The Jim Tablowski Experience, The Fourfunzies, Kids Insane, 12.06.2013 in Haifa (ISR), Wunderbar - Bericht von mrks
The Jim Tablowski Experience, 12.06.2013 in Haifa, Israel
Wir werden von Krischer am Busbahnhof abgeholt, um als Erstes mal schön mit ein paar Drinks am Carmel National Park vorbeizufahren. Haifa liegt im Norden Israels und ist daher ziemlich grün und der Blick von dieser Aussichtsplattform erstreckt sich über eine Million Quadratkilometer Wald. Good Times.
Danach hängen wir noch ein bisschen am Strand ab, gehen schwimmen, knutschen und rauchen ein paar Zigaretten. Ich wünschte sowas könnte man vor jedem Konzert tun.
Krischer sieht ein bisschen aus wie Sido, spielt aber bei den Sweatshop Boys und bei der Crustband Barren Hope. Ersguterjunge
In der Wunderbar angekommen stelle ich ersteinmal fest, dass es eine Discokugel gibt. Soetwas wertet jeden Raum auf. Meine Vorfreude ist nun nicht mehr zu verstecken. Ich fange an vor Vorfreude zu schielen.
Die erste Band startet irgendwann gegen 22 Uhr und es sind die FourFunzies aus der Nähe von Tel-Aviv. Da die Boys alle noch um die 20 Jahre jung sind, müssen sie alle zur Army gehen, das ist nämlich Pflicht hier für jeden, außer man lässt sich meschugge vom Psychodoktor schreiben. Die Fourfunzies sind nicht meschugge sondern eine ganz süße Poppunk Kapelle im Stil von NoFx oder halt Blink182.
Langsam füllt sich der Raum, wieder viele schon bekannte Gesichter, was mich sehr freut. Die Szene in Israel ist natürlich verhältnismäßig viel kleiner als die Punkszene in Deutschland. Logisch, ist ja auch ein Land nichtmal so groß wie NRW.
Etwas mehr Bewegung könnte den Fourfunzies schon gut tun. Uns gehen die 2 Minuten Song des Quartetts nämlich sehr gut in die Beine. Zweistimmiger Gesang, galoppierendes Schlagzeug und Powerchords. Alles ganz routiniert runtergespielt und stets mit einem Grinsen in die Pfanne geklatscht.
Ich geh erstmal an die Bar um die Freibiermarken mit Cola zu versaufen. Hier gibt es einfach kein alkoholfreies Bier, außer Malzbier. Voll scheiße.
Egal ich bin trotzdem betrunken als wir auf die Bühne gehen, schließlich hatten wir Pfeffi mit den aber keiner so recht mochte. Was soll ich sagen? Er musste halt weg.
Einem Konzertbesucher haben wir anscheinend sogar die Antwort auf all seine Fragen geliefert: Wie angewachsen bleibt er mitten im Blutpogo stehen und weiß plötzlich dass er sein Leben ändern muss und endlich den Bausparvertrag und die Rentenversicherung abzuschließen hat. Bitte dafür, junger Freund!
Dann noch eine Runde Kids Insane. Wütender Hardcorepunk im Stil von Strike Anywhere oder Comeback Kid. Aber viel besser als zumindest Comeback Kid.
Und natürlich an das Gurkentattoo. Auch wenn diese Art von Punk eigentlich nicht mein Fall ist, ertappe ich mich dabei den Auftritt abzufeiern. Ich balle sogar einmal die Faust und brülle irgendwas mit obwohl ich den Text nicht kenne.
Ich glaub ein Song heißt "same shit, different scene" und das kann man ja auch so unterschreiben. Ich habe jetzt schon Punkkonzerte in Asien, Europa und jetzt im Nahen Osten gesehen und es ist überall die selbe geile Scheizzzze.
Die anderen Zuschauer sind da weitaus textsicherer als ich. Kids Insane scheinen für Israel sowas wie Willy Fog für Dortmund und Umgebung zu sein. hihihihi
SO das wars, bye bye MPU. Haifa hat mich abgefüllt. Wir trinken noch eine ganze Menge nach der Show mit den ganzen neuen Freunden bis uns der Wirt um 5 Uhr morgens in seinen Bulli schleppt und uns noch ein paar gute Spots in Haifa zeigt. Er scheint sowas wie eine urbane Legende zu sein und wir dürfen mit ihm abhängen, das ist doch der WAHNSINN.
Abschließend muss ich sagen, dass Israel natürlich ein vollkommener Hammer war und ich das nur jeder Band empfehlen kann. Herzliche Leute, gutes Futter, bestes Wetter und eine großartige offene Punkszene. Wir könnten nicht dankbarer sein für diese Woche puren Exess!