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Einiges unter der Haube: Webseiten-Statistiken - Bericht von Fö

Einiges unter der Haube Teil 2: Unsere Webseiten-Statistiken

Hallo Freunde! Willkommen zu einer weiteren Folge von "Einiges unter der Haube"! Nein, hier geht es nicht um Autos. Geht bitte, Autofans. Na los, jetzt geht schon. Oder fahrt meinetwegen.
Nachdem wir in der letzten Ausgabe darüber gesprochen haben, wie das bei uns mit dem digitalen Review-Marathon ablief, krame ich jetzt mal etwas tiefer in den Eingeweiden der Bierschinken-Seite rum: Es geht um blanke Zahlen! Kommen wir also zu den Statistiken!
Ich hab keine Ahnung, ob das irgendwen interessiert. Aber tatsächlich werde ich öfter mal gefragt, wie viele Leute denn so unsere Seite besuchen. Das stellt man sich so einfach vor, "ja, also gestern, da haben 117 Leute die Seite besucht, 4 davon haben ein Eis gegessen und 5 nur ein Auge". Aber so einfach isses nicht. Ich antworte meistens sowas wie "Zwischen 300 und 500 Besucher*Innen am Tag", habe aber absolut keine Ahnung, ob das überhaupt stimmt. Es könnten auch zwischen 30 und 50 sein. Also hab ich mal geschaut, was die Daten so hergeben.
Hier, da stehts doch: Der Balken bewegt sich irgendwo zwischen 335 und 670. Oder? Leider ist das nicht so einfach. Wir wissen ja gar nicht, was da so gezählt wird. Jeder Klick auf eine Seite? Nee, steht ja da: nur Besuche von sogenannten "eindeutigen Besuchern", d.h. wenn eine Person zweimal klickt, wird sie nur einmal gezählt. Aber nach wie vielen Minuten, Stunden, Tagen ist eine Person nicht mehr "eindeutig" sondern es wird ein neuer Besuch gezählt? Oder muss die Person dafür den Router neu starten, den Browser neu installieren, den Rechner verschrotten? Was ist mit Suchmaschinenbots, Spambots und anderen automatisierten Aufrufen? Werden die auch gezählt? Was ist mit Leuten, die ihren Browser auf "Do Not Track" eingestellt haben? Was ist, wenn Fö einfach 500mal am Tag seinen Browser neu aufsetzt und die Seite neu aufruft? Alles nicht so einfach!

Deswegen gilt für alle hier genannten Werte: Wirklich aussagekräftig sind nur die relativen Anteile, die konkreten Zahlen stimmen höchstwahrscheinlich einfach nicht. Aber solange sie immer "gleich falsch" sind, kann man sich zumindest auf die relativen Werte einigermaßen verlassen, denke ich.

Wenn euch irgendwer erzählen sollte, er oder sie wisse ganz genau, wie viele Zugriffe seine oder ihre Seite hat - dann ist das eine Lüge. Oder Zauberei.
Wir verwenden die Statistik-Software Matomo. Ist kostenlos und Open Source und lässt sich relativ problemlos und datenschutzkonform auf dem eigenen Webspace aufsetzen. Wer da noch auf Google Analytics oder andere Datenkraken setzt, hat einfach den Schuss nicht gehört. Trotzdem hier ein Angebot: Wenn ihr Hilfe beim Aufsetzen braucht (und ihr irgendwas in Richtung DIY und non-profit macht), schreibt mich einfach an. Dazu, wie man damit umgeht, kann ich aber wenig Hilfe geben, alle Zahlen mit mehr als 4 Ziffern machen mir Angst und mir ist selbst schleierhaft, was das alles bedeutet.

Deswegen auch hier: Glaubt den Zahlen nicht! Tue ich auch nicht. Wirklich nicht. Ich kann mir nicht vorstellen, dass wirklich 300 bis 500 Leute täglich diese Seite aufrufen, warum sollten sie? Dieses Bild zeigt übrigens die Übersicht für eine Woche. 3006 eindeutige Besucher in der Woche, sagt Matomo. Ich hab keine Ahnung, wie diese Werte zustande kommen, offen gestanden interessiert es mich auch nicht wirklich, weil absolute Besucherzahlen nie der Motor waren, der die Seite am Leben hält. Unsere Werbeeinnahmen (ca. 0,00 €, und davon betankt der Chef auch noch mehrmals täglich seinen SUV) wären mit 30-50 Leuten am Tag genauso hoch und ich halte es eh eher mit den Bands, die immer sagen, sie spielen lieber die kleinen Clubs.

Ich möchte auch auf keinen Fall behaupten, Profi in Sachen Statistik-Auswertung und Suchmaschinenoptimierung zu sein, ich nehme die Zahlen eher passiv wahr.
Hier mal ne Übersicht über das Jahr 2020. Zunächst mal fällt der hohe Ausschlag Anfang September auf. Damals ging die erste Folge unseres Podcasts online und ging direkt durch die Decke! Nee, eigentlich ist dieser Ausschlag ausschließlich darauf zurückzuführen, dass ich die Zugriffe auf den Podcast auch durch Matomo tracken lassen wollte - und nicht bedacht habe, dass die Suchbots von Spotify von nun an regelmäßig auf unserer Seite nachschauten, ob es neue Podcast-Folgen gibt. Momentchen mal, ich dachte Matomo ignoriert solche Bots? Ja, aber Matomo kann halt einfach nicht jeden Bot kennen. Und wer weiß, wie viele Bots noch so alles in unseren Zahlen schlummern. Mal unabhängig davon, dass Spotify anscheinend kein "eindeutiger Besucher" ist, warum auch immer.
Ich wiederhole nochmal: Glaubt den Scheiß einfach nicht!

Der andere Sprung, der auffällt, hat euch bestimmt alle schon brennend interessiert: am 13. März 2020 ging die Kurve plötzlich steil nach unten. Das war der erste Covid-Lockdown! Aber anstatt ihre Zeit daheim sinnvoll zu nutzen und auf Bierschinken zu stöbern, haben die Leute lieber Klopapier gekauft. Zeigt aber vielleicht auch, wie wichtig den Lesenden die aktuellen Konzertberichte sind/waren. Und, zugegeben: Viel Traffic brachte auch unser Konzertkalender.
Eine Sache, die mir immer wieder zeigt, wie alt ich bin: Seit einigen Jahren nutzen die meisten Besucher*innen Smartphones, um unsere Seite zu besuchen. Für mich alten Millennial ist das blöd, ich bin einfach die Nutzung am PC gewöhnt und nehme das Smartphone nur im Notfall. Deswegen sieht die Seite auf dem Smartphone einfach oft doof aus, weil mir sowas nie auffällt und weil niemand unserer 3006 (haha) treuen wöchentlichen Besucher*Innen mir das sagt. Die Seite "responsiv" gemacht, d.h. so umgestellt dass sie auch auf Smartphones einigermaßen bedienbar ist, habe ich vor ungefähr 6 Jahren. Mein Smartphone besitze ich seit 4. Anekdote am Rande: Seit 7 Jahren arbeite ich als App-Entwickler und hab meinen Kollegen immer verheimlicht, dass ich gar keinen Plan von Apps und Smartphones habe. Nicht weitersagen bitte. Falls ihr das lest, liebe Kollegen: Bitte befördert mich nicht zum Vertriebler, ganz so gut flunkern kann ich dann doch nicht.

Achja, es stellt sich auch die Frage, was "unbekannte" Geräte sind - ich tippe mal wieder auf irgendwelche Bots. Glaubt den Zahlen nicht!
Noch so ein langer Zeitstrahl. Hier mal die Besuche seit 2012, irgendwann da habe ich Matomo eingerichtet und, wie man sieht, anfangs ein wenig rumgespielt bis endlich auch alles rausgefiltert wurde, was zu sehr nach Bot aussah. Was nicht heißt, dass die Zahlen jetzt zuverlässig sind. Aber die relativen Zahlen zeigen doch recht beständige Werte (wenn nur diese Pandemie nicht wäre).

Zwischendurch war Matomo auch mal ein paar Wochen nicht funktionsfähig, hab ich nicht gemerkt. Das muss ich jetzt auch nochmal festhalten - Auch wenn ich euch hier diese ganzen Schautafeln zusammengestellt habe: Ich hab echt Besseres zu tun als jeden Tag in die Statistiken zu schauen, dazu geben mir die einfach zu wenig.

Manchmal fragen ja Promoagenturen oder auch Festivals, bei denen wir um Akkreditierung bitten, nach unseren "Mediendaten" a.k.a. Zugriffszahlen, dann such ich die natürlich raus. Frage mich aber jedes Mal, ob die Person am anderen Ende auch so skeptisch ist wie ich, oder sich gar verarscht vorkommt, oder warum das überhaupt relevant ist. Und ich frage mich, ob andere "Medien" auch so unrealistische Daten angeben. Hauptsache hoch und so. Ich frage mich auch, wie viele Zines diesen Artikel lesen und so Sachen sagen wie "höhö, unsere Zahlen sind viel höher" oder auch "ach, so viel haben die niemals, das ist alles Fake". Ja Freunde, das ist der größte Dreck bei so Statistiken: Es fördert Konkurrenzdenken. Deswegen glaubt den Scheiß einfach nicht.
Statistik-Software hat natürlich noch ganz andere Möglichkeiten. Ich kann gucken, von welcher Seite die Leute kommen und welche Artikel sie anklicken. Mache ich aber eher selten. Aber zum Beispiel, wenn ich wissen will, warum so merkwürdige Emails übers Kontaktformular kommen. Dann schaue ich nach, wer zuletzt auf der Kontaktformular-Seite war und wie er oder sie dahin gekommen ist. Wie in diesem Fall ein Restaurant das bei uns über die Google-Suche gefunden wurde, weil dort mal irgendwann ein Konzert stattgefunden hat. Warum die Bierschinken-Seite für die offizielle Restaurant-Seite gehalten wird, ist mir schleierhaft. Solche Mails kommen übrigens öfter mal. Nicht nur für Restaurants, auch für Jugendzentren, Hotels oder Bauwagenplätze. Immer wieder ein großer Spaß!
Wir wissen immer noch zu wenig über unsere Zielgruppe? Na gut, schauen wir doch mal, was Facebook so über unsere "Fans" weiß! Da gibt es auch so Details wie Alter, Herkunft oder Geschlecht. Das mit dem Geschlecht ist mir wirklich unangenehm. Haben wir wirklich so einen Männerüberschuss? 72%? Zeigt wieder mal, dass Bierschinken wie auch die gesamte Szene halt einfach männerdominiert ist. Die Anteile in der "Redaktion" sind übrigens ähnlich, 75% Männlichkeit unter 53 Schreibenden im vergangenen Jahr. Ich finde das schade.

Deswegen hier noch kurz ein Aufruf: Wir können selbstverständlich mehr Diversität auch in der schreibenden Zunft vertragen und nicht-cis-männliche Personen sind herzlich willkommen, ebenso wie auch nichtweiße und alle anderen, die sich unterrepräsentiert fühlen. Zusammen haben wir die Macht, die Verhältnisse so zu ändern, dass vielleicht nicht sofort, aber hoffentlich sehr bald zumindest unser kleiner Mikrokosmus Stück für Stück gerechter und offener wird. Meldet euch gerne, wenn ihr bei Bierschinken mitschreiben wollt, die Hürden sind gering!
Da stellt sich doch eine interessante Frage: Wir hatten ja letztens eine Podcast-Folge zum Thema "Sexismus im Punk", wer hat die denn so gehört? Spotify kann uns Zahlen zur Hörer*Innenschaft liefern (wobei anzumerken ist, dass knapp die Hälfte unserer Podcast-Zugriffe über Spotify kommen, so ganz repräsentativ ist das also nicht).

26% Frauen sind nur etwas mehr als der sonstige Durchschnitt - aber eben nur etwas. Ich würde aber mal grob zusammenfassen, dass das Themenfeld Feminismus auch die Männer was angeht (und interessiert).

Das obige Bild zeigt die Verteilung für die Sexismus-Folge, der gesamte Podcast kommt auf 22% Female, 65% Male, 3% Not Specified und 10% Non-Binary.
Zurück zur Seite. Verknüpfen wir doch mal die Besucherzahlen (Kurve und linke Skala) mit den veröffentlichten Artikeln (Balken und rechte Skala). Ein Ausschlag ist zu sehen in der Zeit vom 27.-31.01. - das war die Woche, als unser Review-Marathon veröffentlicht wurde und dementsprechend viele Artikel kamen. Auch sonst würde ich mal sagen, dass die Besucherzahlen natürlich schon von veröffentlichten Artikel abhängen, aber nicht in einem so hohen Maße wie ich gedacht hätte. Früher, als es noch Konzertberichte gab, war das vielleicht noch anders. Insbesondere Festivalberichte haben immer für viel Aufsehen gesorgt. Jetzt bleiben halt nur dumme Verrisse, um unsere Werbepartner*innen bei Laune zu halten (erwähnte ich schon unsere Werbeeinnahmen?).
Ja und wie oft werden die Artikel nun gelesen? Klar, berechtigte Frage. Um besser vergleichen zu können, hier mal ne Abfrage, wie oft die im Dezember veröffentlichten Reviews innerhalb der ersten 30 Tage nach Veröffentlichung gelesen wurden. Die Top 11 so zwischen 370 und 120 Leser*Innen - joah, das könnte hinkommen. Zum Vergleich: Die Konzertberichte pre-Corona im Dezember 2019 kamen auf Zahlen zwischen 586 und 239.

Auf das ganze Jahr betrachtet, liegen die Top Reviews zwischen 3178 und 615 und die Top Berichte zwischen 726 und 330 (in 2019 zwischen 1338 und 486). Die Zahlen liegen also teilweise weit auseinander. Oft abhängig davon ob zum Beispiel Bands die Artikel teilen oder ob vielleicht doch wieder nur Bots sich auf ne bestimmte Seite eingeschossen haben (noch kommen übrigens erstaunlich wenig Spambots durch unser Kommentarfeld, sie versuchen es aber immer wieder).
Und, jetzt mal unabhängig von den Besuchen: Wie viele Artikel veröffentlichen wir denn so? Hier eine kleine Übersicht, wie viele Konzertberichte und Reviews jedes Jahr so bei uns aufschlagen. Man sieht: 2017 war UNSER Jahr! Warum eigentlich? Keiner weiß es...

Aber man sieht, dass Patchwork-Berichte (also Artikel von mehreren Autor*Innen) immer häufiger werden. Oder wurden. Bis 2020 kam. Aber egal. Die Zahlen sagen ja eh nichts über die Qualität aus.
Noch ne Zahlenwüste: Falls euch andere Werte aus dem Bierschinken-Artikel-Universum interessieren, werdet ihr hier vielleicht fündig. Falls es wen interessiert. Ich persönlich finde es eigentlich schon ziemlich spannend, wie wir uns so im Laufe der Zeit entwickelt haben. Auch, das muss ich jetzt mal ganz unbescheiden sagen, weil wir uns meiner Meinung nach immer noch weiterentwickeln, obwohl wir unseren Zenith (also 2017) schon längst überschritten haben. Ein Satz, der, würden wir ihn über eine Band schreiben, schon als ziemlicher Verriss durchgehen würde.
Schließen wir die heutige Folge von "Unter der Haube" doch mal mit einer weiteren viel zu hohen Zahl ab: Die Suche auf meiner Festplatte ergab, dass sich dort über 2.800 Pressetexte in all den Jahren angesammelt haben. Ich hatte ja mal die Idee, so eine Art "Best Of Pressetexte" zu verfassen, aber sorry, da streiche ich die Segel. Das wäre ja als müsste man sich alle Bierschinken-Artikel durchlesen, um den besten Satz heraus zu finden...


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