Einiges unter der Haube: Historie - Bericht von Fö
Einiges unter der Haube Teil 3: Historie
In dieser Reihe will ich son bisschen darauf eingehen, was bei Bierschinken so hinter den Kulissen passiert, wie unsere geheimen Strukturen sind und was das alles überhaupt soll. Im ersten Teil ging es ganz topaktuell um unseren digitalen Review-Marathon, im zweiten Teil haben wir uns die Website-Statistiken angeschaut und heute spielen wir mal History Channel. Willkommen zu "Oppa erzählt vom Kriech"! Aber, Obacht: Getreu dem Motto der Reihe geht es eher um technische, weniger um inhaltliche Auseinandersetzung.
In den folgenden Zeilen geht es viel um mich (hier schreibt übrigens Fö) und meine persönliche Erfahrung mit Bierschinken. Das soll aber nicht verschleiern, dass auch sehr viele andere Leute Teil der Geschichte sind und sein werden. Eine gewisse Fluktuation unter den "Aktiven" war immer gegeben, alle haben ihren Teil beigetragen, nicht zuletzt deswegen haben wir nie wirklich stagniert. Für mich zumindest fühlt es sich immer noch nicht wie ein 21 Jahre altes halbtotes Relikt an.
So, bevor wir einsteigen, noch ein kleiner Nachtrag zum Statistik-Teil: Danke für euer Feedback, es ist schön zu sehen dass sowas gelesen wird! Hier und da kamen auch Fragen auf zu Daten, die ich einfach vergessen habe, in den Artikel aufzunehmen. Zum Beispiel über welche Suchbegriffe die Seite so gefunden wird. Ja Mist! Wollte ich reinnehmen, hab ich vergessen. Könnte ich jetzt nachreichen, aber da wir erst beim dritten Teil dieser Reihe sind und mir jetzt schon die Ideen für neue Themen ausgehen, sammel ich einfach noch ein bisschen und mache eventuell irgendwann "Statistik II". Es bleibt spannend! Aber zumindest die obige Email schließt ja gut an das Thema an.
Ja, also, diesmal geht es um die Geschichte von Bierschinken. Ich habe dunkel in Erinnerung, dass wir so um den 11.04.2000 gegründet wurden, genau wurde das nirgends festgehalten. Ebensowenig habe ich noch irgendwelche Sicherungen und Screenshots aus der Zeit. Selbst das Internet Archive spuckt nichts aus, deswegen ist die obige Version von 2001 die älteste, die ich euch zeigen kann. Man sieht, viel geändert hat sich nicht. Wobei wir ganz am Anfang das Menü am linken Rand hatten und die Menüpunkte irgendwelche GIFs waren, das weiß ich noch.
Die Domain bierschinken.net gab es damals auch noch nicht, wir waren über die Kurz-URL fly.to/bierschinken erreichbar und die Daten lagen auf irgendwelchen gratis Webspace-Hostern, die immer mal gewechselt haben und meistens werbefinanziert waren - das heißt, man musste irgendwo nen Werbebanner einblenden. Galt auch für unsere erste "richtige" Domain www.bier-schinken.de, die beim Aufruf immer ein Werbe-Popup öffnete, aber dafür umsonst war. bier-schinken natürlich nur echt mit Bindestrich! Die Domain ohne Bindestrich gehört, glaube ich, irgendnem Neusser Fleischereifachgeschäft. Es gab sogar mal irgendwann den Versuch einer Kontaktaufnahme über deren Hoster, um die Domain zu übernehmen - ist aber im Sande verlaufen.
Die Domain bierschinken.net gab es damals auch noch nicht, wir waren über die Kurz-URL fly.to/bierschinken erreichbar und die Daten lagen auf irgendwelchen gratis Webspace-Hostern, die immer mal gewechselt haben und meistens werbefinanziert waren - das heißt, man musste irgendwo nen Werbebanner einblenden. Galt auch für unsere erste "richtige" Domain www.bier-schinken.de, die beim Aufruf immer ein Werbe-Popup öffnete, aber dafür umsonst war. bier-schinken natürlich nur echt mit Bindestrich! Die Domain ohne Bindestrich gehört, glaube ich, irgendnem Neusser Fleischereifachgeschäft. Es gab sogar mal irgendwann den Versuch einer Kontaktaufnahme über deren Hoster, um die Domain zu übernehmen - ist aber im Sande verlaufen.
Einer dieser Freehoster war ein US-amerikanischer namens spaceports, der es sogar (das war ne kleine Sensation) erlaubte, nicht nur "statische" HTML-Seiten zu hosten sondern auch dynamische (für die Profis: PHP und MySQL) - und das gratis! Für die Laien: Dynamisch heißt zum Beispiel, dass die Seiten quasi automatisch aus Inhalten einer Datenbank generiert werden konnten, die wiederum aus Formulareingaben gefüttert wurde - was so coole Funktionen wie Gästebuch, Kommentare, Forum erlaubte, aber auch einen Login-Bereich mit Nutzerkennung und Passwort, in dem die Bierschinken-"Members" ihre Daten selbst ändern konnten und mir nicht alles mühsam per Email schicken mussten, damit ich dann manuell die Seiten änder.
Revolutionär war auch, dass wir an den Einnahmen durch die Werbebanner-Schaltung beteiligt wurden! Die Hälfte ging an spaceports, die Hälfte an mich. Nunja. US-amerikanischer Hoster heißt natürlich, dass es auch nur US-amerikanische Werbung für US-amerikanische Zielgruppen gab. Wir haben trotzdem alle fleißig selber auf die Werbung geklickt (ich zumindest), und nach nem knappen Jahr hatten wir tatsächlich 100 Dollar durch Werbung "verdient"! Für mich als 16/17-jährigen Jungspund ohne Plan von der Welt natürlich wie ein Lottogewinn. 100 Dollar musste man nämlich mindestens verdienen, bis spaceports es ausgezahlt hat - in Form eines Schecks (das Original hab ich nicht mehr, aber oben ein Archivbild), der mich einige Wochen später per Luftpost erreichte. Was war ich stolz! Jetzt nur erstmal rausfinden, wie man so einen Scheck überhaupt einlöst. Aber auch dass die Bank etwa 10-15% Gebühren genommen hat, hat mich in meiner Freude nicht gebremst.
Kurze darauf hat spaceports alle nicht-englischsprachigen Seiten gekickt. Und ging irgendwann pleite. Sorry.
Revolutionär war auch, dass wir an den Einnahmen durch die Werbebanner-Schaltung beteiligt wurden! Die Hälfte ging an spaceports, die Hälfte an mich. Nunja. US-amerikanischer Hoster heißt natürlich, dass es auch nur US-amerikanische Werbung für US-amerikanische Zielgruppen gab. Wir haben trotzdem alle fleißig selber auf die Werbung geklickt (ich zumindest), und nach nem knappen Jahr hatten wir tatsächlich 100 Dollar durch Werbung "verdient"! Für mich als 16/17-jährigen Jungspund ohne Plan von der Welt natürlich wie ein Lottogewinn. 100 Dollar musste man nämlich mindestens verdienen, bis spaceports es ausgezahlt hat - in Form eines Schecks (das Original hab ich nicht mehr, aber oben ein Archivbild), der mich einige Wochen später per Luftpost erreichte. Was war ich stolz! Jetzt nur erstmal rausfinden, wie man so einen Scheck überhaupt einlöst. Aber auch dass die Bank etwa 10-15% Gebühren genommen hat, hat mich in meiner Freude nicht gebremst.
Kurze darauf hat spaceports alle nicht-englischsprachigen Seiten gekickt. Und ging irgendwann pleite. Sorry.
...damit wären wir im Jahr 2001. Odyssee im Webraum. Im August 2001 nämlich bekamen wir endlich eine richtige Domain (bierschinken.net, die ihr alle kennt) und massig Speicherplatz, ohne lästige Werbebanner, und ohne was dafür zu zahlen. Möglich gemacht durch den lieben Chris von rodarmycamp, der einfach noch Webspace über hatte und uns lange Zeit Obdach gewährt hat. Vielen Dank nochmal!
Letztes Jahr, 2020, hab ich die Domain dann übernommen, weil ich zunehmend genervt war von unserem langjährigen Hoster Strato und was "eigenes" wollte. Strato machte immer mal Probleme. Anfangs war der Datenbankserver zeitweise so lahm, dass ich den Rückschritt von Datenbank zu textdateien-basierter Datenspeicherung machen musste. Aber das wurde irgendwann besser. Zwischenzeitlich sind auch mal Daten verloren gegangen, Emails kamen nicht an und ein Virus wütete auch mal auf dem Server. Aber zumindest ist mir nicht bekannt, dass sensible Zugangs- und Adressdaten unerlaubt entwendet wurden, keine Sorge!
Wir sind jetzt bei All-Inkl, das ist okay - nicht mehr so up-to-date wie vor 15 Jahren, als ich andere Projekte dort hatte und total begeistert war, aber immer noch schnell und zuverlässig - und betrieben mit Ökostrom, sagen sie zumindest. Unsere Seite verbraucht ca. 10 Gigabyte - trotz der vielen Unterseiten und Fotos, aber die sind eben nicht unbedingt hochauflösend.
Letztes Jahr, 2020, hab ich die Domain dann übernommen, weil ich zunehmend genervt war von unserem langjährigen Hoster Strato und was "eigenes" wollte. Strato machte immer mal Probleme. Anfangs war der Datenbankserver zeitweise so lahm, dass ich den Rückschritt von Datenbank zu textdateien-basierter Datenspeicherung machen musste. Aber das wurde irgendwann besser. Zwischenzeitlich sind auch mal Daten verloren gegangen, Emails kamen nicht an und ein Virus wütete auch mal auf dem Server. Aber zumindest ist mir nicht bekannt, dass sensible Zugangs- und Adressdaten unerlaubt entwendet wurden, keine Sorge!
Wir sind jetzt bei All-Inkl, das ist okay - nicht mehr so up-to-date wie vor 15 Jahren, als ich andere Projekte dort hatte und total begeistert war, aber immer noch schnell und zuverlässig - und betrieben mit Ökostrom, sagen sie zumindest. Unsere Seite verbraucht ca. 10 Gigabyte - trotz der vielen Unterseiten und Fotos, aber die sind eben nicht unbedingt hochauflösend.
Aber ich greife schon wieder vor! Zurück nach...na, sagen wir mal, zurück ins Jahr 2000, ganz am Anfang. Ihr seht, ich mache viele Sprünge. Chronologie war (genau wie Konsequenz) noch nie meine Stärke. Kommen wir zur wichtigen Frage: Was eigentlich ist Bierschinken?
Nun, zumindest schon mal kein Fanzine. Ich für meinen Teil wusste damals nicht einmal, was ein Fanzine überhaupt ist. Wir waren ein Zusammenschluss von Menschen, die sich im Chat unserer damaligen Lieblings(?)band Die Ärzte kennengelernt hatten. Eine von uns haben wir so lange mit dem Wort Bierschinken genervt (ich fand Bierschinken, also die Wurstware, einfach furchtbar eklig), bis wir uns irgendwann Bierschinken-Crew genannt haben und sie zu unserem Imperator ernannt haben. Dann gab es schnell diese Seite, die wir genutzt haben, um Fotos von gemeinsamen Treffen, Ausflügen und insbesondere Konzertbesuchen auszutauschen. Damals gab es kein Social Media. Kein Facebook, kein Myspace, kein garnix. Wer im Web irgendwas machen wollte, das über Email hinaus ging, brauchte eine eigene Homepage. Das waren die Anfänge von Bierschinken. Hier hatte jede*r ein eigenes Profil, das mit Foto und Fragebogen bestückt wurde. Man konnte sich austauschen, kommunizieren, kennenlernen. Sehr rudimentär natürlich (kommuniziert wurde eher über ICQ), aber wir waren quasi Social Media bevor es Social Media gab. Wobei es damals natürlich durchaus schon andere und auch professionelle Seiten mit diesem Community-Gedanken gab, ich will uns da jetzt nicht größer machen als wir waren.
Nun, zumindest schon mal kein Fanzine. Ich für meinen Teil wusste damals nicht einmal, was ein Fanzine überhaupt ist. Wir waren ein Zusammenschluss von Menschen, die sich im Chat unserer damaligen Lieblings(?)band Die Ärzte kennengelernt hatten. Eine von uns haben wir so lange mit dem Wort Bierschinken genervt (ich fand Bierschinken, also die Wurstware, einfach furchtbar eklig), bis wir uns irgendwann Bierschinken-Crew genannt haben und sie zu unserem Imperator ernannt haben. Dann gab es schnell diese Seite, die wir genutzt haben, um Fotos von gemeinsamen Treffen, Ausflügen und insbesondere Konzertbesuchen auszutauschen. Damals gab es kein Social Media. Kein Facebook, kein Myspace, kein garnix. Wer im Web irgendwas machen wollte, das über Email hinaus ging, brauchte eine eigene Homepage. Das waren die Anfänge von Bierschinken. Hier hatte jede*r ein eigenes Profil, das mit Foto und Fragebogen bestückt wurde. Man konnte sich austauschen, kommunizieren, kennenlernen. Sehr rudimentär natürlich (kommuniziert wurde eher über ICQ), aber wir waren quasi Social Media bevor es Social Media gab. Wobei es damals natürlich durchaus schon andere und auch professionelle Seiten mit diesem Community-Gedanken gab, ich will uns da jetzt nicht größer machen als wir waren.
Wichtig war natürlich immer unser kleiner Mikrokosmos aus Punkrock und Konzerten. Angefangen mit Die Ärzte, wurden die Bands immer unbekannter. Findige Mathematiker hätten vermutlich damals schon logarithmisch berechnen können, dass wir im Jahr 2020 nur noch Bands hören, die Konzerte ganz ohne Publikum spielen.
Konzertberichte waren quasi von Anfang an Teil der Seite, aber auch der Konzertkalender. An dem hab ich immer viel ausprobiert.
Ich hab mich damals oft geärgert, dass Tourtermine von Bands oft in irgendwelche kleinen Käffer führten, die niemand kannte (Jugendzentren hatten damals echt ne größere Bedeutung) - und man erstmal recherchieren musste, ob das Kaff überhaupt in der Nähe des eigenen Wohnortes lag. Also wurden irgendwann alle Konzerte mit einer Deutschland- oder Europa-Karte verknüpft und man konnte ein Kreuzchen dort sehen, wo die präferierte Band ein Konzert angesetzt hatte. Wohlgemerkt war das lange vor Google Maps und Openstreetmap, um genau zu sein, ich kannte überhaupt keine Seite die vergleichbare Funktionalität bot. Heutzutage kann das jeder gute Online-Terminkalender um Längen besser. Natürlich bilde ich mir nicht ein, dass die alle von uns geklaut hätten, so bahnbrechend ist die Idee nicht, aber Pioniere waren wir vermutlich schon - ohne es zu ahnen.
Konzertberichte waren quasi von Anfang an Teil der Seite, aber auch der Konzertkalender. An dem hab ich immer viel ausprobiert.
Ich hab mich damals oft geärgert, dass Tourtermine von Bands oft in irgendwelche kleinen Käffer führten, die niemand kannte (Jugendzentren hatten damals echt ne größere Bedeutung) - und man erstmal recherchieren musste, ob das Kaff überhaupt in der Nähe des eigenen Wohnortes lag. Also wurden irgendwann alle Konzerte mit einer Deutschland- oder Europa-Karte verknüpft und man konnte ein Kreuzchen dort sehen, wo die präferierte Band ein Konzert angesetzt hatte. Wohlgemerkt war das lange vor Google Maps und Openstreetmap, um genau zu sein, ich kannte überhaupt keine Seite die vergleichbare Funktionalität bot. Heutzutage kann das jeder gute Online-Terminkalender um Längen besser. Natürlich bilde ich mir nicht ein, dass die alle von uns geklaut hätten, so bahnbrechend ist die Idee nicht, aber Pioniere waren wir vermutlich schon - ohne es zu ahnen.
Ebenso wie die Idee, sich selbst für das Konzert online "anzumelden", so dass andere sehen konnten, wer alles bei einem Konzert sein würde - heutzutage dank Facebook und anderen Plattformen standard, aber damals? Ich glaube, das war wirklich neu. Oder auch die Möglichkeit, gemeinsame Fahrten (Zug oder Auto) abzusprechen - zu einer Zeit, als Mitfahrzentrale noch bedeutete, nach telefonischer Voranmeldung zu einer Filiale(!) in der Nähe eines größeren Bahnhofes zu gehen. Ebenso konnte man bei uns Pennplätze für andere Konzertbesucher*innen anbieten - bevor es Couchsurfing gab.
Genutzt wurden diese Funktionen eher so semi (nagut, unsere Besucherzahlen waren auch extrem schwach) und das Handling war auch unschön, weswegen ich sie irgendwann mangels Nachfrage wieder rausgenommen habe. Die Weitsicht, dass das eigentlich coole innovative Funktionen waren, hatte ich nicht. Rückwirkend bin ich schon ein wenig stolz, den geistigen Vorläufer von Facebook programmiert zu haben. Auch wenn Mark Zuckerberg wahrscheinlich nie von uns gehört hat. Tom von Myspace ist nach unserer Unterlassungsklage irgendwie abgetaucht.
Genutzt wurden diese Funktionen eher so semi (nagut, unsere Besucherzahlen waren auch extrem schwach) und das Handling war auch unschön, weswegen ich sie irgendwann mangels Nachfrage wieder rausgenommen habe. Die Weitsicht, dass das eigentlich coole innovative Funktionen waren, hatte ich nicht. Rückwirkend bin ich schon ein wenig stolz, den geistigen Vorläufer von Facebook programmiert zu haben. Auch wenn Mark Zuckerberg wahrscheinlich nie von uns gehört hat. Tom von Myspace ist nach unserer Unterlassungsklage irgendwie abgetaucht.
Puuh ich weiß wie's euch geht, jetzt muss ich auch erstmal durchatmen. Darüber nachzudenken, wie das "damals" so war, ruft echt einige Erinnerungen wach. Wir sind alt und irgendwie auch ein bisschen uncool, wenn man sich das so durchliest. Zur Aufheiterung hier mal wieder ne Email!
Die hier ist von 2007 und durchaus ernst gemeint. Wie erwähnt, gab es in unseren Profilen immer schon diesen "Fragebogen". Mit echt uralten Fragen wie "Hast du einen Pager?" und topaktuellen wie "Wie ist deine Meinung über Bill Gates?" - aber es wurde auch mal heikel wie mit "Wer ist die dümmste/hässlichste Person, die du kennst?". So heikel, dass irgendwann obige Email von der Kriminalpolizei kam. Tja. War ja eigentlich klar, dass Teenies bei solchen Fragen ihre*n Klassenlehrer*in (aus Gründen der Anonymität entgendert) eintragen, aber hier ging das ja anscheinend sogar noch ein paar Schritte weiter. Krass.
Der Bitte habe ich natürlich Folge geleistet, auch der*die Beschuldigte hat sich später noch gemeldet und bedankt.
Von der Gegenseite wurde ich ein Jahr später übrigens auch noch kontaktiert - den betreffenden Text hatte ich zwar gelöscht, aber aus Gründen die ich bis heute nicht rausgefunden habe, war die Seite immer noch über Google auffindbar, wenn man den Namen des Opfers eingab. Dieses drohte, auch mich zu verklagen, wenn ich da nichts gegen tun würde. Aber was? Es lag ja an Google, auf keinen Fall an uns. Die Seite war sauber, selbst der Google-Cache war sauber, aber irgendwie hatte Google das irgendwo noch drin. In den Untiefen des Supports fand ich irgendwann den Hinweis, die Seite ganz für Google zu sperren. Das hat die Angelegenheit gelöst.
Die hier ist von 2007 und durchaus ernst gemeint. Wie erwähnt, gab es in unseren Profilen immer schon diesen "Fragebogen". Mit echt uralten Fragen wie "Hast du einen Pager?" und topaktuellen wie "Wie ist deine Meinung über Bill Gates?" - aber es wurde auch mal heikel wie mit "Wer ist die dümmste/hässlichste Person, die du kennst?". So heikel, dass irgendwann obige Email von der Kriminalpolizei kam. Tja. War ja eigentlich klar, dass Teenies bei solchen Fragen ihre*n Klassenlehrer*in (aus Gründen der Anonymität entgendert) eintragen, aber hier ging das ja anscheinend sogar noch ein paar Schritte weiter. Krass.
Der Bitte habe ich natürlich Folge geleistet, auch der*die Beschuldigte hat sich später noch gemeldet und bedankt.
Von der Gegenseite wurde ich ein Jahr später übrigens auch noch kontaktiert - den betreffenden Text hatte ich zwar gelöscht, aber aus Gründen die ich bis heute nicht rausgefunden habe, war die Seite immer noch über Google auffindbar, wenn man den Namen des Opfers eingab. Dieses drohte, auch mich zu verklagen, wenn ich da nichts gegen tun würde. Aber was? Es lag ja an Google, auf keinen Fall an uns. Die Seite war sauber, selbst der Google-Cache war sauber, aber irgendwie hatte Google das irgendwo noch drin. In den Untiefen des Supports fand ich irgendwann den Hinweis, die Seite ganz für Google zu sperren. Das hat die Angelegenheit gelöst.
Der Rest der Historie ist eigentlich schnell erklärt. Der Community-Aspekt wurde zurückgeschraubt, die Partybilder ließen nach, dafür wurden Konzertberichte immer wichtiger. Das Design ist geblieben.
Natürlich kamen öfter mal Vorschläge und Ideen, die Optik zu modernisieren. Hier ein 2006er Entwurf von Carolita, der an meinen beschränkten Design-Fähigkeiten und am starren Aufbau der Seite gescheitert ist - und daran, dass es eh bei jeder noch so kleinen Änderung an der Seite direkt einen riesigen Aufschrei unter den Stammbesucher*innen gab.
Behalten haben wir uns in all der Zeit aber die relativ offenen Strukturen. Im Grunde kann sich jede*r anmelden und wird nach einer kleinen manuellen Prüfung, ob die angegebenen Daten plausibel sind, auch angenommen. Anschließend können eigenständig Berichte und Rezis verfasst werden. Da fragt niemand vorher nach Arbeitsproben oder anderem Kokolores. Artikel müssen natürlich trotzdem noch freigeschaltet werden, damit kein Stuss getrieben wird, aber das meiste geht durch.
Apropos: Das Registrierungsformular muss ich auch dringend mal überarbeiten. Wird da eigentlich immer noch nach der ICQ-Nummer gefragt?
Natürlich kamen öfter mal Vorschläge und Ideen, die Optik zu modernisieren. Hier ein 2006er Entwurf von Carolita, der an meinen beschränkten Design-Fähigkeiten und am starren Aufbau der Seite gescheitert ist - und daran, dass es eh bei jeder noch so kleinen Änderung an der Seite direkt einen riesigen Aufschrei unter den Stammbesucher*innen gab.
Behalten haben wir uns in all der Zeit aber die relativ offenen Strukturen. Im Grunde kann sich jede*r anmelden und wird nach einer kleinen manuellen Prüfung, ob die angegebenen Daten plausibel sind, auch angenommen. Anschließend können eigenständig Berichte und Rezis verfasst werden. Da fragt niemand vorher nach Arbeitsproben oder anderem Kokolores. Artikel müssen natürlich trotzdem noch freigeschaltet werden, damit kein Stuss getrieben wird, aber das meiste geht durch.
Apropos: Das Registrierungsformular muss ich auch dringend mal überarbeiten. Wird da eigentlich immer noch nach der ICQ-Nummer gefragt?
Sind wir nun eigentlich ein Fanzine? Jaja klar, wir bewegen uns ja weiter in der Historie. So ungefähr seit 2004, vielleicht auch noch später, kam hier und da auch mal der Begriff Fanzine, da wusste ich auch was das ist und hatte genug Selbstbewusstsein, um anzuerkennen, dass unsere Berichte auch von anderen außerhalb unserer Blase wahrgenommen werden und vielleicht sogar einen kleinen Einfluss auf die "Szene" haben.
In Erinnerung habe ich noch, wie ich mich geehrt fühlte, als das erste Mal eine Band schrieb, sie stünde "im Bierschinken", statt, wie zuvor der allgemeine Sprachduktus war, "auf Bierschinken". "Im Bierschinken", das klingt tatsächlich viel mächtiger, als seien wir ein richtiges Printmagazin und keine popelige Homepage. Oder geht das nur mir so?
Naja, ein "richtiges" Printheft erschien dann aber erst 2013, sowie ein kleines Miniheftchen 2018. Das waren aber auch schon unsere Ausflüge in Print-Gefilde...
aber ich greife vor.
In Erinnerung habe ich noch, wie ich mich geehrt fühlte, als das erste Mal eine Band schrieb, sie stünde "im Bierschinken", statt, wie zuvor der allgemeine Sprachduktus war, "auf Bierschinken". "Im Bierschinken", das klingt tatsächlich viel mächtiger, als seien wir ein richtiges Printmagazin und keine popelige Homepage. Oder geht das nur mir so?
Naja, ein "richtiges" Printheft erschien dann aber erst 2013, sowie ein kleines Miniheftchen 2018. Das waren aber auch schon unsere Ausflüge in Print-Gefilde...
aber ich greife vor.
Irgendwann 2007 oder 2008 muss es gewesen sein, als ich es geschafft habe, das vorher auf Frames (kennt das noch jemand??) basierende Design auf mehr oder weniger die heutige Optik umzuschrauben. War kein leichtes Unterfangen, es gab ja damals schon Tausende Unterseiten. Aber wenn man sich den obigen Screenshot (von 2008) so anschaut - wirklich viel hat sich seitdem optisch echt nicht getan. Krass!
Unter der Haube (da wären wir wieder beim Thema der Reihe) hat sich natürlich immer viel geändert, Bierschinken war ja immer schon eine Spielwiese um meine bescheidenen, aber beständigen Programmier-Skills zu testen. Das führt aber auch zu einem ziemlichen Durcheinander im Seiten-Quellcode. Es gibt Bestandteile, die wahrscheinlich echt schon 20 Jahre alt sind, an anderen hab ich erst letzte Woche gebastelt. Das macht es schwer, die Seite zu warten - oder ihr einfach nur ein neues Design zu verpassen.
Unter der Haube (da wären wir wieder beim Thema der Reihe) hat sich natürlich immer viel geändert, Bierschinken war ja immer schon eine Spielwiese um meine bescheidenen, aber beständigen Programmier-Skills zu testen. Das führt aber auch zu einem ziemlichen Durcheinander im Seiten-Quellcode. Es gibt Bestandteile, die wahrscheinlich echt schon 20 Jahre alt sind, an anderen hab ich erst letzte Woche gebastelt. Das macht es schwer, die Seite zu warten - oder ihr einfach nur ein neues Design zu verpassen.
Es gäbe da noch ne Email, die ich euch gerne gezeigt hätte, die ich aber einfach nicht wiederfinde - zuletzt bin ich vor 3-4 Jahren über sie gestolpert, sie stammte aber eher aus der Anfangszeit. Damals hatte uns eine Band angeschrieben, ob wir mal ein Interview machen wollen. Passiert heutzutage häufiger, wir machen ja dann und wann Interviews, aber damals? Ich wusste gar nicht, was die wollen. Ich hab dann sowas geantwortet wie "Klar dürft ihr uns interviewen, schickt mir einfach eure Fragen!". Zugegebenermaßen weiß ich einfach nicht mehr, ob meine Antwort damals ernst oder ironisch gemeint war. Witzig wäre es aber in beiden Fällen.
Die Band hat darauf aber leider nicht mehr reagiert...
Überhaupt waren es oft die Bands, die mehr in uns gesehen haben als wir selbst. Wir bekamen auch schon frühzeitig CDs und Platten zugesteckt mit der Bitte, die eventuell zu rezensieren - lange bevor es überhaupt Plattenkritiken bei uns gab. Die gibt es seit 2008, die Idee dazu hatte Kiki, weil er sich auch mehr einbringen wollte. Hat sich seitdem gut etabliert und mittlerweile werden uns beinahe mehr Platten zugesteckt, als wir bewältigen können (wie im ersten Teil angedeutet).
Und so ergaben sich dann nach und nach immer mehr Möglichkeiten, darunter auch unser eigenes Festival, aber das erzähle ich vielleicht ein anderes Mal, hier soll es erstmal um die Homepage gehen.
Die Band hat darauf aber leider nicht mehr reagiert...
Überhaupt waren es oft die Bands, die mehr in uns gesehen haben als wir selbst. Wir bekamen auch schon frühzeitig CDs und Platten zugesteckt mit der Bitte, die eventuell zu rezensieren - lange bevor es überhaupt Plattenkritiken bei uns gab. Die gibt es seit 2008, die Idee dazu hatte Kiki, weil er sich auch mehr einbringen wollte. Hat sich seitdem gut etabliert und mittlerweile werden uns beinahe mehr Platten zugesteckt, als wir bewältigen können (wie im ersten Teil angedeutet).
Und so ergaben sich dann nach und nach immer mehr Möglichkeiten, darunter auch unser eigenes Festival, aber das erzähle ich vielleicht ein anderes Mal, hier soll es erstmal um die Homepage gehen.
Nächster Zeitsprung: 2015! In dem Jahr hab ich mich erneut an ein (geheimes) Redesign gewagt. Ziel war es, die komplette Seite Smartphone-tauglich zu machen (wie schon im letzten Teil berichtet). Das heißt zum Beispiel, dass sich einzelne Seitenelemente auf dem Smartphone anders ausrichten als auf dem PC, um den Bildschirm optimal zu nutzen. Wie dieser Bericht hier den ihr gerade lest, der je nach Bildschirmgröße unterschiedlich viele Bilder nebeneinander anzeigen kann - früher war das sehr starr mit 4 Bildern nebeneinander und entsprechender Mindestbreite.
Damit die damit einhergehenden Designänderungen nicht auffallen, hab ich damals einfach den kompletten Skandal heraufbeschworen, die Seite in grelle dumme Farben getaucht und behauptet, das bliebe jetzt so. Als ich's nach einigen Tagen wieder auf Bierschinkenfarben umgestellt hatte, ist (glaube ich) niemandem aufgefallen, dass sich eigentlich doch einiges geändert hat.
Kleine Anekdote am Rande: Alle Bilder auf der Seite wurden mit einem hässlichen Blau-Filter überlagert. Richtig furchtbar! Aber da ich dafür so ominöse "neue" Webtechnologien genutzt habe, wurde der Filter von einigen Browsern anders interpretiert, so dass diese einen Grün-Filter ausgaben. Was dann zu Streitgesprächen führte, welche Farbe man denn da nun sehe. Das war übrigens im Jahr des "Dressgate", als das Foto eines Kleides in Umlauf geriet, das dank optischer Täuschung einige Menschen als blauschwarz, andere als weißgold interpretierten. Die Story gab unserer blau-grün-Debatte natürlich noch zusätzliche Würze.
Damit die damit einhergehenden Designänderungen nicht auffallen, hab ich damals einfach den kompletten Skandal heraufbeschworen, die Seite in grelle dumme Farben getaucht und behauptet, das bliebe jetzt so. Als ich's nach einigen Tagen wieder auf Bierschinkenfarben umgestellt hatte, ist (glaube ich) niemandem aufgefallen, dass sich eigentlich doch einiges geändert hat.
Kleine Anekdote am Rande: Alle Bilder auf der Seite wurden mit einem hässlichen Blau-Filter überlagert. Richtig furchtbar! Aber da ich dafür so ominöse "neue" Webtechnologien genutzt habe, wurde der Filter von einigen Browsern anders interpretiert, so dass diese einen Grün-Filter ausgaben. Was dann zu Streitgesprächen führte, welche Farbe man denn da nun sehe. Das war übrigens im Jahr des "Dressgate", als das Foto eines Kleides in Umlauf geriet, das dank optischer Täuschung einige Menschen als blauschwarz, andere als weißgold interpretierten. Die Story gab unserer blau-grün-Debatte natürlich noch zusätzliche Würze.
Konzertberichte sind natürlich auch ein Thema für sich. Vielleicht gehe ich da auch nochmal irgendwann drauf ein. Aber historisch interessant ist vielleicht, warum wir überhaupt diese doofe Tabellen-Struktur haben. Sieht, so im Nachhinein betrachtet, doch total dämlich aus und ist unhandlich, insbesondere wenn der Text unter einem Bild irre lang, unter dem daneben aber wieder total kurz ist. Was soll das?
Nun, das ist einfach darauf zurückzuführen, dass unsere "Berichte" anfänglich eher Bildergalerien waren mit einer kurzen Beschreibung unter jedem Bild. Sowas wie "hier ist der Gitarrist" oder "hier trinkt jemand Bier". Natürlich waren wir auch da unserer Zeit voraus, alternative Bildbeschreibungen für Sehbehinderte sind doch voll im Sinne der Barrierefreiheit, aber sowas hatten wir natürlich nicht auf dem Schirm. Zugegebenermaßen heute immer noch nicht, obwohl das natürlich schon wichtig wäre.
Nee, wir waren halt einfach nicht gut mit Worten. Mitunter gab es "Berichte" zu Konzerten, bei denen ich gar nicht war, zu denen mir aber Fotos geschickt wurden und ich mir dann die Arbeit gemacht habe, die Fotobeschreibungen zu verfassen, weil die anderen zu faul waren. Noch nicht mal als Joke, das war einfach so! Irre.
Dieser Foto-Text-Kram ist natürlich Fluch und Segen zugleich. Einerseits kann man sich beim Schreiben (und Lesen) schön an den Bildern entlang hangeln oder im Falle eines Filmrisses was Passendes erfinden, andererseits gibt es einfach viel zu oft Momente, wo einem die entscheidenden Fotos für einen richtig guten Text fehlen, oder wo man jede Menge Fotos von eigentlich belanglosen Ereignissen hat. Natürlich war es auch nie Pflicht bei uns, so zu arbeiten, aber sich getraut, Berichte ohne Fotos abzuliefern, hat sich trotzdem nur sehr selten jemand.
Klassischer Dialog:
"Schreib doch auch mal nen Bericht!" - "Nee, ich hab gar keine Kamera" - "Du kannst auch nen Bericht ohne Fotos schreiben" - "Ach, äh, ich hab eigentlich gar keine Zeit..."
Nun, das ist einfach darauf zurückzuführen, dass unsere "Berichte" anfänglich eher Bildergalerien waren mit einer kurzen Beschreibung unter jedem Bild. Sowas wie "hier ist der Gitarrist" oder "hier trinkt jemand Bier". Natürlich waren wir auch da unserer Zeit voraus, alternative Bildbeschreibungen für Sehbehinderte sind doch voll im Sinne der Barrierefreiheit, aber sowas hatten wir natürlich nicht auf dem Schirm. Zugegebenermaßen heute immer noch nicht, obwohl das natürlich schon wichtig wäre.
Nee, wir waren halt einfach nicht gut mit Worten. Mitunter gab es "Berichte" zu Konzerten, bei denen ich gar nicht war, zu denen mir aber Fotos geschickt wurden und ich mir dann die Arbeit gemacht habe, die Fotobeschreibungen zu verfassen, weil die anderen zu faul waren. Noch nicht mal als Joke, das war einfach so! Irre.
Dieser Foto-Text-Kram ist natürlich Fluch und Segen zugleich. Einerseits kann man sich beim Schreiben (und Lesen) schön an den Bildern entlang hangeln oder im Falle eines Filmrisses was Passendes erfinden, andererseits gibt es einfach viel zu oft Momente, wo einem die entscheidenden Fotos für einen richtig guten Text fehlen, oder wo man jede Menge Fotos von eigentlich belanglosen Ereignissen hat. Natürlich war es auch nie Pflicht bei uns, so zu arbeiten, aber sich getraut, Berichte ohne Fotos abzuliefern, hat sich trotzdem nur sehr selten jemand.
Klassischer Dialog:
"Schreib doch auch mal nen Bericht!" - "Nee, ich hab gar keine Kamera" - "Du kannst auch nen Bericht ohne Fotos schreiben" - "Ach, äh, ich hab eigentlich gar keine Zeit..."
So, genug zur Historie! Das war's eigentlich, jetzt wisst ihr Bescheid.
Eine kleine Zeitreise gönne ich euch aber noch: Anfang 2001 haben wir intern über ein Logo abgestimmt, sowas braucht man ja. Wie ihr sicherlich wisst, hat das erste Bildchen gewonnen. Was ihr nicht wisst ist, dass ich die Wahl damals manipuliert habe, sonst hätten wir heute eine an das Cover einer Ärzte-Platte angelehnte Billardkugel als Logo. Sorry!
Eine kleine Zeitreise gönne ich euch aber noch: Anfang 2001 haben wir intern über ein Logo abgestimmt, sowas braucht man ja. Wie ihr sicherlich wisst, hat das erste Bildchen gewonnen. Was ihr nicht wisst ist, dass ich die Wahl damals manipuliert habe, sonst hätten wir heute eine an das Cover einer Ärzte-Platte angelehnte Billardkugel als Logo. Sorry!