Mittelamerika-Tour 2007 Teil 8: Nicaragua / Isla de Ometepe vom 14.10.-16.10.2007
Mittelamerika-Tour Teil 8: Isla de Ometepe vom 14.10.-16.10.07
Auf geht's zum dritten und letzten Land unserer Reise: Nicaragua! Mit Sicherheit das ärmste und touristisch unentschlossenste, dafür auch das billigste.
Die Einreise machte uns weniger Probleme als erwartet, ein einheimischer Taxifahrer half uns bei allen Grenzformalitäten und brachte uns direkt zur Fähre nach Ometepe. Die Isla deOmetepe wird auch als achtes Weltwunder bezeichnet: Es handelt sich um eine aus zwei Vulkanen bestehende Binneninsel auf dem Lago de Nicaragua, sehr abgeschnitten von der Außenwelt - keine Bankautomaten, keine Supermärkte, nur Natur.
Es soll angeblich noch Haie (die gefährlichen Bullenhaie!) im See geben. Mittlerweile ist das Wasser allerdings so verschmutzt, dass einem sogar vom Baden abgeraten wird.
Hier ein kleiner Eindruck zur Sicherheit unseres Gefährts. Keine Rettungswesten aber ne Bordbar, selbst der Captain erfrischt sich am leckeren Cerveza.
Unser erster Backpacker gefällt den einheimischen Tieren mehr als uns, von daher beschließen wir gemeinsam mit den anderen Gästen, bereits am nächsten Morgen wieder abzuhauen. Zumal das Bier schon um 20 Uhr alle ist - Scheißladen!
Die Inselbewohner leben von Landwirtschaft, Bargeld ist nahezu unbekannt. Bezahlen dauert hier ewig, da kaum Wechselgeld vorhanden ist. Genauso lange dauert es, wenn man Essen bestellt - alle Zutaten müssen erst in der Nachbarschaft gesammelt werden - Eier von Müllers, Mehl von Meiers, Zucker von Schulzens. Irgendwie lustig.
Unser erstes Ziel ist ein Wasserfall im Inneren der Insel, zu dem wir ein wenig Fußmarsch auf uns nehmen müssen. Fantastische Bilder vom Inselalltag verkürzen uns den Weg.
Am Abend zuvor haben wir eine nette Isralin kennengelernt, die uns zum Wasserfall begleitet. Zwar ist dieses Foto extrem gestellt, aber wegen zwei Gründen beschlossen wir, es doch auf die Seite zu stellen.
Beim Aufstieg zum Wasserfall ist auf dem letzten Stück leider der Weg überschwemmt - kein Problem für uns, Schuhe aus und ab dafür, wir haben ja schließlich den Chirripo überlebt!
Deutschland und Israel - vereint in Nicaragua. Und sacht nicht, wir hätten keine Ahnung von Politik!
Und hier die Hauptstraße. Zwei Busse am Tag, dafür jede Menge Vieh, welches von den Bussen jedesmal mit lautem Hupen von der Straße gescheucht werden muss.
Wir wechseln die Location ins schöne Dörfchen Balgüe. Ein ultra-einfaches Hotel, Übernachtung für 1.80 $ und leckere 1-Liter-Flaschen Nicaraguanisches Bier sind genug Gründe, uns hier wohlzufühlen.
Die Leute hier sprechen zwar kein Wort englisch, sind aber dermaßen aufgeschlossen und hilfsbereit, wie wir es selten auf der Reise erleben durften. Ein Beweis dafür, dass man auch mit einfachen Mitteln glücklich sein kann.
Kiki leidet unter Sportmangel. Also mieten wir uns zwei Fahrräder und umkurven einmal den kleineren Vulkan der Insel. 38 Kilometer über Stock und Stein und so manchem Flüsschen liegen vor uns.
Allerdings auch knappe 35 Grad und nur eine Flasche Wasser im Gepäck, da hat die Reiseplanung mal komplett ins Klo gegriffen. Harte Sättel, kaputte Gangschaltungen und nicht funktionierende Bremsen tun ihr Übriges und lassen die Tour zu einer echten Herausforderung werden.
Dafür sehen wir viel von der Landschaft und der Insel, hier eine Bananenplantage mit wolkenverhangenem Vulkan im Hintergrund.
Diesmal kein Brüllaffe, sondern ein Hausschwein, das genau wie wir unter der Hitze zu leiden hat - nur mussten wir noch 20 Kilometer Fahrrad fahren.
Am Ziel unserer Fahrradtour angekommen, genießen wir unseren letzten Tag am örtlichen Strand. Das dreckige Wasser des Sees ist so warm, dass es nicht mal erfrischend wirkt.
Nach einer eiskalten Dusche beschließen wir, unser Abendessen auf einer Finca 1km oberhalb des Ortes einzunehmen. Zu unserer Überraschung treffen wir dort Sibylle wieder, die auf der Terrasse mit einem kühlen Bier auf uns wartet.
Am nächsten Morgen wartet ein langer Reisetag zurück nach Costa Rica auf uns.
Um 5 Uhr morgens weckt uns der Bus, der uns zur Fähre ans Festland bringt.
Adios Nicaragua!