W:O:A 2010 aus Dinkelscherbener Sicht, Teil 3 (06.08.2010) mit Apokalyptischen Reiter, The Other, Broilers, Grave Digger, Slayer,... - Bericht von Kabl
Wacken Open Air 2010 aus Dinkelscherbener Sicht, Teil 3 (06.08.)
04.08.2010 (Kiki) - 05.08.2010 (Schlossi) - 06.08.2010 (Schlossi) - 07.08.2010 (Kiki)
Heute ist ein guter Tag. Scherer fährt in's Wackener Freibad mit dem Shuttlebus für zweimal einen Euro. Der Busfahrer ist ein Elvis-Verschnitt der jedes Weib das mitfahren will anprollt. Im Freibad machen alle im Nichtschwimmerbecken eine Wall Of Death, vom Dreimeterbrett werden Bomben gemacht.
Patty startet den Tag mit einer ausgewogenen Mahlzeit, die momentan am PC-Bildschirm so verfickt ausgewogen aussieht, dass ich auf der Stelle Joggen gehen will, und das doch nicht essen will. Bis später.
Wir beginnen den Tag mit einer kleinen Enthaarungsübung: Vorher, die mächtige Achsel des mächtigen Michael L.. Die Mädels lecken sich standardgemäß die Lippen bei diesem Anblick.
Das ist wohl Kunst. Das Zwischenergebnis dieser (Wortspiel) haarigen Angelegenheit. Leider wollte Patty keinen Achseldipp in ihre ausgewogene Mahlzeit. Reimt sich auf Analzeit.
Und so sieht die Achsel danach aus. Jetzt wollten wir eigentlich, dass er die andere Achsel behaart lässt, wollte er aber nicht, da das unsymmetrisch rüber kommt. Hat er ja auch Recht und Ordnungsamt.
Noch a Rund ist gsund. Mit einem Preller in der Lätschen lässt er sich den teuflischen Schmerz gefallen, den ihm die Hunde des Krieges zufügen. Auf dem Gelände gibt es ja auch einen Stand wo man sich für Geld foltern lassen kann.
Auch Scherers Mahlzeit ist ausgewogen: Eine Dose Presssack, die jetzt zwei Tage in der Sonne gestanden hat und eigentlich nur noch flüssig ist. Wenn man einen roten Presssack frisst ist das so, wie wenn man seine eigene Nachgeburt frisst. Aber weißer ist in Ordnung.
Genuch gelabert, jetzt mal watt mit Bands. Die Apokalyptischen Reiter. Muss man ja mal gesehen haben. Ich freue mich saumäßig dass sie den Hit "Unter der Asche" knüppeln. "We will never die" ham sie auch gespielt.
Hier im Hintergrund erkennbar: Der Keyboarder schaukelt immer wenn er nichts zu tun hat mit einer Sado-Maso-Maske auf. Band kommt allgemein sausympathisch und nett rüber. Wie nennt man diese Musikrichtung? Partymetal?
Am Metal-Hammer-Stand gabs derweil Ausgaben von vor drei Monaten für umsonst. Wetter ist mittlerweile mächtig heiß, einige jammern schon von wegen "zu Wacken gehört doch Matsch und Regen..." - An die Wand.
Den hätten wir mal enthaaren sollen. Im Southside-Forum wünschen sich immer Neulinge so Bands wie die Apokalyptischen Reiter und werden dann immer von den Indienazis angepöbelt: Du bist hier falsch, das brauchen wir hier nicht. Find ich gar nicht. Metal der keinem wehtut, der einfach nach vorne geht und bei dem man nichts auszusetzen hat. Mehr davon.
Ich sauge einen Becker an meinem Bauch fest und zeig es jedem, weil ich stolz drauf bin und voll Selbstbewusstsein dadurch erschöpft habe, dass ich das geschafft hab.
Nächste Band im Ballroom: The Other. Meine ehemaligen Bandkollegen von Static Age haben gesagt, dass ich die unbedingt angucken muss, weil die anscheinend zwei Lieder von uns geklaut haben. Machenma doch.
Anscheinend hat der Cortez ein Demo an die geschickt, und die haben dann bloß geantwortet: Ist zwar ne scheiß Aufnahmequalität, war aber ne gute Inspiration für uns. Hm, jetzt bin ich ma gespannt.
Und tatsächlich: Mit ganz viel Fantasie kann ich zwei Töne von "Scream For Me" bei einem Intro raushören - aber ich denk dann doch eher das war Rainer, also Rainer Zufall. Mir egal, sollen se klauen, bei Horrorpunk klingt eh alles gleich.
Doch nun mal zur Musik: Eben immer voll auf die Zwölf, Vergleiche mit den Misfits etc. fallen einem sofort ein, kaum ein Song länger als drei Minuten, Texte teilweise auf deutsch, teilweise auf Englisch.
Musik gefällt mir außerordentlich gut, nur kommt besonders der Sänger etwas arrogant rüber - aber da gehört wohl so, ist eben bei Glenn Danzig in die Lehre gegangen. Viele Whoohoos gibt es auch. Gelungener Auftritt von The Other!
Nun mal einen Abstecher in den Biergarten, wo auf der Biergarten Stage immer Mambo Kurt, die Hells Bells, die Wackinger Blaskapelle oder Fanfare Kalashnikov spielt. Endlich zieht mal einer blank.
Haben Sie sich schonmal überlegt vor ihrem Vorgesetzten blank zu ziehen: Rennt durch den Biergarten und pöbelt jeden an. Betrunkene Menschen können so lieblich sein.
Und jetzt das Highlight: Wet-T-Shirt-Contest: Scherer hat bisher keinen verpasst, und steckte mit seinem Wet-T-Shirt-Fieber nun auch mich an. Die Moderatorinnen labern Blech.
Zitat: "Das ist nobel. Die eine Schlampe rennt voraus und packt sofort ihre riesen Möpse aus. Die anderen 20 Schlampen rennen der einen hinterher und packen auch ihre Möpse aus. Das sind die Weiber die sagen in der ersten Nacht ficken sie nicht mit dir."
Noch ein Bild dann wollen wir es dabei belassen. Die Bademeister auf der Bühne (auch aus dem Publikum) waren peinliche Leute, die sich nicht mal auch ausziehen wollten. Wir sind nach zwei Runden gegangen.
Auch geil: In der Wackinger-Village konnte man sich eine Badewann mieten, nackt reinflacken und Met saufen. Weltklasse. Auf einmal brüllt einer "Obelix" und alle tanzen nackt über das Gelände. Es lebe Wacken! Es lebe die Wackinger Village! Es lebe Obelix, der Met, die Badewannen und alle nackten Leute.
Hier der bereits erwähnte Stand, wo man sich foltern lassen kann. Wachs, Peitschenhiebe, alles was das Herz begehrt. Nächstes Mal haben wir einen Stand wo wir Leute für 5 Oiro am Sack enthaaren. Besucht uns.
Da uns Fö auf seinem Achims-Vergnügungspark schon wieder dermaßen abgefüllt hat und nicht mit Bieren gegeizt hat, bin ich jetzt dermaßen besoffen, dass ich keine gescheiten Fotos mehr zustande bringe. Hier sehen wir die Broilers.
"Ich bin bei dir", "Dein Leben", "Nur die Nacht weiß" und wie sie alle heißen. Nur "in 80 Tagen um die Welt" fehlt. Energie vom ersten bis zum letzten Song, kaum Ansagen, einfach durchgeknüppelt mit eindeutiger Ansage gegen Rechts.
Warum nicht noch eindeutiger? Es sind so viele Grauzonenshirts vertreten, dass ich mir langsam Gedanken mache. "Meine Sache, mein Problem" wird am euphorischsten abgefeiert.
Die Broilers waren und sind eine der Punkrockbands die ich mit Abstand am Geilsten finde. Dieser Auftritt war auch super. Aber bitte, passt auf in welche Richtung das ganze läuft. Gut, war Festival, nun gut, ein Bierschinken-Schreiber wird auch nichts dran ändern können, wohin der Zug abfährt.
Mittlerweile staubt der Boden wie man sieht. Naja, kann man ja erzählen dass das ein Colazungenfärberlutscher war. Wars aber natürlich nicht. Pogo zu Broilers! So gehört sich das.
Lustige Verkleidungen auf Wacken die 185ste. Der Herr im schwarzen Mantel hat sich noch aufgeregt von wegen was das soll. Und wenn man mich jetzt so fragt: Wer blöder angezogen ist weiß ich nicht.
Und endlich: Die mächtigen Grave-Digger auf der True Metal Stage!! Sie spielen heute das komplette "Tunes Of War"-Album von vorne bis hinten durch. Was für ein Fest, ich kann jedes Lied mitgrölen, außer die Ballade, die skip ich immer weiter, sowas gehört im True-Metal verboten!
Und da sind sie! Nach einem gigantischen Intro aus einem Heer von Dudelsäcken und Trommeln gibt es kein Halten mehr. For The Land And For The Steel! Braveheart!! Jajaja, beste Band auf Wacken bisher!
Doublebass immer auf Vollgas, hohe Gitarrensoli, eine Mischung aus Growlen und Kreischen. Ich erlebe Multiple Orgasmen. Holt euch das Tunes Of War Album!
Bei der Ballade (die ich im Kopf weiterskippe) darf Doro Pesch (die ich eh nicht so prall finde) mitsingen, bei einem anderen Hit darf Hansi Kürsch (Blind Guardian Sänger) mitmachen.
Ich würde die Band gerne noch den ganzen Bericht abfeiern, geht aber nicht, da sich Leute langweilen könnten. Am Schluss gibt es noch weitere Hits der Band, zum Beispiel Excalibur, Sword Of The King!
Aber ich bin nicht der einzige der die Band feiert, das gesamte Publikum, hier Kupfer und Langi haben Freudestränen in den Augen! Mächtig, bombastisch, Schwanzrock a la Carte!
Und dann zum krönenden Abschluss noch Slayer. Ich glaub da muss ich nicht viel dazu schreiben, es gab keine Überraschungen, aber war wie immer ein absolut geiles Konzert. Dave Lombardo spielt so tight dass es ein Fest ist.
Sicht wird auch schwierig zur Black Metal Stage. Naja, wie gesagt, alle Hits gespielt, wenig Ansagen, technisch absolut genial. Alles richtig gemacht.
So sehen die Beine von Slayer Fans aus! Um ca. 0.30 Uhr geht der vorletzte Wacken Tag zu Ende. Jeder ist begeistert und morgen geht es weiter mit dem finalen Tag 5.