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Killing Noise, Scrap Noise Children, Heel, Punik, No Problem, 21.04.2023 in Tokyo (JP), 20000V - Bericht von Härp

Killing Noise, 21.04.2023 in Tokyo

Oha, Japan... zehn Jahre später. Bereits 2013 sind wir mit Killing Noise für zwei Konzerte ins Land des aus Dosen getrunkenen Bieres geflogen, um die ortsansässigen musikinteressierten Asseln zu beschallen. Nachdem uns Corona kurz vor dem eigentlichen Abflug 2020 einen Strich durch die Rechnung gemacht hat, versuchen wir es dann dieses Jahr auf's Neue. Gesagt, geplant, getan. Als WarmUp spielen wir jeweils eine Show in Warendorf (war okay) und eine in Bielefeld (war deutlich geiler) und scheißen auf gemeinsame Bandproben. Braucht eh kein Schwein. Seit dem letzten Trip hat sich das Bandgefüge etwas gedreht; Ich bin vor zehn Jahren eigentlich nur kurz vorher für Spitzi an der Gitarre eingesprungen, weil der nicht konnte, danach war ich wieder raus. Der Trommler und der Bassist aus der Zeit sind aber nun auch raus, Spitzi schwingt jetzt die Trommelstöcke, Malle den Bass und ich wieder den 6-Saiter. Husi nach wie vor und bis in alle Ewigkeit am Gesang und zuständig für Schabernack und Frivolitäten auf und auch vor der Bühne. Während des Konzertes! Zum besseren Verständnis - und wer sich das hier alles geben will; Husi (Vocals), Malle (Bass), Spitz (Drums), Ich (Gitarre) - in Japan dann noch; Momo (Bookerin), SNC (Scrap Noise Children - Tourbus-Mitgefangene) und täglich wechselnden Gestalten.
Wir treffen uns zum gemütlichen Kofferumpacken auf dem Parkplatz am Düsseldorfer Flughafen zwei Tage vor dem ersten Auftritt.
Kurz vor dem Abflug wird noch mit Gepäck jongliert, sodass wir Unterbuchsen, Bühnen-Laptop, Gitarren, Schlagzeug Bums, Merch und anderen KrimsKrams halbwegs gleichmäßig verteilt bekommen, um es durch die Kontrolle und in den Flieger zu schaffen. Bei Emirates dürfen wir zwar 25 Kilo mitnehmen, aber die sind erschreckend schnell erreicht mit dem ganzen Equipment.
Geschafft. Das Entertainment-Programm für die erste Rutsche besteht aus dem Foo Fighters Film, Food Inc, diverser Musik und einigen Runden Heineken. Sind ja erstmal nur vier Stunden Flug bis zum ersten Zwischenstopp.
Der ist in Dubai. Von da aus geht es dann nochmal 11 Stunden mit dem nächsten Flug bis nach Tokyo. Und vom Flughafen dann dank Privat-Shuttle nochmal rund 1,5 Stunden bis zu Momo.
Nach einer mittlerweile gefühlt endlosen Reise (Mittwoch Mittag los, Donnerstag Nacht angekommen) bin ich dann auch dementsprechend platt. So richtig Schlafen im Flieger ist bei mir leider nicht drin.
Spitzi und ich werden uns für die nächsten 12 Tage dieses schnuckelige Zimmer teilen. In Japan wohl eine normale Größe für zwei Personen, daheim wohl eher ein Schuhkarton oder eine mittelgroße Studentenbutze.
Ich kann - wie soll es auch anders sein - nicht richtig schlafen und so bin ich schon am ersten Tag (Freitag 21.04.) gegen sechs Uhr wach und laufe einfach ein wenig durch die Gegend.
Dreh- und Angelpunkt für unsere Offdays; Nerima Station, von wo aus wir dann nach "wo auch immer" starten um "was auch immer" zu tun.
Diese Getränkeautomaten gibt es hier quasi alle 30 Meter. Bevor man verdurstet, weil bis zum nächsten 7Eleven, welche eigentlich auch in fast jeder Straße zu finden sind, könnte es ja zu spät sein.
Hier stehen in Kürze irgendwelche lokalen Wahlen an. Gerne untermalt von Animations-Männeken. Süß.
Direkt am ersten Tag steht für uns im Den Atsu das erste Konzert an.
Hier nochmal schwarz auf weiß.
Die Raumgröße wird uns in den nächsten Tagen in fast allen Läden erwarten.
Heute habe ich eine Klimaanlage direkt hinter bzw neben mir an der Decke auf der Bühne, die auch schon beim Soundcheck volle Möhre läuft, sodass ich mir sicherheitshalber mal einen Pullover überstreife um mir nicht schon am ersten Tag eine Erkältung einzufangen. Wann habe ich denn bitte das letzte Mal indoor auf einer Bühne gefroren? Muss - wenn überhaupt - beim letzten Japan-Stop gewesen sein.
Der Backstageraum, in den sich aufgrund der Größe auch eigentlich nur Equipment verirrt. 
Während die SCRAP NOISE CHILDREN (mit denen wir fast alle Konzerte spielen) Soundcheck machen, gönnen wir uns erstmal ein kleines Bierchen. Wir haben heute Frei-Saufen, was hier keinesfalls eine Selbstverständlichkeit ist! Alle anderen Bands müssen ihr Kaltgetränk aus der eigenen Tasche zahlen.
Zum Glück habe ich meinen angepassten Gehörschutz mit und auch immer drin, denn die Konzerte sind hier alle unfassbar laut. Nicht zu vergleichen mit Clubshows in Deutschland.
Die eben schon erwähnten SCRAP NOISE CHILDREN machen heute den Anfang und brettern mit einem bunten Mix aus allem was im und um den Punkrock herum so passiert los.
Jede Band spielt hier nur 25 Minuten und so geht es dann nach einem kurzen Luft- sowie Bierholen direkt weiter mit HEEL
So richtig gepackt hat mich das jetzt nicht, aber da wir ja noch zwei Bands vor uns haben, halte ich mich auch noch etwas mit dem spritten zurück.
Als nächstes spielen NO PROBLEM. Sieht aus wie Wattie und klingt auch entfernt nach Exploited.
Die Bühnen werden hier sehr oft direkt nach der letzten Band gewischt und alles ist hier sowieso picobello. Daher kann man auch mal sorglos barfuß auf der Bühne rumhüpfen.
Überreste von den Corona Konzerten, zumindestens habe ich das nach einigem hin und her rausgehört. 
PUNIK wüten dann als letzte Band vor uns los.
Der Sänger, der gleichzeitig auch ein wenig (sehr wenig!) Klampfe spielt, lässt aber eben jene einfach gerne mal minutenlang baumeln, sodass das dadurch entstehende Feedback einfach den kompletten Rest übertönt und man nicht viel mehr als totalen Krach hört.
Mal ganz davon ab, dass das Konzert heute nicht mal das lauteste der ganzen Tour ist, bin ich jetzt schon völlig fertig. Trotz Gehörschutz!
Als letztes dürfen wir dann auch ran. Umbau klappt heute echt fix, wobei wir von heute an bis zum letzten Konzert echt super schnell werden in der Disziplin.
Die Leute haben erst Angst (vor Husi) und gehen dann aber richtig mit, auch nachdem er sich richtig böse beim durch's Publikum toben auf die Fresse gelegt hat. Sah aber wohl von der Bühne gefährlicher aus, als es dann letztendlich war. Wir haben Spaß!
Spitzi voll bei der Sache. Die Klimaanlage neben mir lässt mich kaum schwitzen. Irre, hab ich so noch nie erlebt. Normalerweise gehe ich immer schweißgebadet von der Bühne.
Wir müssen danach noch für ein paar Fotos unsere Fratzen in die Kamera halten und genießen aber auch mal den Exotenstatus. Warum auch nicht?! Der Typ ganz links hat Spaß.
Der Bassist von HEEL würde noch gerne mit uns einen trinken, wir müssen aber los, weil der Bandbus schon mit laufendem Motor wartet und wir morgen viel zu früh los fahren nach Nagoya. Sind zwar nur ca. 350km aber da wir vorher den Rest der SNC einsammeln müssen, die verteilt über ganz Tokyo wohnen, wird das Ganze am Ende ca. 6 Stunden dauern. Und Soundcheck ist schon um 14.00 Uhr für uns. Huiuiui. Ab nach Hause, Bierchen für die Bettschwere und Auge zu. 


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1 Chome-7-23 Koenjiminami
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