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Killing Noise, Scrap Noise Children, Dildos, Gasoline, Clown, 22.04.2023 in Nagoya (JP), Red Dragon - Bericht von Härp

Killing Noise, 22.04.2023 in Nagoya

Am zweiten Tag der Tour geht es viel zu früh los Richtung Westen. Aber erstmal sammeln wir noch Equipment und Teile der Scrap Noise Children ein. Deren (zweiter) Gitarrist, der das Konzert heute in Nagoya und Morgen in Osaka spielt, reist separat an. Bis zum letzten Abend dachte ich, dass der da irgendwo "in der Nähe" residiert und es deswegen Sinn macht, dass er direkt dahin fährt. Wie sich am letzten Abend heraus stellen wird; dem ist nicht so. Ganz im Gegenteil; er wohnt anscheinend in Chiba, was nochmal ein ganzes Stück weiter östlich ist. Sei's drum...
...nachdem wir alles in dem kleinsten (Mini) Mini-Van der Welt verstaut haben, geht es erstmal eine zeitlang durch enge Gassen bis wir dann nach einer Stunde auf der Autobahn/Highway - wie auch immer - landen, um uns erstmal für 1,5 Stunden in den Stau zu stellen. Juhu.
Alle zwei Stunden gibt es eine kleine Pinkel/Raucherpause. Gut für mich, sodass ich mein kaputtes Bein auch regelmäßig ausstrecken und bewegen kann. In dem kleinen Vehikel, mit dem wir umher fahren, ist das nämlich kaum bis gar nicht möglich.
Wir kommen aber pünktlich am RedDragon an. Die Bühne ist auch heute wieder so sauber, dass wir getrost auf dem Boden hätten speisen können
Stage-Diving ist hier anscheinend nicht erwünscht. Rock'n'Roll nur für die Artigen.
Nach unserem Soundcheck werden wir von unserer heutigen Gastgeberin Fumi, die für heute alle Stricke in der Hand hält, zum Hotel und somit einmal quer durch Nagoya geführt, wo wir unbedingt ein Bandfoto vor dem Mirai Tower machen sollen. Okay. Fotos können wir. 
Straßenmusiker gibt es hier in dem Park, der anscheinend in erster Linie von sehr jungen Leuten frequentiert wird, auch zuhauf. Wir überlegen ob wir ein kurzes unplugged Konzert geben, die Idee wird dann aber von der Truppe als Hippie-Scheisse direkt im Keim unterbunden. Wäre bestimmt lustig geworden. Gut...ich hätte es mir auch nicht angeguckt. 
Im Hotel gibt es dann Geschenke von Fumi. Sehr viel nicht essbares für mich und auch leider sehr viel, wo ich nichtmal sicher bin ob es vegetarisch ist oder nicht.
Also wieder mit ein paar Bierchen im Rucksack zurück zur Location und ach ja... vielleicht noch ein Foto? Klar. Sind ja so langsam geübt. Siehe Angryface Husi. Dafür gibt es von unseren Auftritten kaum Bildmaterial.
Kurz Merch aufgebaut und...
...ein Foto. Keine Sorge, das ebbt ab mit den Tagen hehe. Ich muss die nicht vorhandene Dokumentation unserer Auftritte mit derartiger Poserscheiße kaschieren. Klappt bis hierher eher mäßig, mir egal. Wer die Fressen jetzt schon nicht mehr sehen will öh... ach ja; egal.
Wie am Vortag schon machen die SCRAP NOISE CHILDREN heute wieder den Anfang. Mittlerweile habe ich ein, zwei Favoriten im Set.
Ach ja; die Jungs spielen irgendeinen völlig kruden Mix aus Punkrock, Crust, Noise und zwischendurch verirrt sich auch die eine oder andere echt fiese Ohrwurm-Melodie in deren Songs. Gefällt mir von Tag zu Tag besser.
Spitzi und mich zieht es zum durchatmen und Bier trinken nach draußen auf den Ikeda Park. Verpflegung gibt es im Laden für die Bands keine. Weder flüssig noch fest, was hier (wie gestern schon angesprochen) normaler Standard ist, also decken wir uns in den umliegenden Supermärkten mit 9% Bier (welches sich als Wodka-Bier-irgendwas-Mischgetränk rausstellt) und anderen Leckereien ein.
Als wir nach einer halben Stunde wieder rein kommen, kniet der ganze Laden und der Sänger von GASOLINE steht vor Husi und lässt ihn irgendwas exen. Oha, wenn das mal gut geht bis zum unserem Auftritt?!
Vor dem letzten Song reißt er sich nach und nach alle unteren Gitarren-Saiten ab, bis nur noch die tiefe E vorhanden ist um den letzten Song zu spielen. Na ja, spielen... hier wird mehr gelabert und Witzchen über "Duitsländ" und "Killing Nooooise" gemacht als musiziert. Alle finden's lustig, wir verstehen kein Wort und lachen einfach mal mit. Das Bier tut sein übriges.
War aber trotzdem sehr unterhaltsam, auch wenn ich halt nichts verstanden habe. Die DILDOS rotzen dann auch pünktlich nach zehn minütiger Umbaupause los. Und JA - das hat so gut wie immer und egal in welchem Laden auf der Tour funktioniert!
Wahrscheinlich aber auch, weil sich hier alle Bands die komplette Backline (!) inkl. Becken, Snare usw teilen. Das geht ruckzuck und so kann man innerhalb von drei Stunden auch fünf, sechs Bands durchprügeln.
Spätestens um 22:30 Uhr sind alle Konzerte unserer Tour durch und die Leute dann auch entsprechend zeitig auf dem Heimweg. Die Bahn fährt hier Nachts nämlich nicht, erst wieder in den frühen Morgenstunden und so'n Taxi ist sau teuer. Aber was ist hier eigentlich nicht teuer?
Wir fangen dann mal an und nötigen die Leute sich wieder unseren Rabatz anzuhören.
Aber auch hier scheint das gut anzukommen. 35 Minuten später ist der Spuck aber auch schon wieder vorbei. Schön wenn man mal weiß, was wo genau kommt und wann definitiv immer Ende ist.
Ach verdammt, eigentlich wollten wir wieder ein Klo-Bandfoto machen wie schon vor zehn Jahren. Natürlich komplett vergessen.
Nach uns spielt noch eine Thrash Metal/Hardcore Haudruff Kapelle die sich wohl "CLOWN" schimpfen. So wirklich sicher bin ich mir da nicht mehr.
Aber steht zumindest handschriftlich auf dem Tour-Zettel den uns Momo mitgegeben hat, den ich dann zwischenzeitlich verlegt und dann aber nach der Tour wiedergefunden habe. Nach deren Konzert versuche ich mich noch mittels eines Dolmetschers (der aber auch kaum Englisch spricht) mit dem Gitarristen zu unterhalten. Tenor des Ganzen;"Ich fand euch geil""Ich fand euch auch geil"
"Ja geil" ...oder so.
Wir packen die Brocken ein und schreien uns zurück zum Hotel. Leise können wir nicht. Wollen wir aber auch gar nicht erst versuchen, muhaha. Morgen früh dann wieder in aller Herrgottsfrühe aufstehen, um nach Osaka zu tingeln. Auf in die nächste kurze Nacht.


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Weitere Infos zu den Bands: Killing Noise, Scrap Noise Children, Dildos, Gasoline, Clown
Location:
Red Dragon
Sakae, 4 Chome−20−1
460-0008 Nagoya (Japan)
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