Balkan-Trip 2013 Teil 1: Kroatien (Split, Bol), 22.-25.08.2013 in Split (HR), - Bericht von der Fö
Balkan-Trip Teil 1: Kroatien, 22.-25.08.2013
Auch mal kurz anreißen: Wir waren im Urlaub. 5 Länder in zweieinhalb Wochen, das ist selbst für unsere Verhältnisse ein ziemlich guter Schnitt. Ziel unserer Wahl ist diesmal Südosteuropa, und statt dem guten alten System "Dartpfeil versus Weltkarte" gucken wir einfach mal, wo die billigsten Flüge hingehen. Das wär dann wohl in unserem Zeitraum das Örtchen Split in Kroatien. Die Rückreise gestaltete sich am Preiswertesten von Sofia/Bulgarien aus, womit dann auch die ungefähre Route fest stand. So einfach ist das mit der Reiseplanung...fehlt nur noch der passende Soundtrack.
Reisegruppe diesmal: Bönx kommt aus Berlin angeflogen, aus Dortmund reisen Katja, Kiki und Fö an. Bönx ist schon ein paar Stunden früher vor Ort, lernt schonmal den heutigen Hostelwirt kennen und weiß, wo der nächstgelegene Strand liegt.
Unser Hostel ist nicht super-zentral gelegen und besteht eigentlich nur aus ner Mehrzimmerwohnung in der Plattenbausiedlung. Dafür geht der Preis in Ordnung und die nahegelegenen Strände und Kneipen sind nicht ganz so touriverseucht.
Je weiter man sich der Altstadt und der gefährlichen Touri-Zone nähert, desto weniger Bock bekommt man, auch nur nen Fuß ins kühle Nass zu halten...Ker, hier stapeln sich ja die Menschenmassen!
Dann Altstadt. Ziemlich schick anzusehen das alles, zum Flanieren kann ich mir weitaus schlimmere Gegenden vorstellen. Enge Gassen, alte Häuser, nett hier. Total mediterran, das alles!
Klar, dass hier eine Boutique neben der nächsten liegt, dazwischen Imbissbuden und Eisdielen. Von den Menschenmassen her geht's aber. Liegt vielleicht daran, dass wir noch Donnerstag haben
Was uns schon eher sauer aufstößt: Den Klamottenläden hier scheint ihre Klientel relativ egal zu sein. Oder zwielichtige Klamottenmarken sind hier einfach Usus. Ob der Rotstift da hilft?
Wer unsere Urlaube kennt, der weiß, dass viel gelatscht wird...wir begeben uns erstmal auf den Hausberg "Marjan", von wo aus man die Sicht auf Hafen und die doch recht punkvolle Stadt genießen kann.
Auf dem Berg befindet sich auch der örtliche Zoo. Kiki und Bönx statten dem kurz einen Besuch ab - allzu begeistert sind sie danach nicht. Scheint wohl eher ein kleiner Zoo mit alten Gehegen zu sein...
Hm, eins von diesen Kunstfotos, die eigentlich keine wirkliche Aussage haben. Sieht aber ganz schön aus.
Zurück in die Stadt, erstmal ne Kneipe aufsuchen. Ich bekomme mal wieder zu spüren, wie unglaublich humorvoll doch KellnerInnen sein können, die kein alkoholfreies Bier auf der Karte haben. Naja.
Wenn wir auf den letzten Urlauben eines gelernt haben, dann: So wirklich schön sind Städte eigentlich nur bei Nacht anzuschauen. Gilt im Übrigen auch für Strände.
Am nächsten Morgen verlassen wir Split auch schon wieder - war ja eh nur Zwischenstation, weil hier zufällig ein Flughafen ist. Per Fähre geht es weiter auf die vorgelagerte Insel Brač (sprich: Bratsch).
Die Fähre ist, naja, eine Fähre. Relativ unspektakuläre Fahrt, außer dass ne Gruppe Kinder uns ständig unsere Sitzmöglichkeiten klaut. Davon gibt es hier nämlich nicht allzu viele...
Das Schiff geht bis zum Örtchen Supetar, von dort kann man per Taxi oder Bus weiter nach Bol - und das ist unser heutiges Ziel. Bei der örtliche Appartement-Vermittlung kriegen wir ne schicke Wohnung mit Küche und Balkon für 19 Euro die Nacht - geht klar, is halt Hauptsaison.
Das Witzige daran: Hauptsaison ist nur noch heute, ab morgen gelten Nebensaison-Preise, weswegen wir auch morgen wieder in ein anderes Apartment umquartiert werden. Naja, was tut man nicht alles.
Bol ist eine nette Kleinstadt auf der Südseite der Insel. Kaum fette Hotelanlagen, dafür scheinen 90% der Häuser Ferienwohnungen zu sein. Kleiner gemütlicher Hafen. Lässt sich aushalten.
Ich bin ja kein großer Strand-Fan, aber die ersten Tage unseres Urlaubes sind nunmal am Mittelmeer, da kommt man nicht drumrum. Unweit von Bol befindet sich das "Goldene Horn", ein Strand der wie ein Horn ins Meer hineinragt. Sieht von oben ganz schön aus, ist aber eigentlich nur ein grauer Kies-Strand mit viel Wind.
Aber gibt ja Leute, die brauchen den Wind! Wie diese Protagonisten hier. Windsurfer und Kiter buhlen um die Gunst der Winde. Dass die sich nicht gegenseitig mit ihrem Equipment erwürgen, Wahnsinn!
Im Apartment kochen wir uns lecker Nudel mit Gewudel, anschließend werden die Straßen unsicher gemacht. Schon cool: Im höher gelegenen Apartment hört man keinen Straßenlärm, aber hier am Hafen ist gut was los in den Kneipen.
Kiki und Bönx gucken in irgendner Kneipe Fußball, Katja und mich zieht es hingegen etwas weiter. Ne Kneipe hat am Strand Sitzsäcke aufgebaut, direkt 1-2 Meter vor dem Meer! Geil! Perfektes Ambiente, um von hier aus schnell ein Bierschinken-Update zu machen. Hach, so lässt es sich leben.
Romantisch, näää?!
So! Wir sind ja nicht zum Spaß hier! Am nächsten Tag steht die erste größere Wanderung an. Der Gipfel der Insel nennt sich "Vidova Gora", ist der höchste Berg aller kroatischer Inseln und 778 Meter hoch. Und man erklärt uns für verrückt, dass wir bei den Temperaturen da hoch wollen - man könnte doch auch Taxi fahren!
Aber, uns egal! Muss ja nicht jeder verstehen können. Der Weg zum Gipfel ist eigentlich recht easy, wenn man sich nicht an der Baustelle verläuft (hust). Zu Schaffen macht uns tatsächlich am Ehesten die Hitze...
Irgendwann kommt man auf dem Weg an diesem Loch vorbei, das irgendwie keine Bewandtnis zu haben scheint, aber angeblich über 100 Meter tief ist. Meine Taschenlampe reicht etwa einen Meter weit.
Ich hatte es ja oben schon versprochen: Das "Goldene Horn" sieht von oben doch ganz schön aus. Die Spitze ändert übrigens dann und wann mal seine Ausrichtung, je nach Wasserströmung. Aber ich frag mich immer noch, was daran golden sein soll...
Toll, oder? Mal locker die Beine baumeln lassen...etwa zweieinhalb Stunden braucht man bis zum Gipfel und wird dort mit dieser Aussicht belohnt.
Weil wir schonmal hier oben und die Uhrzeit noch nicht allzu fortgeschritten, teilt sich unsere Reisetruppe wieder: Bönx und Kiki treten den Rückweg an, während Katja und ich uns auf den Weg gen Blaca machen, ein weiteres Örtchen, angeblich gute 2 Stunden vom Gipfel entfernt.
Aber irgendwie verlieren wir alsbald den richtigen Weg, vermutlich abgelenkt durch diese als Pferde verkleideten Kühe. Zumindest tragen sie Kuhglocken, und das machen richtige Pferde doch nicht - oder?
ich wollt ich wär ein Schmetterling
dem geht's doch wirklich gut
er denkt im Sommer nur an Mädchen
und im Winter ist er tot
Naja, nach dem Ausprobieren diverser Treckerwege finden wir schließlich den richtigen Pfad wieder, der ausgerechnet an der asphaltierten Straße endet. Wir treffen zwei Radfahrer, die uns nach dem Weg nach Blaca fragen - oh, wir scheinen nicht als Einzige Probleme mit der Orientierung zu haben...
Wohlgemerkt: Die Radfahrer kamen aus der Richtung, in die Blaca ausgeschildert war. Lassen sich aber nicht überzeugen, wieder umzudrehen. Wir wissen immerhin, dass wir uns in Richtung Meer orientieren müssen. Wobei, das ist bei ner Insel auch nicht unbedingt der beste Tipp.
Wir kommen dann schließlich auch nicht in Blaca raus, sondern in Vela Farska, was zwar näher an Bol liegt, dafür aber nicht ganz so gut infrastrukturell angebunden.
Naja, erstmal ins Meer hüpfen. Netter kleiner Strand hier, wenn Touristen dann sinds einheimische, alles super. Nur der Rückweg macht uns Sorgen - Katjas Bein schmerzt, und zu Fuß wären es 2-3 Stunden...
Wir finden dann schließlich einen Einheimischen mit Auto. Die Unfreundlichkeit in Person, trägt ausgeblichene Knast-Tattoos, fährt uns aber für nicht gerade wenig Geld zurück nach Bol. Na, immerhin. Cooler Typ eigentlich, wie er rücksichtslos alle Fahrradfahrer in den Straßengraben springen lässt, während er über die Rappelpiste heizt...
So ein Abenteuer haben die anderen beiden nicht vorzuweisen. Ha! Abends noch lecker speisen im Hafenlokal unserer Wahl, und schließlich irgendwann pennen...müssen ja morgen früh raus.
Moment, Kiki will noch in die Disco gehen!
(macht er dann doch nicht. ändern wir den Soundtrack auf Tomte - Pantera)
Okay, der Titel stimmt nicht ganz...um 7:35 fährt unser Katamaran zurück nach Split. Puh. Von dort gehts weiter ins nächste Land unserer Tour: Bosnien & Herzegowina! Was wir dort erlebten, lest ihr hier
1. Balkan-Trip 2013 Teil 1: Kroatien
2. Balkan-Trip 2013 Teil 2: Bosnien und Herz...
3. Balkan-Trip 2013 Teil 3: Montenegro
4. Balkan-Trip 2013 Teil 4: Serbien, Konzert...
5. Balkan-Trip 2013 Teil 5: Bulgarien
6. Balkan-Trip 2013 Zugabe: Serbien, Konzert...