Portugal-Roadtrip 2023/2024, Part 4: Aveiro, Porto, 31.12.2023-02.01.2024 - Bericht von der Redaktion
Portugal-Roadtrip 2023/2024, Part 4: Aveiro, Porto
Ich komme auch gerade schon wieder nicht klar, wo ich mir die Fotos anschaue.. ich wusste nicht, dass mich Architektur so begeistern kann! Aveiro liegt etwa 60 km südlich von Porto und wird auch als "Venedig Portugals" bezeichnet. Aber wie immer, wenn solch ein Vergleich gezogen wird, muss ich natürlich darauf hinweisen, dass das etwas übertrieben ist. Trotzdem ist der Ort wirklich sehr schön! Von Helena kommen ständig Begeisterungsschreie, weil die Häuser so schön sind.
Überall sind total beeindruckende Bauten. Die Fliesen sind sowieso schon der Knaller, aber dann auch noch dieser geile Zeitmix von Jugendstil bis heute.. alles dabei und mega übersetzt. Sind das nicht geile Häuser?
In sogenannten Moliceiros kann man sich durch die Kanäle schippern lassen. Alles was die Beine schont ist gut, deswegen lassen wir uns darauf ein. Die Fahrt geht durch einige Kanäle, die allerdings nicht so eng und wirr verzweigt sind wie erwartet oder erhofft. Trotzdem erfahren wir einiges über den Ort, die Kanäle und die Boote. Da wir die einzigen Nicht-Einheimischen an Bord sind, kriegen wir die englischsprachige Führung quasi exklusiv.
Früher wurden die Boote eingesetzt um Waren zu transportieren, insbesondere Salz und Algen wurden in der wasserreichen Umgebung viel gewonnen. In Aveiro stand auch eine große Fliesenfabrik, was vielleicht erklärt, warum hier wirklich viele Häuser die Fassaden gefliest haben.
Happy Birthday Marius <3 Heute ist übrigens Silvester, merkt man daran dass in allen größeren Ortschaften die zentralen Plätze für große Veranstaltungen mit Feuerwerk und Livemusik hergerichtet werden. Dafür wird gefühlt weniger "privat" geböllert, finde ich deutlich angenehmer als in Deutschland.
So, kommen wir zum Highlight unserer bisher schon wirklich phänomenalen Unterkünfte: In Vila Nova de Gaia beziehen wir ein Boot! Kein alltägliches Hausboot, sondern wirklich ein kleines seetaugliches Segelboot, das im Yachthafen liegt und wieder mal ein Abenteuer verspricht. Bewegen werden wir das Gefährt zwar nicht, aber Wellengang und die Geräusche der Tauseile werden uns in den kommenden Nächten in den Schlaf wiegen. Voll geil!
Marta hat uns sogar noch Sekt, Kuchen und Snacks zum Reinfeiern bereit gestellt. Hier auch nochmal von der anderen Seite. Wirklich super süß und gemütlich! Auch unsere Hosts sind so nett und fragen gefühlt stündlich via WhatsApp nach, ob alles in Ordnung ist.
Ich jammere mittlerweile wegen unerträglichen Fußschmerzen (meinem Bein geht es super!) und habe Angst, dass ich es nicht weit schaffe.. aber die Aussicht ist so schön und unweit haben wir dann auch einen tollen Platz von dem wir das Ganze beobachten können. Ein Stückchen den Douro-Fluss hinauf, entlang einer direkt neben dem Wasser gebauten Promenade, nähert man sich Porto. Das tun wir dann auch abends. Zufälligerweise haben wir nämlich immer noch Silvester und so können wir dem Feuerwerk vom gegenüberliegenden Ufer zusehen.
Ein Frohes Neues! So, erstmal auf unserer Yacht anstoßen! Es gibt Sekt und Bolo Rei. Letzteres ist der portugiesische Königskuchen, der hier traditionell zur Jahreswende verzehrt wird. Außerdem isst man 12 Rosinen. Das war es glaube ich auch schon mit den besonderen Silvestertraditionen.
Auf geht's, der erste Tag im Jahr und der letzte volle unserer Reise steht an. Hier nochmal ein paar Häuschen unweit vom Hafen.
Ich habe wirklich nicht gedacht noch bis hierhin laufen zu können. Die drei Minuten in der Seilbahn mussten dann aber auch sein! Am nächsten Tag wollen wir uns Porto anschauen. Die Fährverbindung zwischen unserem Örtchen und dem anderen Ufer ist derzeit nicht in Betrieb, aber mit dem oben beschriebenen Promenaden-Fußweg und einer kurzen Seilbahnfahrt ist man auch rasch an der Brücke Dom Luís I, die nach Porto führt.
vor 5 Jahren und fand die Stadt damals schon ziemlich schön. So auch heute. Verwinkelte Straßen, abwechslungsreiche Häuserfassaden, alles nicht zu dick tourimäßig aufgetragen. Natürlich gibt es auch die üblichen Sehenswürdigkeiten, hier eine Kathedrale. Glaube ich.
Stell dir mal vor was hier im Sommer los wäre.. In Porto war ich zuletzt
Stell dir mal vor was hier im Sommer los wäre.. In Porto war ich zuletzt
Ich finde Porto auch total schön! Ein bisschen rotziger als Lissabon, irgendwie atmosphärischer. Aber muss man auch eigentlich nicht vergleichen, einfach sehenswert!
Zufällig werden wir auch noch Zeuge des ersten Konzertes des noch jungen Jahres 2024. Als wir gerade die Avenida dos Aliados passieren, wird dort alles vorbereitet für ein Konzert der Banda Sinfónica Portuguesa! Wir lauschen ein paar Stücken, aber Punkmusik ist halt doch irgendwie eingängiger als dieses sperrige Gefidel.
Ich merke gerade, dass ich wieder nur Häuser fotografiert habe. Damit will ich ja hier niemanden langweilen. Aber diese Platanen hier sind schon verrückt, oder?
Und hey, der Tag der Überraschungen, was ich schaffe und nicht geglaubt hätte: Ich habe alles aufgegessen! Kranke Scheisse.. Kulinarische Highlights abklappern: Nachmittags gibt's endlich die lang ersehnten Pasteis de Nata, abends kriegt Helena die ganz besondere Porto-Spezialität: Francesinha. Ein, ich sag mal, "interessantes" Gericht.
Sehr satt und froh gesessen zu haben, geht's dann wieder zurück Richtung andere Seite. Was man hier von weitem sieht hat uns später dann ein bisschen die Sprache verschlagen.
Okay, also, totaler Kulturschock am Abend: In Vila Nova da Gaia steht ein Haus rum, beschriftet mit "Pastel de Bacalhau", das ausschließlich dafür da ist, ebenjene Leckereien zu verkaufen. Aber das Interieur ist so dermaßen verrückt! Irre prunkvoll, oben tönt ein Orgelspieler, die Wände sind ein einziges Antiquariat und das alles nur, um ein paar Fisch-Käse-Kroketten und Rotwein zu verkaufen. Verrückt und bunt geht es auch nebenan weiter: Da gibt es ausschließlich Sardinenbüchsen zu erstehen. Unglaublich!
Spricht dafür, wie dicht die Büchsen sind! Total verrückt! Zum Glück hat es nicht so stark gerochen!
Nochmal ein Blick auf das schöne Porto und dann haben wir uns doch ein Uber gegönnt, meine Füße wollten jetzt wirklich nicht noch ein Stunde zurücklaufen.
Die Nacht wird stürmisch und schaukelig, ich fühle mich wie ein Kind im Körbchen auf einer Waschmaschine :) So können wir unseren letzten Abend noch gemütlich mit Swing-Musik auf unserem schnuckeligen Boot genießen.
Oh ja, das war er!
Vielen Dank für die wundervolle Zeit <3 Nächster Tag, Abreisetag! Zum Abschied weint dann doch mal der Himmel. Hat uns unser Urlaub bisher größtenteils Sonnenschein beschert, kriegen wir nun abermals mitgeteilt, dass unser Timing wie üblich perfekt ist. Das war ein wirklich ganz wundervoller Urlaub! <3