen, da auf der Wackinger-Stage die mächtigen Torfrock spielen! Hier geht ein Kindheitstraum in Erfüllung! Vom ersten Song an einfach nur Stumpfsinn.
Die Stage-Diver tragen nichts drunter, man sieht immer mal wieder den Schwanz - auf diesem Bild aber nicht. Die Kapelle schmettert währenddessen sämtliche Hits, vom Presslufthammer-Bernhard über volle-Granate-Renate, nur Hits.
Noch n Diver. Einer haut mir ungeschmeidig den Stiefel in die Fresse. Also Stage-Dive ist ja an sich recht nett, aber muss das jeder alle 5 Sekunden machen? Ich weiß nicht, mit der Zeit schon nervig.
Und die Stimmen der Sänger, die eine sauhoch, die andere arschtief, klingen halt ganz genau so wie man sie bei Werner-Beinhart kennt. Viele Instrumente werden auf der Bühne gespielt, viele Solos gibt es, nicht nur Stimmung, sondern auch durchaus instrumentelles Können!
Nachdem die Love-Parade-Katastrophe war, hat sich auch das Wacken-Orga-Team nochmals zusammengesetzt und das Sicherheitskonzept überprüft. Es gibt daher keine Wall Of Death und keinen Circle Pit. Dafür zumindest kaputte Glasflaschen.
Gegen Ende dann natürlich Beinhart, schade, wurde etwas langsamer als im Original gespielt. Bisher das Highlight des Wacken. Und das mit den Circle Pits versteh ich nicht - die sind doch ungefährlicher als Stage-Dive. Oder?
Kein Bock auf Mötley Crüe - dafür spielt auf dem Schiff direkt vor der Wackinger Stage eine Band, wo der Schlagzeuger nur reindrischt als wäre das Schlagzeug ein Boxsack, und drei Dudelsackspieler blasen dazu. Klingt wirklich geil!
Die Leute gehen auch voll drauf ab. Ca. 250 Beats per Minute auf einer tiefen Trommel gekloppt, begleitet von lustigen Melodien. Was will der Wickinger mehr? Erst mal einen Topf Met.
Der wird von Knappen und Wikinger-Frauen serviert, in einem Kelch mit 5 Euro Pfand. Das Zeug prallt ordentlich. Genau wie das Bier gestern vom Fö, wobei mir gerade einfällt, dass der ja gestern noch gar nicht da war und uns deshalb gar kein Bier gegeben haben kann.
Kupfer versucht, auf die Leiter des Todes zu kommen, denn wenn man da hoch kommt gibt es eine Pulle Met. Er scheitert kläglich.
Laura versucht auf die Leiter des Todes zu kommen, denn wenn man da hoch kommt gibt es eine Pulle Met. Sie scheitert kläglich.
Wacken ist ein gottverdammter Vergügungspark! Jetzt noch ne Runde Bullriding. Sieht immer so einfach aus, mal gucken ob das dann auch so einfach ist. Mir läuft das Wasser im Maul zusammen. Miau.
Der Berichteschreiber hält sich elegant wie eine leichtfüßige Gazelle auf dem Bullen - und scheitert nach einigen Sekunden kläglich.
Torwandscheißen! Wer sechs Mal (bei sechs Versuchen) beim Scheißen in das Loch trifft, bekommt zwei VIP-Tickets für das nächste Wacken. Wer fünf Mal trifft noch ein VIP-Ticket. Bei 2 Treffern gibt es wenigstens noch eine halbe Bier.
Kupfer trifft kein einziges Mal, ist aber trotzdem der Gewinner der Herzen, und macht sich nichts draus, denn er kann ja immer noch sinnlos randalieren und alles kurz und klein hauen.
Die Band Hanggai aus Asien hat die große Ehre, parallel zu Iron Maiden zu spielen. Dementsprechend viel ist vor der Bühne los, obwohl ich die Musik richtig originell finde. Klingt wie im Chinarestaurant mit Metalklängen.
Lustige Verkleidungen gibt es auch. Die Musik klingt wahrlich sehr traditionell, aber immer irgendwie fröhlich, hätten vielleicht gegen Nachmittag eher ins' Programm gepasst. Trotzdem, würd ich mir wieder anschauen.
Hier ein Arm mit relativ vielen Festivalbändchen. Er gehört Kalle, der mir ein Bändchen für sein "Waldbrand"-Festival schenkt. Das Festival ist sein Hobby. Hier der Link dazu, geht da mal hin, ist nicht teuer und hat ein recht gutes Line-Up: www.waldbrand-festival.de
Nun aber noch ab zu Iron Maiden. Hab ich noch nie gesehen, hab mich nie sonderlich mit deren Musik beschäftigt, ich kenn halt die Hits, Fear Of The Dark, Number Of The Beast und Konsorten.
Ja, wieder relativ weit hinten, obwohl, eigentlich viel weiter vorne als bei Alice. Aber ich glaube so gut wie alle schauen sich Maiden an. Wie man merkt, kann man sich die Bilder genauso gut in den Hut stecken, deshalb ein weiterer Trick:
Ich habe mir angewohnt möglichst viele T-Shirts zu fotografieren, denn was man anhat, das ist man. Endstille hatten glaub ich die meisten Besucher an. Okay, nun zur Band: Wie gesagt, kenn mich mit deren Musik nicht so gut aus, aber es wäre übertrieben wenn ich sagen würde dass mir das gefallen hat.
Spielerisch geil, die Show geil, geile Stimmung - aber mir sind kurze knackige Songs (wie die von Herrn Cooper) irgendwie lieber. Trotzdem ist der Sound sehr fett, als Selbst-Musiker muss man staunen was die Herren hier zu Stande bringen, und zwei der drei mir bekannten Songs werden auch gespielt.
Silvi und Patty machen es richtig: Sie suchen sich stramme Boys, die ihnen die Sicht etwas erleichtern. Run to the Hills wurde leider nicht gespielt. Gelungener Abschluss des Abends, n paar Hits vom neuen Album wurden auch gespielt. Ich sag gute N8.
Sagt der Scherer auch. Der hat am heutigen Tage schon um 14 Uhr 20 Halbe aus dem selbstkühlenden Fass gesoffen. Ihm sei es verziehen. Für morgen hat er Großes angekündigt: Erst in's Freibad von Wacken gehen, dann "Wet-T-Shirt-Contest" anschauen!