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Mittelamerika-Tour 2007 Teil 2: Costa Rica / San Gerardo de Rivas / Cerro Chirripo vom 29.09.-01.10.2007

Mittelamerika-Tour Teil 2: Cerro Chirripo vom 29.09.-01.10.07

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Reiseleitung Kiki hat leider neben Saufen noch andere Punkte in die Planung integriert - zum Beispiel Wandern. Puh. Und nicht nur einfach ein kleiner Spaziergang - nein, es muss gleich der höchste Berg Costa Ricas sein.
Um dorthin zu gelangen, mussten wir auf der berühmten Panamericana dreieinhalb Stunden gen Südosten juckeln. Das Dörfchen San Gerardo de Rivas sollte unser Ausgangspunkt zum Erklimmen des Gipfels sein.
Im Dorf angekommen, stellten wir fest, dass es hier oben entschieden kühler und nasser als in San José ist. Jeden Tag pünktlich um 11 ging der Regen los und hielt bis zum Beginn der Dämmerung an. Man konnte quasi die Uhr danach stellen.
Unser Ziel: Der Cerro Chirripo, 3.800 Meter hoch.
Den ersten Tag verbrachten wir mit dem Suchen der Ranger-Station, wo man sich für das Basecamp anmelden muss. Ansonsten ist San Gerardo ein kleines Bergdorf, wo man Schwierigkeiten hat, nach 20 Uhr noch ein Bier zu kriegen
Aufbruch zur härtesten Etappe des ganzen Urlaubs! 14 Kilometer steil bergauf, 2.300 Höhenmeter in knapp 11 Stunden. 4 Uhr aufstehen, 5 Uhr gings los - noch war die Laune gut.
Die Ranger hatten uns im Vorfeld schon gewarnt, dass der Aufstieg "muy duro" werden würde - wie recht sie hatten. Von den 14 Kilometern ging es ca. 14 steil bergauf.
Schon zu Beginn der Wanderung wurde die Anstrengung mit wunderbaren Ausblicken aufs Dörfchen belohnt
1 Kilometer und 220 Höhenmeter geschafft, wir sind total kaputt. Die gute Nachricht: Nur noch 13!
Der Weg wurde immer enger und steiler, die Kilometer immer länger - und steiler. Aber noch war wenigstens das Wetter schön, das sollte sich schon bald ändern.
Nach zwei Stunden wechselte die Vegetation zu dichtem Regenwald. Für uns Ruhrpottler ein krasser Kulturschock, voll grün alles.
Es ist 11 Uhr - ratet mal, was jetzt passiert! Regen. Und zwar so intensiv, als hätte jemand die Dusche angestellt. Der kleine Pfad verwandelte sich in eine knöcheltiefe Schlammpfütze und binnen 20 Minuten war unser komplettes Gepäck triefnass
Bei Kilometer 7 und Stunde 6 erreichten wir die Pausenstation, Zeit für eine kleine Rast mit nassem Weißbrot und Käse. Mit Wacken-Regencape und Punkrockfinger wird der Berg beschworen und weiter geht's gen Gipfel.
Ab 3.000 Metern wechselt abermals die Vegetation von Regenwald in kargen Krüppelwald, ein empfindlich kühler Wind zieht auf, gepaart mit unserer Erschöpfung eine böse Mischung, die uns die letzten Kilometer arg zusetzt. Es ist nur noch ein Kampf gegen Erschöpfung und Kälte, unsere Laune sinkt auf den Nullpunkt - da kann selbst die tolle Natur nichts mehr rausreißen.
Das Ziel des ersten Tages, endlich! Das Basecamp nach 11 Stunden Aufstieg, wir haben es geschafft!
Dann die Überraschung: Kein Kamin, keine Heizung, nicht mal warmes Wasser - und nur eine Dose Bier. Zum Glück borgten uns andere Wanderer ihren Gaskocher, so dass wir eine warme Tasse Tee trinken konnten.
Wir fühlen uns sofort wie zu Hause und breiten unsere pitschnassen Sachen im Zimmer aus, vielleicht trocknen sie in der nasskalten Luft ja ein wenig.
Nächster Morgen, gut geschlafen, bessere Laune, Sonne scheint. Sibylle beschließt, wieder ins Tal zurückzukehren, eure Bierschinken-Helden hingegen wollen euch den Gipfel nicht vorenthalten und machen sich auf den Weg, um die letzten Kilometer hinter sich zu bringen.
Der Weg wird etwas flacher, genauso wie unsere Atmung. Allerdings unbeschreiblich schöne Landschaft.
Die letzten 200 Höhenmeter gehen fast senkrecht hoch, so dass wir auf allen Vieren zum Gipfel kraxeln müssen - ächz!
Voilá, it's done. Geile Fotomontage, als wären wir wirklich dagewesen. Bei gutem Wetter sieht man wohl beide Ozeane (nicht Nord- und Ostsee, sondern Pazifik und Atlantik, ihr Banausen!), kurz vor unserer Ankunft zieht es sich aber dermaßen zu, dass man außer Wolken nichts sehen kann - Pech gehabt.
Natürlich hissen wir auch die Bierschinken-Fahne auf dem Gipfel. Wer sie abholt, kriegt ne CD.
Auf dem Rückweg machen wir noch einen kurzen Abstecher zu einem kleinen Bergsee, der Weg dorthin führt uns über Stock, Stein und Wasserfall.
Monte Sin Fe - der Berg ohne Hoffnung. Gestern kams uns fast so vor. Heute, bei (noch) strahlendem Sonnenschein ein ganz anderes Gefühl.
Auch beim Abstieg in den Regenwald können wir die moosbewachsenen Bäume und exotischen Sträucher mehr genießen als bei der gestrigen Aufstiegs-Tortour
Ratet mal, wieviel Uhr es ist! Richtig, 11. Und was passiert um 11? Richtig, es regnet. Wieder bei Kilometer 7 angelangt, das gleiche Prozedere wie am Vortag (und am Tag davor - und davor).
Es bleiben noch 3 Stunden Abstieg durch Regen und Schlamm, völlig kaputt erreichen wir San Gerardo.
Warme Dusche, kaltes Bier, wir hams geschafft!
Schon am nächsten Morgen soll die lustige Reise weitergehen, nämlich nach Panama! Also brav weiterlesen!


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